Ein Trinkwasserbrunnen für Séguénéni

Wir haben es leicht: benötigen wir Wasser, so drehen wir einfach den Hahn auf. Ganz anders im Südosten Malis, wo die meisten Menschen keinen Wasseranschluss im Dorf haben. Viele BewohnerInnen der ländlichen Gemeinden müssen kilometerweit zu Fuß gehen, um den nächsten Brunnen zu erreichen…und beim Rückweg peinlich darauf achten, nichts von der kostbaren Last zu verschütten.
Im Dorf Séguénéni möchte unser Projektpartner CESAM nun Abhilfe schaffen. Sie möchten einen neue Trinkwasserbrunnen bauen, bei dem das Wasser aus einer Tiefe von etwa 90 Metern hochgepumpt werden soll. Dies wird reines Trinkwasser sein: Kinder und Erwachsene werden es dann unbedenklich trinken können, ohne Krankheiten befürchten zu müssen.
- Wo
- Mali | Gemeinde Sanzana Dorf Séguénéni
- Wann
- Projektstart: Juni 2022
- Wieviel
- Super-Mikro:
7.700 Euro
für die Baukosten eines Trinkwasserbrunnens: Bohrung, Installation der Pumpe, chemische Analyse des Wassers

Tägliche Mühen
„Für die DorfbewohnerInnen von Séguénéni ist die Wasserbeschaffung ein ständiger Kampf. Da ihre Behausungen weit verstreut sind, müssen sie viele Kilometer zum Wasserholen zurücklegen. Und das mehrmals am Tag. Das ist vor allem die Aufgabe der Frauen und jungen Mädchen, oft auch der Kinder. Eine sehr mühsame Arbeit, da das Wasser auf dem Kopf transportiert wird, und nicht verschüttet werden darf”,
skizziert Carla Kohlmayer von unserem Projektpartner CESAM die Situation in der ländlichen Gemeinde Sanzana im Süden Malis.

Wasser, das krank macht
Trockenheit und Wassermangel sind in der Gemeinde Sanzana ein allgegenwärtiges Problem. Obwohl die Region einmal fruchtbar war, ist seit Jahrzehnten eine voranschreitende Austrocknung der Landschaft zu spüren. Besonders in der etwa neun Monate andauernden Trockenzeit sind die Böden staubtrocken und der Grundwasserspiegel sinkt stark ab.
So kommt es, dass momentan nur ein einziger Brunnen in Séguénéni funktionstüchtig ist, der allerdings nicht genügend Wasser für alle DorfbewohnerInnen bereitstellen kann. Alle flacheren Brunnen trockneten über die Jahre aus, und der einzige weitere Tiefbrunnen ist so beschädigt, dass das Wasser verschmutzt und daher eigentlich nicht trinkbar ist.
Der beschädigte Brunnen, der nicht mehr repariert werden kann, befindet sich allerdings in der Nähe der Volksschule. Das bedeutet, dass die SchülerInnen täglich verschmutztes Wasser trinken, mit vielen negativen Folgen: Lebensgefährliche Krankheiten wie Ruhr oder Cholera sind leider keine Seltenheit. Kein Wunder also, dass Mali eine der weltweit höchsten Kindersterblichkeitsraten hat. Doch ohne Zugang zu sauberem Wasser zum Trinken und für die tägliche Hygiene lässt sich daran nichts ändern.
Ein neuer Brunnen
Deswegen plant CESAM den Bau eines neuen Tiefbrunnens in Séguénéni, damit die Dorfgemeinschaft nun endlich eine gesicherte Trinkwasserquelle bekommt. Seit mehr als 10 Jahren führt CESAM mit dem Entwicklungshilfeklub erfolgreich Brunnenbauprojekte durch. Diese wurden bisher immer im Kontext der bewährten Gemeinschaftsgärten gegraben und dienen vor allem der Bewässerung der Beete zum Anbau von Gemüse und Feldfrüchten.
Der Brunnen, der nun in Séguénéni geplant ist, soll aber Trinkwasser fördern und muss daher deutlich tiefer gebohrt sein, um an das klare Grundwasser zu gelangen. Der Brunnen soll Wasser aus ca. 90 Meter Tiefe fördern und damit genügend Trinkwasser für die umliegende Dorfgemeinschaft bieten.
Als Standort wurde ein Platz neben der dortigen Volksschule ausgewählt, die zentral liegt und für alle zugänglich ist. Damit haben die 168 SchülerInnen stets sauberes Trinkwasser und auch für die restliche Dorfgemeinschaft – insgesamt 1.860 Personen – soll noch genügend Wasser übrig bleiben.
Unser Beitrag
Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, die Baukosten für den Trinkwasserbrunnen in Höhe von 7.700 Euro – darunter die Bohrung des Brunnenschachtes, die Installation der Pumpvorrichtung und eine abschließende chemische Analyse des Wassers – zu übernehmen und so die Wasserversorgung der Familien in Séguénéni zu sichern.
Partner
CESAM (Projektträger)
Carla Kohlmayer (Projektleiterin)