Unterstützung von aus Venezuela geflüchteten Familien

Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Krise in Venezuela sind die Lebensumstände dort unerträglich geworden: Grundnahrungsmittel sind nicht mehr leistbar und tausende VenezolanerInnen von schwerer Mangel- und Unterernährung betroffen. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen und Gewalt durch Banden an der Tagesordnung. Hunderttausende Familien flohen bereits vor Hunger und Gewalt ins Nachbarland Brasilien. Dort sind die staatlichen Institutionen jedoch mit der Versorgung so vieler Geflüchteter überfordert und oftmals endet die Flucht obdach- und mittellos auf der Straße.
Durch dieses Projekt erhalten geflüchtete venezolanische Familien im Norden von Brasilien dringend nötige Erstversorgung, zum Beispiel in Form von Lebensmitteln, Kleidung und einer ersten Unterkunft. Darüber hinaus werden sie mit Rechtsberatung, Hilfe bei der Arbeitssuche, Sprachkursen und weiteren Angeboten unterstützt, damit sie einen Neuanfang in Brasilien schaffen können.
- Wo
- Brasilien | Bundesstaaten Roraima, Amazonas und Acre
- Wann
- Projektstart: November 2021
- Wieviel
- Mikro:
372 Euro
Erstversorgung und Neuanfang für eine geflüchtete Familie für drei JahreAnteilstein: 62 Euro
Erstversorgung und Neuanfang für eine geflüchtete Familie für sechs Monate

Armut und Hunger in Venezuela
„Wir mussten Venezuela verlassen, weil wir sonst verhungert wären. Selbst die einfachsten Nahrungsmittel wie Reis, Brot oder Eier sind unerschwinglich geworden. Wenn man krank wird, gibt es oft keine Medikamente und in den Spitälern keinen Strom. Überfälle und Gewalt durch Banden sind alltäglich“,
berichtet eine junge venezolanische Mutter, deren Familie im Nachbarland Brasilien Zuflucht gesucht hat. Einst war Venezuela dank seiner Erdölvorkommen ein reiches Land. Doch sinkende Ölpreise, jahrelange Misswirtschaft und politische Krisen haben den lateinamerikanischen Staat innerhalb der letzten zehn Jahre an den Rand des Abgrunds gebracht. Die Wirtschaft ist seit 2013 um ein Drittel geschrumpft und das Gesundheitssystem zusammengebrochen. Aufgrund der extrem hohen Inflation sind selbst Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung nicht mehr leistbar und diese ist von schwerer Mangel- und Unterernährung betroffen. Hunderttausende Menschen flohen bereits vor diesen unerträglichen Lebensumständen ins Nachbarland Brasilien. Dort sind die staatlichen Institutionen mit der Versorgung der vielen Geflüchteten überfordert.









Beim Ankommen helfen
Es fehlt an allem, was zur Erstversorgung der verarmten und auf sich gestellten Familien dringend notwendig wäre: Lebensmittel, Unterkünfte, medizinsche Versorgung, Beratungsstellen ... Für viele VenezolanerInnen endet die Flucht nach Brasilien daher in weiterem Elend, mittellos und ohne Obdach auf der Straße. Die brasilianische Organisation Serviço Pastoral dos Migrantes (SPM) möchte die Not von MigrantInnen und
Geflüchteten lindern und sie dabei unterstützen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen. Landesweit betreibt sie elf sogenannte casas do migrante, Erstanlaufstellen, in denen Geflüchtete neben einem Schlafplatz auch Beratung und Unterstützung bei allen anfallenden Problemen finden. Das Angebot reicht von Rechtsberatung und Hilfe bei Behördengängen über Unterstützung bei der Arbeitssuche bis hin zur Vermittlung psychosozialer Betreuung und Sprachkursen. Besonders bedürftige Familien erhalten Nahrungsmittelpakete. Auch gemeinsame Aktivitäten zum Austausch zwischen venezolanischen und brasilianischen Familien in der Nachbarschaft werden organisiert.
Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Misereor und SPM möchten wir dazu beitragen, dass rund 250 aus Venezuela in den Nordosten von Brasilien geflüchtete Familien einen Neuanfang schaffen können.
Chance auf einen Neuanfang
Mit unserem Beitrag werden unter anderem folgende Angebote in den casas do migrante ermöglicht:
• Erstversorgung: Nahrungsmittelhilfe, Notunterkünfte, Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, medizinische Versorgung ...
• Beratung und Begleitung: Rechtsberatung, Hilfe beim Beantragen von Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen, psychologische Betreuung...
• Integration: Gesprächskreise, Sprachkurse, gemeinsame Feste mit der lokalen Bevölkerung...
„Lasst uns Geflüchtete nicht als Gefahr betrachten, sondern als Chance – eine Gelegenheit für uns, zu teilen und solidarisch zu sein“, so der Appell des Bischofs des Bundesstaats Roraima, welcher die Kernidee für die Arbeit von SPM für Geflüchtete zusammenfasst.
Partner
Misereor Partner-Organisation des Klubs
Serviço Pastoral dos Migrantes: Durchführung im Einsatzgebiet
Sr. José Roberto Saravaia dos Santos: Projektleitung
Weitere Materialien
In folgendem Video berichten venezolanische Geflüchtete und MigrantInnen von ihren Erfahrungen und Schicksalen. Auch die MitarbeiterInnen von Organisationen, die sich für die Geflüchteten einsetzen, unter anderem unser lokaler Projektpartner Serviço Pastoral dos Migrantes (SPM), kommen zu Wort Video ansehen (youtube). Deutsche Zusammenfassung des Videos (pdf).