Bau des Dorfes Namburu

"Vor drei Jahren sind die ersten Familien, in der Hoffnung auf Arbeit, hierin dieser Siedlung angekommen. Seitdem fristen sie ein Leben in extremer Armut, ihre provisorischen Hütten halten den Wetterextremen nicht stand. Starker Regen und heftige Stürme zerstören ihre Behausungen aus Palmblättern, Bambus und Planen immer wieder aufs Neue. In den heißen Sommermonaten ist zudem die Gefahr eines Brandes sehr hoch. Eine gefährliche Situation für die Familien“, schreibt Peter Daniel SJ, der Leiter unseres langjährigen Projektpartners Village Reconstruction Organisation (VRO).
- Wo
- Indien | Bundesstaat: Andhra Pradesh Distrikt: Guntur Bezirk: Pedakakani Mandal
- Wann
- Projektstart: August 2020
- Wieviel
- Super-Mikro:
1923 Euro
1 Haus für 1 Familie in Namburu = 1.923,- Euro

Gemeinsam für ein sicheres Zuhause
Die Familien von Namburu gehören der ethnischen Minderheit der Yanadis an, und werden von der übrigen indischen Gesellschaft stark diskriminiert und ausgegrenzt. Abfällig werden sie auch als „Rattenfänger“ bezeichnet, da sie ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit dieser Tätigkeit verdienen: Auf den Feldern der Großgrundbesitzer fangen sie die Nagetiere ein, die die Ernten auffressen. Für jeweils zehn Ratten wird der Fänger mit umgerechnet 1,50 Euro bezahlt. Der Lohn reicht kaum zum Überleben. Hilfesuchend haben sie sich nun an die VRO gewandt, denn Hand in Hand wollen sie an einem sicheren Zuhause arbeiten.
Die lokale Regierung hat ihnen bereits Grundstücke in der Nähe zugeteilt und zudem zugesagt, pro Haus die Hälfte der Kosten (1.923,-Euro) zu übernehmen. Nun geht es darum, die nötigen finanziellen Mittel für die zweite Hälfte aufzubringen.

Ein neuer Lebensabschnitt
Gemeinsam mit unserer Unterstützung können die 63 Familien es schaffen, sich selbst kleine, feste Häuser aus Ziegeln, die dem Wetter standhalten, aufzubauen. Die für die Region typischen Häuser mit Flachdach sind rund 20 Quadratmeter groß, bestehen aus zwei Räumen, zwei Fenstern und zwei Außentüren. Eine angrenzende Latrine samt Waschmöglichkeit sorgt für Hygiene und Gesundheit. Die Familien helfen zusammen, um das neue Dorf in Gemeinschaftsarbeit zu errichten: Dadurch wird nicht nur die Dorfgemeinschaft, sondern auch der Zusammenhalt unter den Familien weiter gestärkt. Mit ihrem neuen Zuhause steigt zudem die Anerkennung in der Gesellschaft und das Selbstwertgefühl der Familien. Ein neuer Lebensabschnitt in Würde kann beginnen.
Benefizveranstaltungen
Dieses Projekt wird von der HLTW13 Bergheidengasse im Rahmen des "Theaterhotels" sowie durch die Benefizveranstaltung "Zum Tod lachen" unterstützt. Alle Spenden kommen zur Gänze den Familien des Dorfes zugute und sind steuerlich absetzbar.
Projektpartner in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungshilfeklub.
Die Village Reconstruction Organisation (VRO) wurde 1971 vom flämischen Jesuitenpater Michael Windey (1921-2009) gegründet. Getragen wird die VRO von den engagierten indischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihrem Ideenreichtum und Einsatz für benachteiligte Familien. Organisationen aus der Schweiz, Deutschland, Belgien, Italien sowie der Entwicklungshilfeklub in Österreich unterstützen sie dabei. Nach wie vor sind der Aufbau einer lebendigen Gemeinschaft sowie der ‘geistige Dorfbau’ untrennbar mit dem Bau von stabilen und die Menschen vor Naturkatastrophen schützenden Häusern verbunden. Dorfbau bedeutet daher auch Schaffung von Kindergärten, Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern, neue landwirtschaftliche Methoden, Wasserversorgung, Aufforstung etc. Nach dem Tod von Michael Windey wird die VRO nun vom indischen Jesuitenpater Peter Daniel geleitet.