Projekt 309 „Ein heller Schein“ in Niger: Abschlussbericht August 2018
Ohne Hunger zur Schule
„Seit über zwei Jahren bekommen unsere Schülerinnen und Schüler in der Schulkantine drei kräftigende Mahlzeiten am Tag. Die Kinder kommen seither wieder regelmäßig zur Schule und wir haben sogar einen deutlichen Anstieg von neuen SchülerInnen. Ohne Zweifel ist dies darauf zurückzuführen, dass die Kinder dank der Schulmahlzeiten jetzt nicht mehr hungern“,
schreibt uns Fati Soumana, Lehrerin im Dorf Solley, mit großer Erleichterung. An ihrer Schule in der ländlichen Region Zinder blieben bis vor zwei Jahren viele Klassenzimmer leer, wie auch in Tillabérie und Agadez.
Der Grund: Unterernährung. Leider ist Hunger im Wüstenstaat Niger, einem der ärmsten Länder der Welt, nach wie vor ein wiederkehrendes Problem.
Gemeinsam gegen Hunger
Bereits vor sechs Jahren begann sich der Entwicklungshilfeklub in Zusammenarbeit mit seiner Partner-Organisation Oxfam gegen den Hunger in den ländlichen Gemeinden einzusetzen. So auch 2016 mit dem Weihnachts-Projekt „Ein heller Schein“.
Schulkantinen – ein Erfolg
In 23 Schulen in Zinder, Agadez und Tillabérie konnten einfache Schulküchen eingerichtet werden, in denen die Eltern der Kinder täglich drei Mahlzeiten zubereiten. Der Entwicklungshilfeklub finanzierte neben der Ausstattung mit Kochtöpfen und Besteck auch einen Teil der bereitgestellten Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Mehl und Gemüse. Durch diese einfache, aber sehr wirkungsvolle Aktion gehen 975 Kinder und Jugendliche nun wieder ohne Hunger zur Schule.
Ziegen und Schulgärten
Um den Speisezettel zu bereichern, erhielten im Zuge des Projekts 15 der 23 Schulen insgesamt 187 Ziegen. Die Kinder profitieren von der nahrhaften Ziegenmilch und besonders bedürftige Familien bekommen je ein Zicklein, um ihre eigene Herde aufzubauen. Außerdem haben sieben Schulen gemeinschaftliche Schulgärten angelegt und halten gemeinsam Hühner. Auf diese Weise konnte das Projekt dazu beitragen, die Ernährung der Kinder auch langfristig zu sichern.
Eine Erfolgsgeschichte
Moussa Gousmane ist 68 Jahre alt und kümmert sich als Mitglied des Schulkomitees um die Ziegenherde seiner Schule in der Dorfgemeinde Bankilare. Wie seine Geschichte zeigt, konnten die Ziegen dort nicht nur die Ernährung der Schulkinder verbessern, sondern auch das Leben der gesamten Dorfgemeinschaft.
„Es ist das erste Mal, dass meine Schule Unterstützung erhalten hat, sowohl für die Kantine als auch darüber hinaus durch die Ziegenherde, die Hühner und den Garten, in dem wir nun frisches und gesundes Obst und Gemüse anbauen. Gerade diese zusätzlichen Aktivitäten bedeuten uns sehr viel, denn sie sind eine langfristige Hilfe für uns alle“, erzählt Moussa Gousmane.
Gemeinsame Verantwortung
„Als wir die 15 Ziegen erhielten, war die Freude bei den Schülern, Lehrern und Eltern riesengroß. Die Eltern wurden darüber informiert, wie sie sich um die Herde kümmern sollen, damit die Ziegen sich gut vermehren. Mir und einigen anderen Mitgliedern des Schulkomitees wurde aufgetragen, die Aufsicht über die gesamte Herde zu übernehmen, was wir mit Stolz tun. Mittlerweile hat meine Familie ein eigenes Jungtier aus der Herde erhalten, das ist eine unschätzbare Hilfe für uns. Wir verwenden die frische Ziegenmilch unter anderem in unserem Hirsebrei, und geronnene Milch verwenden wir im Teig zum Brotbacken.“
Ein Geschenk Gottes
„Früher mussten die Leute im Dorf Milch und Käse zu hohen Preisen beim Händler kaufen, jetzt können wir uns selbst damit versorgen. Meine mageren Geldreserven, die ich früher aufgebraucht habe, um Milch zu kaufen, kann ich jetzt dazu nutzen, andere Lebensmittel einzukaufen und so den Speiseplan meiner Familie zu bereichern. Unser Leben hat sich dadurch sehr verbessert, die Ziegen sind ein Geschenk Gottes“, freut sich Moussa Gousmane.
Dank der Unterstützung von 762 Spenderinnen und Spendern konnten zwischen September 2016 und Dezember 2017 114.350,- Euro aufgebracht und damit die Ernährung von 975 Kindern nachhaltig gesichert werden.
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!
