Projekt: | 344 |
Wo: | Indien |
Was: | Bildung Kinder + Jugendliche Rechte |
Schule statt Sklaverei
Befreiung und Schulbildung für arbeitende Kinder

Tausende Kinder in den Distrikten Firozabad und Agra müssen täglich zehn bis zwölf Stunden arbeiten. Für einen Hungerlohn verarbeiten sie Altglas, stellen Armreifen her, knüpfen Teppiche. Die extreme Armut ihrer oft verschuldeten Familien zwingt sie dazu. Sie leben wie Sklaven. Bildung bleibt ihnen verwehrt, ihre Gesundheit wird durch Staub, Chemikalien und Abgase zerstört. Diese Kinder haben keine Kindheit und keine Zukunft.
Zumindest einige von ihnen sollen befreit werden:
Der Besuch der Schule und täglicher Förderunterricht wird ihren Bildungsweg sicherstellen. Einkommen schaffende Maßnahmen werden die Existenzgrundlagen ihrer Familien entscheidend stärken. Durch SCHULE STATT SKLAVEREI können sie den Weg in eine kindgerechte und menschenwürdige Zukunft finden.
- Wo
- Indien | Bundesstaat Uttar Pradesh, Distrikte Firozabad und Agra
- Wann
- Projektstart: November 2019
- Wieviel
- Mikro: 230 Euro
Unterstützung eines Kindes und seiner Familie für ein Jahr
Anteilstein: 19 EuroUnterstützung für einen Monat

Ausgebeutet und krank
„Auf dem Gelände der Händler liegen, an eine Ziegelmauer geschüttet, tausende kleinerer und größerer Glasflaschen aller Formen und Farben. Die Kinder, die hier zehn und mehr Stunden am Tag arbeiten, leisten dieselbe Arbeit wie ihre Mütter: sie sortieren die Flaschen nach Farben, reinigen sie und zerschlagen sie dann zu kleinen Glasstückchen, die der Händler verkauft. Viele der Kinder sind erst fünf oder sechs Jahre alt. Für einen Tag Arbeit in der glühenden Sommerhitze oder in der beißenden Winterkälte bekommen sie weniger als einen Euro. Sie gehen nicht zur Schule, sind unterernährt, ihre Lungen werden vom Glasstaub kaputt“,
berichtet Dilip Sevarthi, der sich in den Distrikten Firozabad und Agra im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh gegen Kinderarbeit einsetzt.









