Schneidereiausbildungen für Jugendliche

- Wo
- Uganda | Gemeinde Mugyera, Distrikt Rubanda
- Wann
- Projektstart: Mai 2022
- Wieviel
- Super-Mikro:
3.160 Euro
für Ausbildungskosten und Startausrüstungfür 20 Jugendliche

Junge Menschen in Not
„Für Jugendliche in Uganda war die Lage schon immer schwierig. Nach den langen Schulschließungen sieht es für sie nun aber wirklich katastrophal aus. Viele Teenager sind gar nicht mehr in die Schule zurückgekehrt. Sie schlagen sich mit Aushilfsjobs durch oder haben die Hoffnung komplett aufgegeben. Viele Mädchen sind zudem in dieser Zeit ungewollt schwanger geworden.”,
erzählt Godwin Musimenta, der Leiter der Local Citizen Foundation, über die prekäre Situation junger Menschen im äußersten Südwesten Ugandas.
Jung aber chancenlos
Mehr als drei Viertel aller UganderInnen sind unter 25 – die jüngste Bevölkerung der Welt – aber über die Hälfte von ihnen hat kein festes Arbeitsverhältnis. Besonders Jugendliche ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung haben häufig keine Chance auf eine Anstellung. Diese Situation hat sich durch die insgesamt 18-monatige Schulschließung der letzten zwei Jahre noch einmal dramatisch verschlimmert.
Da es nur Kindern wohlhabender Familien möglich war, mittels Online- und Nachhilfeunterricht weiterzulernen, sind tausende vorwiegend ärmere SchülerInnen soweit schulisch zurückgefallen, dass sie zwei ganze Jahre wiederholen müssten. Ein Teil von ihnen hat ohnehin in der Zwischenzeit angefangen zu arbeiten, um die Familie zu unterstützen, tausende Mädchen und junge Frauen sind in dieser Zeit schwanger geworden. Die meisten von ihnen werden nicht mehr in das reguläre Schulsystem zurückkehren, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind schlecht.
Dem möchte unser Projektpartner Local Citizen Foundation entgegenwirken: Sie organisieren sechsmonatige Kurzausbildungen für arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene aus der Gemeinde Mugyera, viele von ihnen SchulabbrecherInnen, die in praxisorientierten Kursen das Schneidereihandwerk erlernen sollen.
Startklar für den Beruf
Das Konzept der Kurzausbildungen basiert auf dem Leitsatz Learning by Doing. Die motivierten Jugendlichen werden nach einem kurzen Theorieblock rasch an die Praxis herangeführt und sollen möglichst viel selber Hand anlegen. Der Fokus liegt auf den Grundtechniken des Schneiderhandwerks: Nähen, Schneidern, Sticken. Wer diese beherrscht, hat gute Chancen, eine Anstellung in der Region oder einer größeren Stadt zu finden. Auch bei der Arbeitsplatzsuche unterstützen MitarbeiterInnen der Local Citizen Foundation die AbsolventInnen der Schneidereiausbildungen. Zusätzlich bekommen die TeilnehmerInnen der Kurse Unterricht in betriebswirtschaftlichen Themen, damit sie die Möglichkeit haben, sich selbständig zu machen und sich zu Hause ein eigenes kleines Geschäft aufzubauen.
Für Godwin Musimenta ist es sehr wichtig, den Jugendlichen auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitzugeben und ihnen damit den Weg in die Selbstständigkeit zu weisen. Aus diesem Grund erhalten die AbsolventInnen der Kurzausbildung am Ende des Kurses auch ein Startpaket mit den wichtigsten Werkzeugen für SchneiderInnen, inklusive einer Nähmaschine. So sind die Jugendlichen vom ersten Tag an startklar für den Beruf und können sich aus eigener Kraft ein eigenes, stabiles Einkommen erwirtschaften. Damit ist der erste und oft schwierigste Schritt auf dem Weg aus der Armut getan, und ihrem Traum sind sie einen Schritt näher.
Unser Beitrag
Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, die Ausbildungskosten für 20 Jugendliche zu übernehmen. Für 158 Euro kann die sechsmonatige Ausbildung, Kursmaterialien und das Startpaket inklusive Nähmaschine für einen Jugendlichen finanziert werden.
Partner
Local Citizen Foundation (Projektträger)
Godwin Musimenta (Projektleiter)