Bau des Dorfes Dadidibba Colony

Ausgegrenzt und diskriminiert leben Angehörige niederer Kasten und ethnischer Minderheiten am Rand der indischen Gesellschaft in extremer Armut. Die kleine Siedlung Dadidibba Colony im Bundesstaat Andhra Pradesh ist ein Beispiel dafür. Die 29 Familien des Dorfes gehören der ethnischen Minderheit der Yanadi an. Sie werden abwertend auch als „Rattenfänger“ bezeichnet, da sie ihren kargen Lebensunterhalt hauptsächlich mit dieser Tätigkeit verdienen. Daneben arbeiten einige Frauen und Männer als TagelöhnerInnen auf den Feldern benachbarter Großgrundbesitzer.
- Wo
- Indien | Dadidibba Colony, Bezirk Nizampatnam Mandal
- Wann
- Projektstart: April 2018
- Wieviel
- Super-Mikro:
2800 Euro
1 Haus für 1 Yanadi-Familie in Dadidibba Colony

Der Lohn reicht jedoch kaum zum Überleben, geschweige denn ein gemauertes Haus zu bauen. So wohnen die DorfbewohnerInnen nach wie vor in kleinen Hütten aus Palmblättern, Bambus und Lehm. Diese halten den starken, jährlich wiederkehrenden Regenfällen nicht stand und müssen jedes Jahr aufs Neue ausgebessert werden. Zudem müssen die Familien einen Kilometer weit gehen, um zum nächstgelegenen Trinkwasserbrunnen zu gelangen. Und auch der Transport von Gütern ist schwierig, da es lediglich einen schmalen Pfad zum Hauptdorf gibt. Dank der Hilfe eines engagierten Lokalpolitikers haben die Familien bereits vor einigen Jahren die Besitztitel für ihr Land erhalten. Nun benötigen sie Unterstützung, um ihre Wohnsituation zu verbessern.






Mit unserer Unterstützung können die 29 Familien kleine, gemauerte Häuser errichten, in denen sie und kommende Generationen Schutz vor Wind und Wetter finden. Die Bauarbeiten werden dabei gemeinschaftlich organisiert. Dadurch werden die Dorfgemeinschaft und der Zusammenhalt der Familien untereinander weiter gestärkt. Mit ihren neuen Häusern steigt außerdem die Anerkennung der Familien in der Gesellschaft und damit verbunden das Selbstwertgefühl der diskriminierten Familien. Endlich kann für sie ein neuer Lebensabschnitt in einem sicheren Heim beginnen.
Das Projekt wird von der Höheren Lehranstalt für Tourismus und Wirtschaft Bergheidengasse im Rahmen des „Theaterhotels“ sowie durch die Benefizveranstaltung „Zum Tod lachen“ unterstützt.
Partner
VRO - Village Reconstruction Organisation
Projektleiter: P. Peter Daniel, SJ
Die Village Reconstruction Organisation (VRO) wurde 1971 vom flämischen Jesuitenpater Michael Windey (1921-2009) gegründet. Getragen wird die VRO von den engagierten indischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihrem Ideenreichtum und Einsatz für benachteiligte Familien. Organisationen aus der Schweiz, Deutschland, Belgien, Italien sowie der Entwicklungshilfeklub in Österreich unterstützen sie dabei. Nach wie vor sind der Aufbau einer lebendigen Gemeinschaft sowie der ‘geistige Dorfbau’ untrennbar mit dem Bau von stabilen und die Menschen vor Naturkatastrophen schützenden Häusern verbunden. Dorfbau bedeutet daher auch Schaffung von Kindergärten, Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern, neue landwirtschaftliche Methoden, Wasserversorgung, Aufforstung etc. Nach dem Tod von Michael Windey wird die VRO nun vom indischen Jesuitenpater Peter Daniel geleitet.