Projekt 311 Malawi: Bericht Juni 2021
Schulkinder schützen ihren Lebensraum durch Aufforstung
SchülerInnen schützen Lebensräume
„Ich habe 20 Bäume am Rand unserer Felder gepflanzt. Die Setzlinge dafür habe ich von meiner Schule bekommen. Ich freue mich sehr, wenn ich sehe, wie die Bäume stetig wachsen. Später werden wir ihre Äste für Feuerholz verwenden können“,
berichtet stolz Grace Msukwa, eine Schülerin der 7. Schulstufe der Kapenda Primary School.
Ihre Schule sowie 31 weitere Schulen im Norden Malawis waren Teil eines mehrjährigen Programms für ländliche Entwicklung unserer Partner-Organisation Misereor.
Dank der Unterstützung des Entwicklungshilfeklubs von November 2016 bis September 2020 konnten im Rahmen des Programms 98 Hektar Land mit rund 130.000 Setzlingen aufgeforstet werden. 6.400 Kinder von der 5. bis zur 8. Schulstufe bildeten gemeinsam mit ihren LehrerInnen „Umweltgruppen“ und bauten unter Anleitung der Caritas Karonga kleine Baumschulen auf. Die SchülerInnen setzten sich nicht nur mit den negativen Folgen der Abholzung auseinander, sondern lernten auch alternative Methoden kennen, um ihre Umwelt zu schützen.
Ungestört wachsen
Eine wichtige Lektion war, dass es gar nicht so einfach ist, Bäume großzuziehen. Da die Kinder nun wissen, wie viel Arbeit und wie schwierig das ist, gehen sie sorgsamer mit der Natur um. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren (zu wenig Wasser, Zerstörung durch Vieh, …) hat ein Teil der Setzlinge das Auspflanzen leider nicht überlebt. Deswegen legten die Projektverantwortlichen zusätzlich einen starken Fokus auf die natürliche Regeneration vorhandener Flächen.
32 neue Baumschulen. Mit der Unterstützung der Caritas MitarbeiterInnen wurde in jeder Schule eine kleine Baumschule aufgebaut. Die Schulen erhielten die dafür notwendigen Werkzeuge sowie diverse Samen und Setzlinge. Zudem wurde in jeder Schule eine Umweltgruppe gegründet, die sich um die Aufzucht und Auspflanzung der Baumsetzlinge kümmerte. Dafür wurden pro Schule zwei Lehrkräfte speziell geschult.
Bäume pflanzen. Die SchülerInnen pflanzten die Bäume sowohl auf dem Schulgelände als auch bei sich zuhause und auf Gemeindeland an. Familien aus insgesamt 52 Gemeinden konnten so von den Aufforstungsmaßnahmen profitieren. Vor allem Pinienbäume waren bei den Familien sehr beliebt, da die Äste später als Nutzholz verwendet werden können.
Unterschiedliche Baumarten mit unterschiedlichem Nutzen wurden ausgepflanzt:
– Sena spectablis für Feuerholz
– Albezia Labeck für Schatten
– Moringa-Bäume für Schädlingsbekämpfung und Tierfutter
– Katope-Bäume für den Schutz von Flußbetten
– Pinienbäume für Nutzholz
– Diverse Obstbäume: Mango, Guave, Orange und Mandarine
Geschützt wachsen. In den Umweltgruppen lernten die SchülerInnen, wie sie die jungen Baumsetzlinge schützen können. Einige Schulen machten sehr gute Erfahrungen mit der Methode „Ein Baum pro SchülerIn“. Hier bekommt jede/r einen Baum zugeteilt und wird für die Betreuung benotet. Generell zeigte sich jedoch, dass jene Bäume, die auf privaten Gründen ausgepflanzt wurden, bessere Überlebenschancen hatten als jene, die auf kommunalem Land gepflanzt wurden.
Natürliche Regeneration. Neben der Aufforstung wurde auch ein starker Fokus auf die natürliche Regeneration des Naturraums gelegt. So wurden 56 Hektar Land eingegrenzt und zu verschiedenen, geschützten Zonen erklärt. Hier kann sich die Natur von Mensch und Tier erholen und die Vegetation ungestört wachsen. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass nur jene Pflanzen wachsen, die sich bereits gut an die Umweltbedingungen angepasst haben.
Schatten & Obst. Einige der angepflanzten Bäume sind mittlerweile so groß, dass sie den SchülerInnen in den Pause bereits etwas Schatten spenden können. In manchen Schulen, wie der Chisinga Primary School und der Kafora Primary School, wurde auch ein kleiner Obstgarten angelegt, der die SchülerInnen in Zukunft mit Früchten versorgen wird.
Vielen Dank für die großzügige Unterstützung unserer 286 Spenderinnen und Spender, durch die bis September 2020 79.314,- Euro aufgebracht werden konnte. Damit konnten vier Jahre lang Aufforstungsmaßnahmen in 32 Schulen finanziert werden konnten.
Projektbericht 311 zum Download (PDF)