Wie Sklaven
Die Familien der Kinder sind Dalits, Kastenlose, Angehörige ethnischer Minderheiten. Sie sind extrem arm und müssen jede Arbeit annehmen, die sie bekommen können. Die Arbeitgeber wissen das und zahlen ausbeuterische Niedrigstlöhne. Es gibt keine offiziellen Anstellungen, keine Versicherung, keine Unfallversorgung …
Tragisch wird es ab dem Moment, ab dem die Familien Geld leihen müssen, um lebensnotwendige Medikamente zu kaufen oder damit sie schlichtweg nicht verhungern. Die Geldverleiher verlangen monatlich zehn Prozent Zinsen, also 120 Prozent im Jahr. Und damit landen die Familien, Eltern und Kinder, in einer Schuldenfalle, aus der sie ihr Leben lang nicht mehr herauskommen.
Kinderarbeit
Damit die Familie überleben kann, arbeiten dann Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in der Landwirtschaft, als Hausangestellte, in der Ziegel- oder Schmuckherstellung … Die schlimmsten Bedingungen für Kinderarbeiter in den Slums und Dörfern von Agra und Firozabad sind unter anderem in drei Bereichen zu finden: in der Glasindustrie, bei der Herstellung von Armreifen und in der Teppichindustrie. Waren es früher oft Fabriken, in denen Kinder ausgebeutet wurden, ist die Kinderarbeit heute weniger sichtbar. Die Hinterhöfe der Glashändler, die Häuser und Hütten der Familien, in denen sie Armreifen und Teppiche in Heimarbeit herstellen, fallen nicht auf.
Tausende Kinder führen, wie ihre Eltern, das Leben von Sklaven. Zehn bis zwölf Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Die gesetzlich festgeschriebenen Rechte dieser Kinder werden gezielt und systematisch missachtet. Sie erhalten Hungerlöhne, ihre Gesundheit wird durch Staub, Chemikalien und Abgase zerstört, Arbeit und Unterernährung im Kindesalter führen zu lebenslangen Schädigungen.
Zukunft durch Bildung
Und es gibt noch ein Problem: Kinder, die arbeiten, gehen nicht zur Schule. Manche müssen die Schule nach ein, zwei Jahren abbrechen, manche wurden nie eingeschult. Die Familie braucht das Einkommen, die Ausgaben für einen Schulbesuch sind nicht leistbar. Und oft sind es auch Unwissen und Vorurteile der analphabetischen Eltern – sie wissen nicht, dass Bildung die Zukunftschancen erhöht. Dilip Sevarthi: „Wir müssen diese Kinder aus der Sklaverei befreien und ihr Leiden beenden. Sie brauchen Bildung, damit sie im Leben eine Chance haben, damit sie eine Zukunft haben.“
Befreiung von Kindern
Entsetzt von den erbarmungswürdigen Lebensbedingungen so vieler Mädchen und Buben gründete Dilip Sevarthi im Jahr 1991 die Organisation Vikas Sansthan und widmet sich gemeinsam mit seinen MitarbeiterInnen dem Kampf gegen Kinderarbeit im Raum Firozabad und Agra sowie dem landesweiten Kampf für Kinderrechte. Zwischen 1991 und 2018 konnten 34.000 Kinder befreit werden und Schulbildung erwerben oder einen Beruf erlernen.
Der Entwicklungshilfeklub arbeitet seit 2007 mit Vikas Sansthan zusammen und half mit, hunderte Kinder aus extremer Armut und Ausweglosigkeit zu befreien.
Unterstützung für die Kinder
Bei diesem Projekt geht es um 100 extrem arme Kinder, 50 Mädchen und 50 Buben, im Alter von fünf bis 14 Jahren:
– sofortige Beendigung der Kinder-Sklavenarbeit,
– Einschulung in die nächstgelegene staatliche Schule, die sie zumindest bis zum Abschluss der zwölften Schulstufe besuchen sollen,
– täglicher Förderunterricht im Ausmaß von zwei Stunden am Nachmittag, damit sie den Anschluss schaffen und die Wiedereingliederung in die Schule klappt,
– der Förderunterricht findet informell in kleinen Gruppen statt, wobei erfahrene LehrerInnen die Kinder in den Dörfern und Slums unterrichten,
– Ausstattung der Mädchen und Buben mit den nötigen Schuluniformen, Büchern, Stiften, Schultaschen ...
Unterstützung für die Familien
Unerlässlich ist natürlich die Unterstützung der Familien, damit sie ihre Kinder nicht mehr arbeiten lassen müssen, um zu überleben:
– die FörderlehrerInnen überzeugen die Eltern von der Wichtigkeit der Schulbildung und klären sie über die Gesundheitsschädigungen durch ihre bisherige Arbeit auf,
– Einkommen schaffende Maßnahmen für die Mütter, um das Einkommen zu erhöhen: Erlernen handwerklicher Fähigkeiten, Aufbau eines Kleinhandels, Tierzucht …,
– Bildung neuer und Einbindung in bestehende Frauen-Selbsthilfegruppen von Vikas Sansthan, in denen die Frauen sich gegenseitig helfen und unterstützen,
– die Frauen bilden Mikrokreditgruppen und sparen gemeinsam, um sich untereinander Kredite zum Aufbau ihrer Einkommen schaffenden Maßnahmen zu geben.
Die Kinder und ihre Familien werden drei Jahre lang unterstützt. Damit ist der Schulerfolg gesichert und die Familie kann eine neue Existenzgrundlage aufbauen.
Unser Beitrag
Der Entwicklungshilfeklub möchte die finanziellen Mittel für diese 100 Mädchen und Buben und ihre Familien aufbringen. Für ein Kind und seine Familie werden 230,– Euro (1 Mikro) für ein Jahr benötigt. Damit können die Kosten für den Schulbesuch und den Förderunterricht sowie die Unterstützung für ihre Eltern ermöglicht werden. Für einen Monat betragen die Kosten 19,– Euro (1 Anteilstein).
Arbeitende und ausgebeutete Kinder
sollen endlich die Schule besuchen und ihr Leben neu beginnen können:
Schule statt Sklaverei ist für sie der einzige Weg
in eine kindgerechte und menschenwürdige Zukunft.
Partner
Vikas Sansthan (Partner-Organisation des Klubs)
Dilip Sevarthi (Projektleiter)
Download Projektbeschreibung 344 - zum Ausdrucken (pdf)
Download Fotoserie Projekt 344 (pdf)
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Schule statt Sklaverei
Projekt 344 | Bildung Kinder + Jugendliche Rechte
Befreiung und Schulbildung für arbeitende Kinder
Indien | Bundesstaat Uttar Pradesh, Distrikte Firozabad und Agra
Mikro: 230 EuroUnterstützung eines Kindes und seiner Familie für ein Jahr
Anteilstein: 19 Euro
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