Projekt: | 3392 |
Wo: | Ecuador |
Was: | Bildung Rechte |
Wurzeln geben
Indigenes Kulturzentrum für Migrantenfamilien
Weil sie von den kargen Erträgen der Landwirtschaft kaum noch überleben können, wandern immer mehr indigene Familien aus den Dörfern der Provinz Chimborazo ab in die nahe gelegenen Stadt Riobamba. Dort endet der Traum von einem besseren Leben jedoch für viele in Elendssiedlungen unter prekären Lebensumständen, vereinsamt und kulturell entwurzelt.
Ein indigenes Kulturzentrum in der Stadt Riobamba soll den Familien das Ankommen in der Stadt erleichtern und dazu beitragen, ihre Kultur, Sprache und Traditionen zu bewahren. Hier finden sie Hilfe bei Problemen und einen Raum für Gemeinschaft und Austausch. Kinder und Jugendliche erhalten Nachhilfeunterricht und es finden Schulungen und Beratung zu den eigenen Rechten und Möglichkeiten statt.
- Wo
- Ecuador | Stadt Riobamba, Provinz Chimborazo
- Wann
- Projektstart: Februar 2024
- Wieviel
- 4.867,50 Euro
für Miete, Betriebskosten, Schulungen für rund 30 Familien sowie Nachhilfeunterricht für 40 Kinder für ein halbes Jahr
Gesamtprojekt 9.735 Euro für 1 Jahr
Der lange Schatten des Kolonialismus
Die Provinz Chimborazo im Hochland von Ecuador hat den höchsten Anteil an indigener Bevölkerung, gleichzeitig ist es die ärmste Provinz des Landes. Die bis heute anhaltende Armut und Benachteiligung der indigenen Familien hat ihre Wurzeln in der kolonialen Geschichte: Seit der Ankunft der Europäer im 15. Jahrhundert wurden Indigene in ganz Lateinamerika ermordet, versklavt und ihrer kulturellen Wurzeln beraubt. Heute besitzen die meisten indigenen Familien in der Provinz Chimborazo zwar zumindest ein kleines Stück Land, das sie bewirtschaften, davon zu leben ist jedoch zunehmend unmöglich.
Harte Lebensbedingungen auf dem Land
Auf den winzigen Feldern in bis zu 4.000 Metern Höhe sind die Erträge spärlich und durch den Klimawandel kommt es immer häufiger zu Dürren. Und auch die Perspektive für junge Menschen in den indigenen Gemeinden ist schlecht: kaum Arbeitsplätze außerhalb der Subsistenzlandwirtschaft und oft weder eine Schule noch Ausbildungsmöglichkeiten. In der Hoffnung, Arbeit zu finden und um ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen, ziehen daher immer mehr indigene Familien an den Stadtrand der nahe gelegenen Provinzhauptstadt Riobamba.
Dort angekommen, sind sie jedoch oft mit den Problemen des völlig neuen Lebens in der Stadt überfordert: Kulturschock, Ausgrenzung durch die Stadtbevölkerung, schwierige Arbeitssuche, überfordernde Behördengänge. Für die Kinder ergeben sich zusätzliche Benachteiligungen aufgrund der Sprache. Denn während in den Dörfern meist Kichwa gesprochen wird, findet der Unterricht in den meisten städtischen Schulen nur auf Spanisch statt.
Nach vorne schauen
“Die Vergangenheit können wir nicht ändern, aber es ist wichtig, nach vorne zu schauen. Damit indigene Migrantenfamilien sich ein besseres Leben in der Stadt aufbauen können, müssen wir ihnen hier neue Wurzeln geben”,
ist unser lokaler Projektpartner Padre Eulogio Quito überzeugt. Er ist selbst indigener Herkunft und kennt die Probleme der Familien nur zu gut. Um sie beim Ankommen in der Stadt zu unterstützen, möchte er daher ein indigenes Kulturzentrum am Stadtrand von Riobamba aufbauen. Hier sollen sie eine Anlaufstelle bei Problemen und einen Raum für Gemeinschaft und Austausch finden. Kinder und Jugendliche erhalten Nachhilfeunterricht und es finden Schulungen und Beratung zu den eigenen Rechten und Möglichkeiten statt. Gleichzeitig soll das Zentrum den Familien einen Raum bieten, um ihre indigene Kultur, die Sprache und Traditionen weiterhin leben und erhalten zu können, zum Beispiel durch gemeinsame Feste.
Unser Beitrag
Geeignete Räumlichkeiten zur Miete in Riobamba hat Padre Eulogio Quito bereits gefunden – ein ehemaliges Schulungszentrum einer befreundeten Organisation. Nun werden dringend die finanziellen Mittel benötigt, damit dort regelmäßig Schulungen für die Erwachsenen und Nachhilfeunterricht für die Kinder stattfinden können.
Der Entwicklungshilfeklub hat zugesagt, die Kosten für die Miete und den laufenden Betrieb des Kulturzentrums während der kommenden vier Jahre aufzubringen.
Mit einem Betrag von 9.735 EUR können ein Jahr lang die Kosten für Miete und Betriebskosten gedeckt sowie Schulungen für 30 indigene Familien zu Rechten, Einkommen, Selbstorganisation finanziert werden. Zudem erhalten rund 40 Kinder und Jugendliche an drei Tagen pro Woche Nachhilfeunterricht in Spanisch und Kichwa, Mathematik und Englisch.
Partner
Fundación Alli Kausay
(Projektträger)
Padre Eulogio Quito
(Projektleitung)
Projektbeschreibung zum Download - zum Ausdrucken (pdf)
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Indigenes Kulturzentrum für Migrantenfamilien
Ecuador | Stadt Riobamba, Provinz Chimborazo
4.867,50 Eurofür Miete, Betriebskosten, Schulungen für rund 30 Familien sowie Nachhilfeunterricht für 40 Kinder für ein halbes Jahr
Gesamtprojekt 9.735 Euro für 1 Jahr
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