Projekt 3214 Indien: Bericht Juni 2021
Umfassendes Dorfentwicklungsprogramm
Unterstützung nötiger denn je
„Das letzte Jahr stellte uns vor ganz besondere Herausforderungen. Gerade in schwierigen Zeiten wie während einer Pandemie ist es aber umso wichtiger, die Yanadi-Familien, die in extremer Armut leben, nicht alleine zu lassen. Aus diesem Grund möchten wir allen Unterstützern aus Österreich von ganzem Herzen danken. Sie ermöglichten uns, das Dorfentwicklungsprogramm in den sieben Dörfern rund um die Kleinstadt Repalle auch im letzten Jahr durchzuführen“,
schreibt uns Peter Daniel, der Projektleiter der VRO – Village Reconstruction Organisation.
Damit die 280 Familien Armut und Perspektivenlosigkeit hinter sich lassen können, setzt die VRO in den drei Bereichen Bildung, Ausbildung sowie Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Aufklärung über staatliche Förderungen an.
Besondere Herausforderungen
Auch in Indien kam es aufgrund der Covid-19-Pandemie zu zahlreichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Schulen waren fast das gesamte Jahr über geschlossen und viele der Tagelöhner-Familien verloren ihr Einkommen. Vor allem im Bildungsbereich musste die VRO ihre Arbeit einschränken und durfte keinen außerschulischen Förderunterricht anbieten. Als die Schulen im Februar 2021 wieder aufsperrten, stellten die VRO MitarbeiterInnen aber sicher, dass die rund 200 schulpflichtigen Kinder wieder regelmäßig die Schule besuchen. Die Schneidereikurse konnten wie geplant stattfinden und 50 junge Frauen absolvierten einen der beiden Kurse. Zudem unterstützte die VRO 21 bestehende Selbsthilfegruppen bei ihren Aktivitäten.
Bereit für die Schule
Am Anfang des letzten Jahres war noch nicht absehbar, wie die kommenden Monate verlaufen würden. Dementsprechend erhielten 207 Kinder wie jedes Jahr zu Schulbeginn eine Schultasche, Bücher, Hefte, Stifte und andere Schulmaterialien, die sich die Eltern nicht leisten können.
Aufklärungstreffen
Obwohl die meiste Zeit kein Förderunterricht, keine Kinderparlamente etc. stattfinden konnten, waren die VRO-MitarbeiterInnen trotzdem regelmäßig in den Dörfern und klärten die Kinder und ihre Eltern über den Virus und notwendige Hygienemaßnahmen auf.
Schreiben lernen
„Letztes Jahr erfuhr ich von der VRO, dass es eine finanzielle Unterstützung für Schulkinder aus armen Familien gibt. Dafür muss man aber ein Formular unterschreiben. Doch weder meine Frau noch ich konnten schreiben. Als unsere Tochter von dem Problem hörte, beschloss sie, uns das Schreiben beizubringen“, berichtet Chautoori Sanjeevaiah. Seine beiden Kinder besuchen den Förderunterricht der VRO.
Schneidereiausbildung
50 Frauen haben aufgeteilt in zwei Gruppen einen Schneidereikurs absolviert. Sie erlernten das Arbeiten mit einer Nähmaschine, Zierstickereien sowie einfache Reparaturarbeiten bei einer Nähmaschine. Jede Absolventin bekam am Ende eine eigene Nähmaschine, damit sie selbständig arbeiten kann. Die Frauen verdienen damit nicht nur ihr eigenes Geld, sondern gewinnen auch an Selbstvertrauen.
Geschäftsidee umsetzen
Acht Frauen interessierten sich besonders für die Herstellung von Damenbinden und traten mit ihrer Geschäftsidee an die VRO heran. Diese organisierte eine einmonatige Schulung für die Frauen und kaufte die nötigen Maschinen und Arbeitsmaterialien. Bis jetzt konnten die Frauen 1.400 Packungen Damenbinden herstellen, die sie in den umliegenden Dörfern verkaufen.
Einkommen schaffen
Auch Katta Aadi Lakshmi startete im letzten Jahr ein kleines, erfolgreiches Geschäft. Sie konnte mithilfe eines kleinen Kredites aus dem Sparverein, wo sie Mitglied ist, ihren Verkaufsstand aufbauen. Pro Tag verdient sie nun 500-700 Rupien, das sind rund 6 bis 8 Euro. Für ihre zwei Kinder und ihren Mann, der Tagelöhner ist, ist das ein wichtiger Beitrag zum Familieneinkommen.
Herzlichen Dank an alle unserer Spenderinnen und Spender, mit denen wir es gemeinsam geschafft haben, insgesamt 15.150,- Euro für dieses umfassende Dorfentwicklungsprogramm (Bildung, Ausbildung, Rechte) aufzubringen und durch unseren Projektpartner VRO im Bundesstaat Andhra Pradesh in sieben Dörfern rund um Repalle zu realisieren.
Download Projektbericht 3214 – zum Ausdrucken (pdf)