Verbesserung der Ernährung durch vertikale Gärten

In städtischen Gebieten Kenias ist der Anteil der HIV Infektionen mit über 20 Prozent extrem hoch. Vor allem HIV-infizierte Kinder zeigen häufig einen schlechteren Ernährungsstatus. Unterernährung verschlimmert jedoch die Auswirkungen von HIV, daher sind die Verfügbarkeit von ausreichend Nahrung und die Qualität der vorhandenen Nährstoffe wichtig.
Eine Lösung um die Nahrungsvielfalt nachhaltig zu verbessern, stellen vertikale Gärten vor den Häusern der Familien dar. Diese Anbauweise erfordert nur wenig Fläche und kann daher auch in Gebieten mit wenig Platz eingesetzt werden. So kann mit relativ geringem Aufwand der Speiseplan mit vitaminreichem Gemüse ergänzt und die Gesundheit der Kinder verbessert werden.
- Wo
- Kenia | Kisumu County, Kolwa East und Miwani
- Wann
- Projektstart: Jänner 2023
- Wieviel
- Super-Mikro:
2610 Euro
für die Errichtung eines Sackgartens samt Jungpflanzen für 45 Familien
Gesamtprojekt: 5.220,- Euro in 2 Teilprojekten zu je 2.610,- Euro

Jeden Tag Maisbrei
„Die Familien haben gerade so viel Geld zur Verfügung, dass sie sich bloß Grundnahrungsmittel kaufen können. Für Gemüse reicht es meist nicht mehr aus. Dies führt zu einer sehr einseitigen Ernährung, die täglich aus Maisbrei besteht. Somit wird der Körper nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Die Folgen sind erhöhte Anfälligkeit und ein schnelleres Fortschreiten der HIV-Krankheit“,
schreibt Maximilian Ulrich, von unserer bewährten Partner-Organisation Make me smile.





Aussicht auf erfolgreiche Ernte
Die meisten Familien verfügen über nur wenig Land und Wasser, dies würde bei herkömmlicher Feldbewirtschaftung für eine ausreichende Versorgung mit Gemüse nicht ausreichen.
Eine effektive Lösung stellen vertikale Sackgärten dar. Es handelt sich dabei um hohe Säcke mit seitlichen Löchern, die mit Erde gefüllt werden (ca. 10 Schreibtruhen voll), in denen sowohl oben als auch seitlich Gemüse angebaut werden kann. Zusätzlich werden auch Pflanzen um die Säcke herum angebaut, die das Gemüse vor Schädlingen schützen sollen. Diese Anbauweise erfordert nur wenig Fläche und einen geringen Zeitaufwand. Außerdem wird die Verdunstung verringert und das wenige Wasser somit effizienter genutzt. Dies erhöht auch für landwirtschaftlich unerfahrene Familien die Aussicht auf eine erfolgreiche Ernte.
In einem Pilotprojekt wurden bereits 30 Familien geschult und mit Sackgärten ausgestattet, die Nahrungsvielfalt konnte sich dadurch um 95 Prozent verbessern.
Wissen umsetzen
Während einer eintägigen Schulung erfahren die Eltern zunächst über die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung bei HIV- infizierten Kindern. Zusätzlich nehmen an dieser Schulung auch 30 FamilienbetreuerInnen teil, um das erworbene Wissen in ihre tägliche Arbeit mit den Familien zu integrieren.
Anschließend finden vier, jeweils eintägige praktische Schulungen, zur Etablierung und Instandhaltung von vertikalen Sackgärten statt. Pro Schulung nehmen 25 Eltern teil. Gemeinsam werden insgesamt sechs Demonstrations-Gärten errichtet, um das theoretische Wissen in der Praxis umsetzen zu können. Die Familien erhalten im Anschluss je einen Sack samt Erde, Samen und Jungpflanzen (u.a. verschiedene Kohlarten, Spinat, Tomaten, Zwiebeln) für den eigenen vertikalen Garten. Zusätzlich bekommen die TeilnehmerInnen eine Einschulung in die Steckling-Vermehrungsmethode um aus den bestehenden Pflanzen neue zu gewinnen. So können die Familien künftig ohne zusätzliche Kosten weitere Pflanzen anbauen.
Im Anschluss an die Schulungen wird überprüft, ob die Beete richtig aufgestellt wurden. Mindestens einmal im Quartal wird zudem das Wachstum der Pflanzen kontrolliert und mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Darüber hinaus statten die FamilienbetreuerInnen den Familien regelmäßig einen Besuch ab, um die Gesundheit der Kinder im Auge zu behalten und bestmöglich zu unterstützen.
Unser Beitrag
Pro Familie wird ein Betrag von 58,- Euro benötigt. Damit sind die Kosten der Schulungen, der Säcke, Erde, Samen und Jungpflanzen sowie der umfassenden Nachbetreuung pro Familie gedeckt. Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, 90 Familien bei der Errichtung ihrer Sackgärten zu unterstützen.
Partner:
Make me smile (Projektträger)
Simon Peter Otieno (Projektleiter)
Download Projektbeschreibung 3353 - zum Ausdrucken (pdf)