Gemeinsam mehr ernten

Armut in ländlichen Gebieten

„Die meisten kleinbäuerlichen Familien in der Region Sacaba besitzen nur ein sehr kleines Stück Land. Ihre geringen landwirtschaftlichen Erträge reichen kaum zum Überleben. Viele Männer und Frauen wandern deshalb in die Städte ab. Aber dort finden sie meist keine Arbeit. Für alleinerziehende Frauen ist es besonders schwer, sich und ihre Familie zu ernähren”,

schreibt Escarlem Rodriguez Tapia, Direktorin unseres langjährigen Projektpartners Yachay Chhalaku. Seit der Gründung im Jahr 2002 unterstützt Yachay Chhalaku indigene Familien im ländlichen Tal von Sacaba bei der Sicherung ihres Lebensunterhalts durch die kleinbäuerliche Landwirtschaft.

Gemeinsam für ein besseres Leben

„Ein gutes Leben für alle“ - dies ist das Motto der MitarbeiterInnen von Yachay Chhalaku, welches sie anstreben - sowohl für die indigenen kleinbäuerlichen Familien auf dem Land, als auch für jene, die an den Stadtrand von Sacaba gezogen sind. Die Organisation unterstützt zahlreiche daher kleinbäuerliche Kooperativen, deren oberstes Ziel die Einkommenssteigerung und Stärkung ihrer Mitglieder ist.
Durch den Zusammenschluss in einer Kooperative sparen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beträchtliche Kosten für Geräte und Düngemittel, sie können effizienter produzieren und ihre Produkte gemeinsam besser vermarkten.
Aber auch jene indigenen Familien, die auf der Suche nach Arbeit an den Stadtrand gezogen sind, insbesondere alleinerziehende Mütter, möchte Yachay Chhalaku unterstützen, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Erfolgreiche Arbeit mit kleinbäuerlichen Familien

Um die gemeinschaftliche Landwirtschaft zu fördern, veranstaltet Yachay Chhalaku jedes Jahr im Mai eine Ausschreibung, bei der kleinbäuerliche Kooperativen aus der Region eigene Projekte zur Verbesserung ihrer Produktivität und der Vermarktung ihrer Produkte einreichen können. Der Entwicklungshilfeklub finanzierte bereits in den vergangenen Jahren das „Preisgeld“, das die Gewinner dieser Ausschreibung nach ihren Bedürfnissen einsetzen konnten.
Dank dieser Unterstützung konnten zum Beispiel KleinbäuerInnen mit dem Preisgeld eine gemeinsame Forellenzucht aufbauen und sich so eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen oder eine Wasserleitung und Bewässerungsteiche anlegen und dadurch ihre Ernteerträge deutlich steigern. Da sich diese Art der Unterstützung in den letzten Jahren so erfolgreich bewährt hat, möchte Yachay Chhalaku das jährliche Preisausschreiben in den kommenden Jahren fortführen.
Zusätzlich sollen nun auch indigene Familien und alleinerziehende Mütter am Stadtrand von Sacaba dabei unterstützt werden, ihre Ernährung und ihr Einkommen zu sichern. Begleitet von MitarbeiterInnen von Yachay Chhalaku legen sie mit biologischen Anbaumethoden kleine Hausgärten an, in denen sie Obst und Gemüse anpflanzen. Ernteüberschüsse können am Markt verkauft werden und verbessern so das Einkommen der Mütter und ihrer Familien.

Unser Beitrag

Der Entwicklungshilfeklub wurde gebeten, auch heuer wieder die Unterstützung der Kooperativen im Rahmen der Preisausschreibung zu ermöglichen und darüber hinaus Saatgut, Gartengeräte und Schulungen für das Anlegen der Hausgärten zu finanzieren. Mit einem Beitrag von 3.800 Euro kann das Preisgeld für mehrere Kooperativen bereitgestellt werden und 45 kleinbäuerliche Familien erhalten die nötigen Geräte, Saatgut und Schulungen zum Anlegen ihrer eigenen Hausgärten.

Partner

Yachay Chhalaku
(Projektträger)
Escarlem Rodriguez Tapia
(Projektleitung)

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