Projekt 307, Bangladesch: Bericht August 2017
489 SpenderInnen für 1.506 Familien
Hunderttausende Menschen mussten nach extrem schweren Monsunregen ihre Häuser verlassen und auf Uferdämmen und in Notunterkünften Zuflucht suchen. Viele verloren ihre Hütten und ihr gesamtes Hab und Gut. Als die Fluten langsam wieder zurückgingen, hatten sie kaum Nahrungsmittel, sauberes Wasser, Einkommen. Dank der Zusammenarbeit unserer Partner-Organisation Netz mit zwei lokalen Hilfsorganisationen vor Ort konnte in kürzester Zeit ein Hilfsprogramm starten.
3.040 Familien insgesamt und 1.506 allein durch die Hilfe von 489 SpenderInnen des Entwicklungshilfeklubs, erhielten Nothilfepakete, deren Inhalt die Familien über das erste Monat nach der Katastrophe brachten: 15 kg Reis, 1 ½ kg Linsen, 2 kg Erdäpfel, 1 Liter Sojaöl, 1 kg Salz, 1 kg Zucker, 1 kg Babynahrung und zudem je ein Stück Seife für Körper und Wäsche, 5 Päckchen Rehydrierungssalze gegen Durchfall und 250 g Pulver zur Reinigung des Trinkwassers.
Die Ärmsten und Bedürftigsten
Insgesamt 560 Familien, die ihr Zuhause verloren hatten, erhielten von Netz – 280 davon wurden durch die SpenderInnen des Entwicklungshilfeklubs finanziert – feste Kunststoffplanen, um eine provisorische Notunterkunft zu errichten, bis sie ihr Haus wieder aufgebaut hatten. Die Unterstützung ging an die ärmsten und am härtesten getroffenen Familien in den zwei Distrikten Kurigram und Gaibandha: frauengeführte Haushalte, Witwen, Familien mit schwangeren und stillende Müttern, Menschen mit Behinderungen, Familien aus ethnischen Minderheiten … Viele von ihnen überlebten vor der Katastrophe nur durch Tagelöhnerarbeiten. Diese Einkünfte fiel natürlich in der ersten Zeit aus, umso wichtiger war die Unterstützung mit Lebensmitteln.
Durch unsere Hilfe konnte ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, damit die ärmsten Familien ihren Bedarf an Nahrung und Hygiene decken konnten. Viele Familien berichteten dankbar, dass sie durch diese Unterstützung keine Kredite aufnehmen mussten und dadurch nicht in eine Schuldenfalle gerieten, wie es der armen Landbevölkerung in Bangladesch leider allzu oft passiert. Manche berichteten auch, dass sie nur dank dieser Unterstützung ihre Tiere nicht verkaufen mussten, was für Landlose bedeutet hätte, ihre Existenzgrundlage zu verlieren.
Zum Beispiel Frau Moyful Begum
Die 51-jährige Moyful Begum lebt im Bezirk Chilmari im Distrikt Kurigram am Ufer des Brahmaputra. Die Witwe muss seit dem Tod ihres Mannes ihre Kinder alleine mit Tagelöhnerarbeiten durchbringen. Eine ihrer Töchter hat eine körperliche und geistige Beeinträchtigung. Als das Wasser ihr Haus schwer beschädigte, musste sie mit ihrer Familie in einen nahegelegenen Schutzbau flüchten. Moyful geriet in unüberwindbare Schwierigkeiten, weil sie während der Überflutung kein Einkommen als Tagelöhnerin erwirtschaften konnte. Vor der Projektunterstützung hatten die Familienmitglieder nur durch einen hilfsbereiten Nachbarn zu essen – eine einzige Mahlzeit am Tag. Mit unserer Unterstützung konnte die Familie dann die entscheidenden ersten zwei Wochen nach der Flut überbrücken, bis Moyful wieder ein eigenes Einkommen verdienen konnte und das Leben ihrer Familie wieder in stabilere Bahnen gelangte.
Herzlichen Dank für Ihren Beitrag zur Linderung der Not!