Fotos und Geschichten aus unseren Projekten des Corona-Nothilfefonds
Seit 2020 dominiert(e) die Corona-Pandemie mit all ihren Herausforderungen unseren Alltag. Während zu Beginn noch das Gefühl vorherrschend war, dass wir alle weltweit im selben Boot sitzen, hat sich schnell gezeigt, dass dies nicht so ist. Ob arme Tagelöhnerfamilien in Indien, die ihr Einkommen verloren haben, oder Familien in abgelegenen Andendörfern ohne Zugang zu Gesundheitsversorgung– für viele benachteiligte Menschen ist das Leben in der Pandemie noch immer ein Kampf ums tägliche Überleben. Dank der Solidarität unserer Unterstützerinnen und Unterstützer konnten unsere Projektpartner in Afrika, Asien und Lateinamerika auch im Jahr 2021/2022 wieder schnell und unbürokratisch Hilfe vor Ort leisten und somit Leben retten.
Insgesamt konnten von 2020 bis 2022 durch die Unterstützung von 1.803 SpenderInnen rund 561.100 Euro für Corona-Nothilfemaßnahmen weltweit aufgebracht werden – Vielen Dank!
Im folgenden finden Sie einen Überblick, welche Projekte und Hilfsmaßnahmen wir in Afrika, Asien und Lateinamerika gemeinsam verwirklichen konnten. Des weiteren zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Fotos aus den Projekten sowie Zitate und Geschichten von Menschen denen durch Ihre Unterstützung ein Überleben in der Pandemie gesichert werden konnte.
AFRIKA
Kenia
- St. Catherine: Lebensmittelhilfe und Verteilung von Hygienepaketen für Familien in einem Armenviertel Nairobi
- Make Me Smile: Workshops zu Covid-19 Prävention, Verteilaktion von Gesichtsmasken, Seife:
“Ich habe ein Stück Seife und 10 Gesichtsmasken bekommen. Die Masken habe ich auch meinen Kindern gegeben und wir haben sie regelmäßig gewaschen, da sie wiederverwendbar sind. Die Seife hat uns beim Händewaschen geholfen. Dadurch waren wir sicher vor Covid und konnten uns zudem vor Krankheiten wie Typhus schützen. Wir wissen nun, wie wichtig Händewaschen ist und danken Make Me Smile für die Hilfe!“ (Rebecca, Dorf Anywang’, Kolwa East)
Uganda
- Perspektive für Kinder: Lebensmittelausgabe und Hygienemaßnahmen für von HIV/AIDS betroffene Kinder, Aufklärungsarbeit zu Covid-19 über ein Radioprogramm:
„Homeschooling“ und „Distance learning“ schaut in Uganda anders aus. Oft ohne Strom und schon gar keinen Laptop/Computer für sogenannte Online-Meetings. Wir sind dankbar, durch den Corona-Nothilfefonds Schul,- und Lernmaterialien, Hygieneartikel (Damenbinden, Seifen, Wasschüsseln), sowie Maismehl für die Kinder und Jugendlichen anschaffen zu können. Die Hefte werden mit Stolz nach Hause gebracht. Auch wenn es dort heißen wird, die Aufgaben am Erdboden meist kniend schreiben zu müssen. Eine warme Mahlzeit am Tag mit heißen Maisbrei stärkt ein wenig.“ (George Akora, Projektleiter)
Mali
- CESAM: Masken, Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe sowie finanzielle Unterstützung für medizinisches Personal in der Dorfgemeinde Sanzana
ASIEN
Indien
- JPSH: Essens- und Hygienepakete für 500 Wanderarbeiterfamilien
„Wir sind „Adhivasi“ (Stammesangehörige), die im Dschungel leben. Wir haben unsere großen Feste, ich mag „Polalu Panduga“ (Fest des Landes) und „Dewali“ (Fest der Lichter). Wir dachten, dass diese Feste voller Tränen sein würden und wir sie nicht haben würden. Denn wir hatten wegen Covid-19 kein Geld mehr bei uns. Die rechtzeitige Verteilung der Essensrationen kurz vor diesen Festen hat uns sehr gefreut. Wir gingen nicht zum Geldverleiher, um uns gegen Zinsen etwas zu leihen. Als wir die Ration erhielten, hatten wir das Gefühl, dass Gott uns nährt. Wir danken unseren Spendern, dass sie uns den Weg zu Geldverleihern ersparen und uns helfen, unsere traditionellen Feste mit Freude zu feiern.“
- JMJ: Ernährung von gestrandeten Migrantenfamilien, frauengeführten Haushalten, Familien mit Schwangeren und kleinen Kindern, extrem armen und bettelnden Familie
„Wir haben zwei Kinder. Unsere ältere 6-jährige Tochter Lvanya geht in die erste Klasse, die 3-jährige Drakshaini besucht den Kindergarten. Ich arbeite als Tagelöhner im Baustoffhandel, meine Frau Venkateswaramma als Tagelöhnerin auf den Feldern rund um das Dorf. Der Lockdown machte es uns unmöglich Geld zu verdienen. Unsere Familie geriet in große Not. Durch Nahrungsmittelunterstützung und Erlernen der Covid-Schutzmaßnahmen konnten wir diese Zeit überstehen.“
SK NagurBee, 45, aus Vengalayapalem, Bezirk Prathipadu, Distrikt Guntur, Andhra Pradesh, erzählt: „Mein Mann starb vor vier Jahren bei einem Verkehrsunfall. Ich habe sechs Kinder. Die Mädchen, acht bis 13 Jahre alt, gehen alle noch in die Dorfschule, meine Söhne (14 und 19 Jahre) arbeiten bereits. Mit dem Lockdown in der Pandemie hatte meine Familie von einem Tag auf den anderen kein Einkommen mehr und wir litten sechs Monate lang große Not. Dass wir Nahrungsmittel erhielten und lernten uns vor Covid zu schützen, half uns dieses Zeit zu überstehen. Mittlerweile kann ich wieder meiner Arbeit nachgehen und nach vorne blicken.„
Pottluri Sivasankar, 28, und seine Frau Venkateswaramma sind Angehörige einer ethnischen Minderheit und leben außerhalb des Dorfes Nudurupadu, Bezirk Pirangipuram, Distrikt Guntur, Andhra Pradhesh. Pottluri Sivasankar erzählt:
Wichtig war, dass diese Maßnahmen schnell erfolgten und auch von psychologischer Unterstützung begleitet wurden, denn der Verlust der Existenzgrundlage hatte sie in eine schlimme Krise gestürzt. Heute gehen sie wieder ihrer Tagelöhnerarbeit nach und können nach vorne blicken. Die Krise liegt hinter ihnen.
