Projekt 3162 Bericht November 2020
Kinderhaushalte ohne Eltern brauchten Hilfe und Förderung
Schwierige Ausgangssituation
Kinder und Jugendliche, die im Süden des zentralafrikanischen Staates Ruanda auf sich alleine gestellt sind, leben häufig in bitterer Armut. Ihre Eltern sind verstorben, verschollen oder können sich aufgrund von Behinderungen nicht um ihre Kinder kümmern.
Angepasste Unterstützung
Da die Lebenssituationen der jungen Erwachsenen unterschiedlich sind, geht die Caritas der katholischen Diözese Butare auf deren individuelle Bedürfnisse ein. Je nach Bedarf erhielten sie Nahrungsmittelhilfe, sichere Unterkünfte oder Unterstützung bei der Einkommensschaffung, Schul- sowie Berufsausbildung. Dank Ihrer Unterstützung konnte die Situation von 115 „Kinderfamilien“ deutlich verbessert werden.
Verkauf von eigenen Feldfrüchten
Die jungen Haushaltsvorstände erhielten Ausbildungen zu Themen wie z.B. biologischer Anbau von Obst und Maniok oder Schwammerlzucht und wurden auch während des Bestellens ihrer eigenen Felder beraten und begleitet. Sie erhielten Saatgut für verschiedene Obstsorten und Bohnen, Sprösslinge von Bananenstauden und Maniok. Statt reiner Subsistenzwirtschaft verkaufen die Jugendlichen nun 75 % ihrer Ernten, haben kleine Tierbestände und können damit ihren weiteren Grundbedarf decken. Der Mist der Tiere trägt zur Bodenverbesserung ihrer Felder und Gemüsegärten bei.
Wendung des Schicksals
„Nach dem Tod meiner Eltern wusste ich nicht, wie ich überleben sollte. Es war schwierig, etwas zu essen zu finden, ich hatte weder Kleider noch Platz zum Waschen … Auf der Parzelle, die meine Eltern hinterlassen hatten, konnte ich nur sehr wenige Bananen ernten. Durch die erlernten Anbautechniken und neue Sprösslinge wurde die Ernte viel reicher. Nun ernte ich Bananenbündel von 20 Kilogramm und kann genug verkaufen,
freut sich Jean Claude.
um ein kleines Einkommen zu haben“,
Neue Perspektiven durch Bildung
Viele Kinder und Jugendliche in Butare können sich einen Schulbesuch nicht leisten. Durch Ihre Unterstützung können die Schulgebühren sowie die Kosten für Schuluniformen und -materialien von unserem Projektpartner übernommen werden. So wird ein wichtiger Grundstein gelegt, der den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven für ihre Zukunft ermöglicht.
Kleine Projekte mit großer Wirkung
„Mit der Unterstützung, die ich durch das Projekt erhalten habe, konnte ich mir drei Schweine kaufen. Diese haben sich gut entwickelt, sodass ich sie verkaufte und dadurch eine Parzelle erwerben konnte, auf der ich 374 Eukalyptuspflanzen setzte. Zusätzlich züchte ich Legehennen. Mit dem Gewinn kann ich sparen und weiter investieren“,
erzählt Jean Pierre begeistert.
Endlich ein Zuhause
Elisabeth ist die Älteste von vier Kindern. Ihr Vater ist gestorben, die Mutter im Gefängnis. Die Geschwister lebten verstreut bei diversen Familien in sehr instabilen Verhältnissen. Durch die Aufnahme ins Programm der Diözese Butare erhielten sie ein kleines Haus, in dem die Geschwister zusammenziehen konnten. Zusätzlich wurde die Schulbildung jedes Kindes gefördert. Elisabeth und ihr Bruder schlossen bereits die Sekundarschule ab, die jüngeren Geschwister besuchen die Volksschule.
Berufsausbildung
Viele der jungen Erwachsenen erhielten die Chance, eine Ausbildung zur SchneiderIn oder HandwerkerIn zu machen und bekamen nach dem Abschluss eine erste Grundausstattung, z.B. eine Nähmaschine oder Werkzeug. Diese Zusatzausbildung ermöglicht es ihnen, auch im Fall einer Missernte ein Einkommen zu haben. Dank der regelmäßigen Einkünfte haben die Jugendlichen mehr finanzielle Sicherheit und können auch ihre Geschwister besser unterstützen.
Selbstbestimmt leben
Nachdem Adeline ihre Eltern durch Krankheit verloren hatte, musste sie bereits in sehr jungen Jahren alleine ums Überleben kämpfen. Durch das Projekt konnte sie ihre Schulausbildung beenden und den Beruf der Näherin erlernen. Sie hat damit einen in Ruanda guten und gesellschaftlich anerkannten Status erreicht. Sie heiratete und konnte sich gemeinsam mit ihrem Mann ihr eigenes Haus finanzieren.
Mit Ihrer Hilfe haben diese Kinder den Weg aus der Armut in ein hoffnungsvolles und selbstbestimmtes Leben als junge Erwachsene gefunden – Herzlichen Dank dass Sie dies ermöglicht haben!