Förderung von Kindern mit Behinderungen

- Wo
- Uganda | Bezirk Kabarole
- Wann
- Projektstart: Mai 2022
- Wieviel
- Super-Mikro:
3.300 Euro
für Hilfsmittel, Medikamente und Nahrungfür 15 Kinder für 1 JahrGesamtprojekt: 6.600 Euroin 2 Teilprojekten zu je 3.300 Euro

Behinderung als Fluch
„Behinderungen sind in Uganda noch immer mit vielen Mythen belegt, sie werden als Fluch oder als Bestrafung für Fehler in einem früheren Leben wahrgenommen. Kommt ein Kind mit einer Behinderung auf die Welt, verstecken es häufig die Eltern aus Angst und Scham. Die Kinder werden extrem vernachlässigt, was sich wiederum negativ auf ihre Entwicklung auswirkt”,
berichtet Thomas Fuchs, der Leiter unserer Partner-Organisation Perspektive für Kinder. Gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation YAWE Foundation setzt sie sich für Menschen mit Behinderungen sowie für von HIV und Aids betroffene Kinder und Jugendliche im Bezirk Kabarole im Westen Ugandas ein.



Ausgegrenzt und isoliert
Von der restlichen Gesellschaft ausgegrenzt und isoliert, haben Mädchen und Buben mit körperlichen oder geistigen Behinderungen ein schweres Leben im ostafrikanischen Land Uganda. Da es in den Familien an Wissen und den nötigen finanziellen Ressourcen mangelt, werden die Kinder meist sich selbst überlassen. Auch wenn die geistigen Fähigkeiten vorhanden wären, besucht kaum ein Kind die Schule. Zudem fehlt es an Anlaufstellen für die betroffenen Familien und an Therapiemöglichkeiten für die Kinder. Entsprechend groß ist der Bedarf an Unterstützung.
Umfassende Betreuung und Förderung
Zurzeit unterstützt Perspektive für Kinder gemeinsam mit der YAWE Foundation rund 50 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen sowohl medizinisch als auch therapeutisch. Die Mädchen und Buben werden je nach Bedarf etwa ein- bis zweimal pro Woche von einer Krankenschwester, einem Gesundheitshelfer oder einem Sozialarbeiter zu Hause besucht und individuell betreut. Dabei wird von Anfang an sehr viel Wert auf die Einbeziehung der jeweiligen Bezugspersonen gelegt.
Wird ein neues Kind in das Programm aufgenommen, steht zuerst die Verbesserung des gesundheitlichen Allgemeinzustands im Zentrum. Manchmal genügen bereits ganz einfache Maßnahmen, wie zum Beispiel die Bereitstellung eines Moskitonetzes, einer Matratze oder ausreichend Nahrung. Oft leiden die Kinder aber auch an Liegegeschwüren, chronisch entzündeten Druckstellen oder anderen Erkrankungen, die medizinisch behandelt werden müssen.
Ist der Gesundheitszustand stabil, geht es darum, die Kinder individuell in ihrer Selbstständigkeit zu fördern. Bei den Hausbesuchen werden Bewegungsübungen gemacht, Besuche bei PhysiotherapeutInnen oder OrthopädInnen arrangiert, Schienen, Gehhilfen oder Rollstühle organisiert ... Um die Bezugspersonen zu unterstützen, werden zudem regelmäßige Treffen für die Angehörigen angeboten.
„Als wir den dreijährigen Raphael bei seiner Großmutter entdeckten, war er stark vernachlässigt und konnte weder alleine sitzen, stehen oder gehen. Nach jahrelanger Physiotherapie, viel Zuwendung und einer Sehnenoperation kann er sich heute ohne Hilfsmittel fortbewegen. Raphael ist mittlerweile zehn Jahre alt und besucht voller Stolz die 3. Volksschulklasse”,
freut sich Gilbert Muhumuza, der Leiter des Betreuungsprogramms.
Unser Beitrag
Mit etwas mehr als 18 Euro im Monat können Medikamente, Nahrung und diverse Hilfsmittel für ein Kind mit Behinderung finanziert werden. Für die Versorgung von 15 Kindern für ein Jahr sind 3.300 Euro nötig. Damit haben die Mädchen und Buben eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben.
Partner
Perspektive für Kinder (Projektträger)
YAWE Foundation (lokale Durchführung)
Thomas Fuchs (Projektleiter)