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Bericht "Ein guter Weg"

Projekt 236, Bangladesch: Bericht August 2016

Schulbildung für Slumkinder

Von Juli 2009 bis Juni 2014 haben 380 Spenderinnen, Spender und Aktionsgruppen das Projekt mit insgesamt 100.748,– Euro unterstützt. Damit konnte in der Slumsiedlung Motijheel von Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, 165 arbeitenden Kindern ermöglicht werden, eine Schule zu besuchen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Caritas Bangladesch, Misereor und der Gemeinschaft der Holy Cross Fathers durchgeführt. Herzlichen Dank!
„Es ist ein guter Weg in eine bessere Zukunft. Kinder, die sonst keine Chance auf Bildung haben,
können hier für ein selbstbestimmtes Leben lernen.“
Mit diesen Worten stellten uns unsere Projektpartner die Armenschule Notre-Dame vor. Eine Schule für Kinder, die untertags als Schuhputzer, Autowäscher, Zeitungsverkäufer oder Lastenträger zum Familieneinkommen beitragen und daher in keine öffentliche Schule gehen können. Etwa tausend Kinder betreut die Schule, ein Teil von ihnen wurde durch unser Projekt auf ihrem Weg begleitet.

Was ist aus ihnen geworden?

Er hat es geschafft, viele andere auch

Razzab Ali Raju hat seine Schulbildung in der Notre-Dame-Schule abgeschlossen. Seine Eltern Abdus und Rokeya waren Reisbauern, doch eines Tages schwemmte der Fluss Tista, an dessen Ufer sie lebten, ihr Haus und ihr kleines Stück Land weg. Es folgte der mühselige Weg in die Stadt und das Eintauchen in das Elend der Slums. Ein Schicksal, das sie mit vielen anderen Familien teilten, die aus der Ausweglosigkeit des Landlebens geflüchtet waren. Abdus fand einen Job als Nachtwächter, Rokeya versuchte sich als Wäscherin. Zum Überleben reichte es nur, weil auch Razzab etwas Geld heimbrachte, indem er auf der Straße weggeworfene Zeitungen sammelte und verkaufte. Es blieb die große Sorge der Eltern: ihrem Sohn Schule, Bildung und Zukunft zu ermöglichen. Und das ist gelungen:
„Ich bin glücklich, dass ich am Abend in der Notre-Dame-Schule lernen konnte. Das hat mich auch innerlich stark gemacht. Ich möchte weiterlernen und wenn möglich eines Tages für die Menschen in den Slums arbeiten, von denen so viele keine Arbeit und nichts zu essen haben.“

„Das ist unsere Schule für arbeitende Kinder“

Einer der Lehrer berichtet:
„Der Unterricht findet in drei Schichten statt: morgens, nachmittags und abends. So können Jugendliche und Kinder am Unterricht teilnehmen, wann immer ihnen dies neben ihrer Arbeit möglich ist. Das Schulgebäude ist sehr einfach, teilweise in schlechtem Zustand, bei Regen manchmal überflutet – aber die Kinder lernen mit Begeisterung. Trotz der schwierigen Bedingungen, unter denen sie leben, schaffen die meisten die Prüfungen am Ende des Jahres. Die Kinder erhalten eine Mahlzeit, viele kommen mit leerem Magen zum Unterricht, denn in der Früh gibt es meist nichts mehr zu essen im Haus. In der Schule helfen einige Mütter mit, die Mahlzeiten zu kochen. Die Lebensmittel werden mit Hilfe von Spendengeldern gekauft.“

„Wie wir sonst noch zu helfen versuchen“

Kinder, die nicht regelmäßig jeden Tag kommen, sollen zumindest Lesen und Schreiben lernen. Für sie gibt es im Schulgebäude spät am Abend Alphabetisierungskurse. An diesen können auch Erwachsene teilnehmen. Der Schule angeschlossen ist ein Heim für Straßenkinder. Sie wohnen hier, während versucht wird, den Kontakt zu ihrer Familie wiederherzustellen oder eine Lehrstelle für sie zu finden. Zurzeit leben 60 Buben im Heim. Die Ordensgemeinschaft, welche die Schule leitet, stellt auch einen Teil der medizinischen Versorgung ihrer Schüler und der Bevölkerung in den umliegenden Elendsvierteln sicher. Eine kleine Tagesklinik dient als Anlaufstelle und Erstversorgung bei Krankheiten oder Verletzungen.
Hauptziel ist aber das durch unser Projekt unterstützte Anliegen:
Arbeitende Kinder erhalten mit Schulunterricht die Chance, später einmal aus dem Teufelskreis von Armut und Perspektivenlosigkeit zu entfliehen, in der sich ihre Familien befinden.

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