Schulen für Kinder von Wanderarbeiterfamilien

- Wo
- Indien | Kolluru, Bundesstaat Andhra Pradesh
- Wann
- Projektstart: März 2022
- Wieviel
- Super-Mikro:
2320 Euro
für Lernmaterial, warme Mahlzeiten und Lernbetreuung für 60 KinderGesamtprojekt: 4.640 Euro in 2 Teilprojekten zu je 2.320 Euro

Kein schöner Ort für Kinder
„Für unsere Kinder ist es sehr gefährlich hier in der Ziegelfabrik: Sie spielen oft unbeaufsichtigt nahe der Brennöfen und sie können in den Fluss fallen, an dessen Ufer wir arbeiten. Wir können nicht auf sie aufpassen, denn wir arbeiten von Sonnenaufgang bis zum späten Nachmittag. Daher ist es so wichtig, dass sie einen Ort haben, an dem sie sicher sind, ein warmes Essen bekommen und dazu noch etwas lernen!“,
erzählt der Vater eines Buben, der seit mehreren Jahren zum Arbeiten in die Ziegelfabrik am Ufer des Flusses Krishna kommt. Er ist einer von tausenden WanderarbeiterInnen, die jedes Jahr den Weg aus ihren bis zu 400 Kilometer entfernten Heimatdörfern auf sich nehmen und ihre Familien mitnehmen.





Gezwungen zu wandern
Die Armut in den Heimatregionen vieler Wanderarbeiter ist erdrückend und es gibt nur selten Arbeit für Männer und Frauen ohne Ausbildung. Für sie bleibt daher oft nur die saisonale Migration als Chance auf ein mageres Einkommen. So kommen tausende Wanderarbeiterfamilien jeden Dezember zum Ende der Monsun-Saison nach Kolluru, einem Dorf am Ufer des großen Krishna-Flusses, um in den dortigen Ziegelfabriken für die nächsten fünf Monate zu arbeiten. Hier formen sie aus Lehm die regional gefragten Kolluru-Ziegel, die für ihre große Stabilität bekannt sind. Das ist Knochenarbeit: Lehm vom Flussufer zur Fabrik schleppen, in rechteckige Formen schichten, die fertigen Ziegel abtransportieren, jeden Tag vom Morgengrauen bis in den späten Nachmittag. Doch die Bezahlung ist mager. Für 100 Ziegel bekommen sie umgerechnet nicht einmal einen Euro.
Ihren Kindern droht das selbe Schicksal: Sie sind oft mit vor Ort, da sie noch zu jung sind, um sie im Heimatdorf zurückzulassen. Es gibt auf dem Gelände keine Schulen, viele Kinder verlieren daher nach diesen fünf Monaten ohne Unterricht den Anschluss und müssen auch im Heimatdorf die Schule aufgeben. Ein Teufelskreis.
Bildung als Schlüssel zum Erfolg
Unser Projektpartner, die Society For Integrated Rural Development – SFIRD, möchte diesen Kindern die Chance geben, der Abhängigkeit von Wanderarbeit zu entkommen. Ihre Lösung: Schulen für die Kinder der Wanderarbeiterfamilien, in denen die Kleinen soweit schulisch unterstützt werden, dass sie bei der Rückkehr in ihr Heimatdorf den Schulbesuch fortsetzen und schließlich einen Schulabschluss schaffen können. Hierzu bekommen sie alle nötigen Lernmaterialien wie Schulbücher, Stifte und Hefte, und werden von LehrerInnen in Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet. Alle SchülerInnen bekommen einmal täglich ein reichhaltiges Mittagessen, wodurch sie die nötige Energie zum Lernen bekommen.
Die 6- bis 12-jährigen Kinder werden zusammen unterrichtet, dabei kommt auf 15 Kinder je ein/e LehrerIn. SchülerInnen, die Probleme in einzelnen Fächern haben, werden nach den Stunden individuell betreut und können so Defizite aufholen. In den letzten 10 Jahren hat SFIRD mit diesem System gute Erfahrungen gemacht und konnte vielen Kindern helfen, in der Schule zu bleiben. Für die kommende Arbeitssaison ist geplant, Unterricht an drei Standorten auf dem Gelände der Ziegelfabrik zu organisieren und somit möglichst vielen Kindern den Besuch zu ermöglichen.
Unser Beitrag
Der Entwicklungshilfeklub möchte die Kosten für Lernmaterialien (Stifte, Hefte, Kreide, usw.), Lebensmittel für die warmen Mittagessen sowie die Gehälter der LehrerInnen aufbringen und damit Betreuung und Unterricht für 120 Kinder an drei Standorten über die gesamten fünf Monate der Arbeitssaison ermöglichen.
Partner
SFIRD (Projektträger)
K.S. Ramakrishna (Projektleiter)