Projekt 308, Jordanien: Bericht Juni 2017
Den Winter überstanden
Von September 2016 bis März 2017 haben 836 Spenderinnen und Spender, darunter auch viele Gruppen, Schulklassen und Firmen, insgesamt 162.445,60 Euro für syrische Flüchtlingsfamilien
in Jordanien aufgebracht. Mehr als 600 Flüchtlingsfamilien in Jordanien mussten dadurch während der kalten Jahreszeit nicht frieren. Herzlichen Dank!
Wärme für den Winter
Die Wintermonate in Jordanien sind bitterkalt. Mit den wenigen Dingen, die sie mitgenommen haben und den kaum vorhandenen Möglichkeiten, Geld zu verdienen, ist es für viele syrische Flüchtlingsfamilien extrem schwierig, der Kälte zu trotzen und einigermaßen gesund über den Winter zu kommen. Die notdürftigen Unterkünfte sind schlecht gerüstet für die kalte Jahreszeit, Ausgaben für Öfen und Heizmaterialien können sich die meisten Familien einfach nicht leisten. Bereits im Spätsommer vergangenen Jahres bat uns unsere Partner-Organisation Oxfam um Mithilfe, damit Vorsorge für die bevorstehenden Wintermonate getroffen werden konnte. Wärme für den Winter: danach sehnten sich die betroffenen Familien am meisten.
Winterhilfspakete
Je nach Größe der Familien wurden verschiedene Winterhilfspakete geschnürt. Ein Gasofen, eine Gasflasche sowie ein nach Anzahl der Familienmitglieder gestaffelter Geldbetrag zählten zur Grundausstattung dieser Winterpakete. Der zur Verfügung gestellte Geldbetrag reichte aus, um die Gasflaschen nachfüllen zu lassen und auch dringend benötigte Artikel wie Decken, Matratzen, warme Kleidung und ähnliches anschaffen zu können.
Eine Familie bis zu 3 Personen erhielt umgerechnet 158,– Euro,
eine Familie bis zu 5 Personen erhielt umgerechnet 215,– Euro,
eine Familie mit 6 und mehr Personen erhielt umgerechnet 297,– Euro.
Eine warme Unterkunft
Er und seine Familie gehören zu jenen, die den vergangenen Winter ohne zu frieren gut überstanden haben: Ali Hayyan ist 33 Jahre alt, er lebte in der syrischen Stadt Homs, wo er Arabisch unterrichtete. 2013 floh er mit seiner Frau und den drei kleinen Töchtern nach Jordanien. Zunächst kamen sie im größten Flüchtlingslager Za’atari unter, später schafften sie es in einer Gemeinde unterzukommen, in der bereits andere geflüchtete Familienmitglieder lebten. „Flüchtling sein zu müssen, ist ein schweres Los. Es gibt so viele Schwierigkeiten, aber wir müssen das Leben irgendwie meistern. Der vergangene Winter war für mich der glücklichste seit der Flucht: wir hatten ein warmes Zimmer und meine Mädchen mussten nicht frieren.“
Wärme und Hygiene
Mehr als 600 besonders bedürftige Familien in den Bezirken Zarqa und Balqa nahe der Hauptstadt Amman konnten mit Winterpaketen ausgestattet werden. Sie leben in Notunterkünften oder sind in privaten Häusern untergebracht – alle ohne die Möglichkeit zu heizen. Mobile Gasöfen sind eine optimale Lösung für dieses Problem. Zusätzlich zur Anschaffung der Öfen konnte ein weiteres großes Problem für viele Familien gelöst werden: die hygienischen Bedingungen aufgrund fehlender sanitärer Anlagen. Mit den von uns aufgebrachten finanziellen Mitteln können zusätzlich insgesamt 150 Latrinenblöcke in Gemeinschaften und Haushalten errichtet werden.