Projekt 3150 Sri Lanka: Bericht Jänner 2021
Instandsetzung des We Gedara Wewa
Wassermangel und Hunger
In Sri Lanka sind sogenannte Wewas, große Regenwasserreservoirs zur Bewässerung der Felder, unbedingt notwendig für das Überleben der Landbevölkerung. Viele der traditionsreichen Wewas sind aufgrund fehlender Instandhaltungsarbeiten verschlammt und können deshalb nicht mehr genutzt werden.
Ohne ihr Wewa können die Bauernfamilien ihre Felder nur einmal im Jahr, zur Monsunzeit, bestellen. Eine Reisernte pro Jahr bringt jedoch eine zu geringe Erntemenge, und die DorfbewohnerInnen müssen oft hungern und abwandern.
Das We Gedara Wewa
Das jahrhundertealte We Gedara Wewa im Distrikt Kurunegala wurde durch Unterstützung der SpenderInnen des Entwicklungshilfeklubs in monatelanger Arbeit erneuert und instand gesetzt.
Nun kann sich das Wewa während der Regenzeit wieder mit tausenden Kubikmetern Wasser füllen, welches dann die ganze Trockenzeit hindurch genutzt werden kann. So konnte die Wasserversorgung der Reisfelder von 25 Familien für eine zweite Ernte gewährleistet und damit die Existenz der Familien auf lange Sicht sichergestellt werden.
Einsatz und Enthusiasmus
Zu Beginn der Bauarbeiten wird der Schlamm aus dem alten Wewa ausgebaggert und ein neuer Damm aufgeschüttet. Ein großer Teil des alten Dammes war mit der Zeit weggeschwemmt worden. Die DorfbewohnerInnen arbeiteten mit großem Einsatz und Enthusiasmus mit und lernten so viel über die zukünftige Instandhaltung und vielfältigen Funktionen des Wewas.
Freude über das Wasser
Nach dem Ende der Arbeiten konnte sich das erste Regenwasser im Wewa ansammeln. Die 25 Familien freuten sich und konnten das erste Mal seit vielen Jahren mit einer zweiten Ernte rechnen. Das Wewa wurde so konstruiert, dass sich auf beiden Seiten eine Schleuse befindet, um die umliegenden Felder zu bewässern. Die Schleuse fungiert auch als Schutz bei zu viel Regen.
Mensch und Tier
Bisher lebten die DorfbewohnerInnen in Furcht vor wilden Elefanten. Diese kamen manchmal in der Trockenzeit auf der Suche nach Wasser bis ins Dorf, was zu lebensgefährlichen Begegnungen führte. Das neue Wewa wird die Lage nun entspannen. Die Tiere können ihren Durst stillen, und die DorfbewohnerInnen bleiben unbehelligt.
Reis und Gemüse
Die DorfbewohnerInnen mussten in den letzten Jahren oft hungern. Von den ursprünglich 40 Familien sind nur noch 25 übrig, da die anderen Familien im Ort keine Zukunft mehr sahen. Das Wewa wird nun die Ernährungssicherheit der Familien garantieren. Sie werden satt und können sogar ein kleines Einkommen erwirtschaften – mit dem Verkauf eines Teils der Reisernte und verschiedener Gemüsesorten.
Dorfmittelpunkt Wewa
Das Wasser, das sich im Wewa ansammelt, kann vielfältig genutzt werden. Es fungiert als Dorfmittelpunkt. So können sich die Kinder das erste Mal im Wasser erfrischen und spielen. Das Wewa wird auch zum Waschen und zum Tränken der Tiere gebraucht. Nun ist die Hoffnung zurück in We Gedara.
Potenzial für die Zukunft
Die Dorfgemeinschaft hat schon weitere Pläne gemacht. So soll ein Tempel am Wewa gebaut werden um ein Ort zu schaffen, an dem alle zusammenkommen können. Die BewohnerInnen wollen in Zukunft mehr Wert auf das Zusammenspiel von Mensch und Natur legen und sie hoffen, dass die Instandsetzung des We Gedara Wewa auch den umliegenden Dörfern als Vorbild dienen kann.
Herzlichen Dank an unsere Spenderinnen und Spender, die all das möglich gemacht haben!