- Navajeevan Viskhapatnam: Nahrungsmittelunterstützung sowie Hygieneprodukte
„Ich musste die Schule abbrechen, um Geld zu verdienen und meine Schwester und Großmutter druchzubringen. Ich arbeite in einem Hotel als Hoteldiener. Diese Arbeit habe ich durch den Lockdown verloren. Wir kamen in große Schwierigkeiten und es war unklar, wie wir überleben sollten. Nur durch die Nahrungsmittelunterstützung konnten wir überleben und den Mut finden, nach vorne zu schauen. Wir sind gesund geblieben und sind immer noch eine Familie.“
Nallabothla Shantha Kumari und ihr Mann gehen herum und bitten an den Haustüren um alte Plastikgegenstände und Haare. Von deren Verkauf leben sie. Sie führen ein Leben auf der Straße. Nallabothla Shantha Kumari berichtet über ihre Erfahrungen: „Während des Lockdowns konnten wir nicht mehr unserer Arbeit nachgehen und mussten zuhause bleiben. Es war sehr hart für uns, denn wir hatten nichts, wovon wir leben konnten. Aber Gott schickte uns Hilfe gegen das Coronavirus, wir bekamen Nahrungsmittel wie Reis, Linsen, Öl und Zucker für die ganze Familie und auch Hygienematerialien für die Kinder. Für Menschen wie uns, die wir auf der Straße leben, war das eine entscheidende Hilfe. Unsere Familie erfuhr Würde und Brüderlichkeit in der Zeit des Hungers und der Not.“
Gara Shayam und seine Schwester sind Waisenkinder. Seine ältere Schwester geht in die zehnte Klasse, er selbst musste die Schule im neunten Schuljahr abbrechen. Sein Vater Verraju und seine Mutter Venkatalaxmi starben vor zehn Jahren. Seitdem leben sie bei ihrer alten und kranken Großmutter. Gara Shayam erzählt:
- Navajeevan Vijayawada: Nahrungsmittelpakete, Hygienepakete, psychologische Akuthilfe, Medikamente, Transport Kranker zu Spitälern und Krankenstationen
- TDSS: Nahrungsmittelunterstützung in kleinen Dörfern
Des weiteren wurden in Indien auch folgende Projekte unterstützt:
- SFIRD: Bildungsmaßnahmen zum Thema Coronavirus und Hygiene, Lebensmittel- und Hygienepakete für 300 Familien in sieben Dörfern
- VRO: Nahrungsmittelpakete für 1.200 Yanadhi (Mitglieder einer ethnischen Minderheit)
- Maher: Nahrungsmittel, Kleidung, Sanitärmaterial, Medikamente, Masken für alte Menschen
- Vikas Sansthan: Nahrungsmittel, Seife, Gesichtsmasken für Arbeitsmigrantenfamilien
Nepal
- Chay Ya: Schutzmasken, Covid-Tests, Hygienematerial, Nahrungsmittel in abgelegenen Gebieten
LATEINAMERIKA
Ecuador
- Padre Eulogio Quito: Nahrungsmittel und Hygienepakete für Familien in Andendörfern
„Mein Name ist Maria, ich bin 29 Jahre alt und Mutter von drei Kindern. Mein Mann ist zu Beginn der Pandemie am Coronavirus gestorben. Seitdem habe ich große Mühe, meine Kinder alleine zu ernähren. Ich arbeite in einer Wäscherei, aber während des Lockdowns mussten wir schließen und ich hatte kein Einkommen. Zum Glück unterstütze uns Padre Eulogio Quito in dieser Zeit immer wieder mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Masken.
Eulogio erzählte mir, dass Freunde aus Österreich uns helfen. Ich danke euch allen für eure Unterstützung, Gott schütze euch!“, Maria aus Riobamba, Ecuador.
Guatemala
- Mojoca: Mobile Essensausgabe für Straßenkinder in Guatemala-Stadt
Peru
- Chibolito: Lernmaterial und Nahrungsmittel für Kinder, deren Familien durch die Pandemie ihr Einkommen verloren haben
Wir danken allen unseren Spenderinnen und Spendern, dass durch Sie diese Maßnahmen verwirklicht und die Menschen in den schweren Zeiten der Pandemie schnell und effektiv unterstützt werden konnten.