Mobile Klinik für PalästinenserInnen

In den palästinensischen Gebieten besteht ein akuter Mangel an ÄrztInnen, medizinischem Fachpersonal und entsprechenden Einrichtungen. Zahlreiche Auflagen von Seiten des israelischen Staates schränken zusätzlich die Bewegungsfreiheit der PalästinenserInnen stark ein und sind weitere Ursachen für die extrem schlechte medizinische Versorgung.
Die Organisation PHR-I setzt sich seit über 30 Jahren für das Recht der PalästinenserInnen auf Gesundheit ein.
Als Zeichen der Solidarität bemühen sich engagierte israelische ÄrztInnen gemeinsam mit ihren KollegInnen in Palästina, die Not kranker PalästinenserInnen durch kostenlose oder kostengünstige Untersuchungen und Behandlungen vor Ort und auch in israelischen Spitälern zu lindern.
- Wo
- Palästina | Städte und Dörfer
- Wann
- Projektstart: Februar 2023
- Wieviel
- Super-Mikro:
3.500 Euro
für einen Einsatz der mobilen Klinik auf palästinensischem Gebiet

Recht auf Gesundheit
„Schon vor Beginn der Covid-19-Pandemie litt das palästinensische Gesundheitssystem unter großen Problemen wie unzureichender Ausrüstung, zu wenig Medikamenten und Behandlungsmöglichkeiten, äußerst strikten Ausreisebestimmungen für medizinische Behandlungen und überbordender Bürokratie. Mit dem Auftreten des Virus kam es zu weiteren Reiseeinschränkungen. Die PalästinenserInnen lebten so in ständiger Gefahr, sich anzustecken, in ihrem Land aber keine geeignete medizinische Behandlung erhalten zu können und in medizinischen Notfällen auch nicht rechtzeitig ausreisen zu dürfen. Die Lage verschärfte sich für die Bevölkerung noch, als die Zusammenarbeit zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Behörde mit der Ankündigung Israels, weite Gebiete des Westjordanlandes und Ostjerusalems annektieren zu wollen, zusammenbrach. Für die Menschen in Gaza gab es nun keine Möglichkeit mehr auszureisen und überlebenswichtige Behandlungen zu erhalten. Es war schrecklich: viele starben, weil die Ausreiseerlaubnis zu spät kam. In dieser kritischen Situation konnte unsere mobile Klinik dringend notwendige Medikamente und Schutzmaterialien in die besetzten Gebiete bringen“,
berichtet Prof. Raphael Walden, Präsident von Physicians for Human Rights – Israel (PHR-I), zu Deutsch ÄrztInnen für Menschenrechte - Israel.
Juden, AraberInnen, Israelis und PalästinenserInnen gemeinsam
Bedrückt von der extrem schlechten medizinischen Versorgung im Westjordanland anlässlich eines Besuchs, beschlossen israelische ÄrztInnen für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Westjordanland und in Gaza einzutreten. Vor 34 Jahren, am 17. März 1988 gegründet, ist PHR-I mittlerweile zur bedeutendsten israelischen Menschenrechtsorganisation geworden. Heute engagieren sie sich neben der Verbesserung der Gesundheitssituation der PalästinenserInnen auch für eine menschenwürdige Behandlung von Gefangenen, Staatenlosen, Asylsuchenden, Flüchtlingen und ausländischen ArbeiterInnen in Israel.
Die mobile Klinik
Ein Team von ÄrztInnen, KrankenpflegerInnen und PharmazeutInnen, begleitet von DolmetscherInnen, StudentInnen und Hilfspersonal, fährt jede Woche in palästinensische Städte und Dörfer, in denen die Gesundheitsversorgung schlecht ist oder gar
nicht existiert. Sie bringen den Menschen dort medizinische Hilfe und lebensrettende Medikamente. Bei seinem persönlichen Arbeitseinsatz hat das Team auch medizinische Ausrüstung mit im Gepäck und kümmert sich vor Ort um die nötigen Ein- und
Ausreise-Bewilligungen für PatientInnen, die eine Behandlung in israelischen Krankenhäusern benötigen. Über 650 israelische Freiwillige - AllgemeinmedizinerInnen und FachärztInnen, MedizinstudentInnen, ÜbersetzerInnen und anderes Fachpersonal sowie zahlreiche Hilfskräfte - stellen sich jedes Jahr für die Einsatzfahrten zur Verfügung. Pro Jahr werden rund 50 Einsätze geleistet.
Unser Beitrag
Die Kosten für einen Einsatz betragen rund 3.500 Euro. Davon werden rund 1.950 Euro für Medikamente benötigt, die verabreicht und an die lokalen Stellen verteilt werden. 1.550 Euro sind für Präventionsmaßnahmen, Transportkosten und Allfälliges budgetiert. Bei einem Einsatz können etwa 200 Menschen erreicht und medizinisch versorgt werden.
Partner
Physicians for Human Rights – Israel (PHR-I) (Projektträger)
Mobile Klinik Mr. Salah Haj Yahia, (Projektkoordinator)