« zurück

Bericht Philippinen: "Den Schulden entkommen"

Projekt 3129 Philippinen: Bericht Juni 2021

Saatgut, Vieh und Geräte für Kleinbauern

Ein Neuanfang

Saatgut und chemischer Dünger führten zu ausgelaugten Feldern und erdrückenden Schulden. Ihre Unterstützung ermöglichte 30 Bauernfamilien durch den Umstieg auf Bio-Landwirtschaft einen Neuanfang. Sie gehören zu 108 in Kooperativen organisierten Familien, die nun nachhaltig
wirtschaften und ihre Schulden zurückzahlen können.

Reis- und Gemüseanbau

Für den Anbau des Hauptnahrungsmittels Reis greifen die Familien nun wieder auf alte, nährstoffreiche und klimaresistente Pflanzen zurück, es sind erstaunliche 78 Sorten. Auf den etwas höher gelegenen Feldern werden Getreide, Hülsenfrüchte und Gemüse angebaut, wobei die Anzahl der Gemüsesorten deutlich erhöht wurde, um das Nährstoffangebot für die Familien und die Verkaufschancen auf den Märkten zu erhöhen. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt nun mit natürlichen Mitteln. Zum Pflügen der schlammigen Felder haben die Kooperativen zwei Wasserbüffel angeschafft. Der Kauf der Reisdreschmaschine erübrigte sich, da das Landwirtschaftsministerium eine zur Verfügung stellte. Gute landwirtschaftliche Werkzeuge wurden neu angeschafft.

Zusätzlich lernten die Familien, festen und flüssigen biologischen Dünger herzustellen und wie sie Dünger für ihre Gemüsegärten mit Hilfe von Regenwürmern produzieren können. Fast alle Familien lassen nun einen Teil ihres Düngers für ihre Felder von Regenwürmern herstellen. Die Regenwürmer werden in großen Trögen gehalten und verwandeln mit Genuss pflanzliche und tierische Abfälle zu bestem organischem Dünger. Alle Düngersorten werden auch für gutes Geld verkauft.

Jene Familien, deren Felder eine stärkere Hanglage aufweisen, haben gelernt, diese zu terrassieren, um Bodenerosion zu verhindern. Das macht Arbeit, aber die Bemühungen kommen noch vielen Generationen zugute, denn dadurch wird der fruchtbare Boden nicht mehr weggeschwemmt. Zusätzlich wurden kleine Teiche vertieft und einige Deiche verstärkt.

Viehzucht und Musterfarm

Es wurden 15 Schweine und acht Hühner zur Zucht angeschafft.  Die Haltung von Hühnern ist recht einfach, und für die Tiere und ihre Eier ist immer Bedarf auf dem Markt. Durch den Verkauf der Tiere und Eier erhalten die Familien ohne große Mühe ein zusätzliches Einkommen und bereichern außerdem ihren Speisezettel.

Auf einer Musterfarm der lokalen Projektpartner lernen die Bauernfamilien die biologischen Methoden kennen und sehen, wie sie funktionieren. Hier werden auch die Büffel gehalten und der Reisdrescher gelagert. Jedes Mitglied der Kooperative kann sich einen Büffel um ein geringes Entgelt leihen. Die Arbeit ist so viel schneller erledigt und es bleibt mehr Zeit für Tierzucht und Gemüseanbau. In der Saatgutbank der Musterfarm werden alle Reis-, Getreide- und Gemüsesorten gelagert. 78 traditionelle Reissorten und viele Gemüsesorten werden hier eingelagert und können von den Bauernfamilien verwendet werden. Sie sind nun unabhängig von teurem Konzernsaatgut und ermöglicht ihnen den Zugang zu klimatisch angepassten Sorten zu einem sehr günstigen Preis.

Erfolgsgeschichten

Während ihr Vater Joseph auf dem Reisfeld arbeitet, helfen Rizza Mae und ihre Geschwister mit, den Gemüsegarten zu bewirtschaften. Gemeinsam kümmern sich die Geschwister auch um die Regenwürmer, die den Dünger für das Gemüse produzieren. Ihre Mutter, Rodora Acdal, eine Projektteilnehmerin erzählt: „Wegen unserer Schulden hatte ich die Hoffnung aufgegeben, meinen Kindern eine Ausbildung ermöglichen zu können. Aber nun kann ich mit dem Einkommen aus meinem Gemüsegarten meine älteste Tochter Rizza Mae aufs College schicken.“ 

Josefina und ihr Mann können nun von ihrem Gemüseanbau gut leben. Sie weiß, welche Sorten auf dem Markt einen guten Preis erzielen und stellte fest, dass ihr biologisches Gemüse länger haltbar bleibt. Ihre Schulden gehören der Vergangenheit an.

Als sie heiratete, bekam Darlea von ihren Eltern ein Stück Land, das sie nun mit ihrem Mann bewirtschaftet. Sie verfüttert Reishülsen und -stroh sowie Wasserhyazinthen an ihre Schweine. Zwei Schweine hat sie bereits zu einem guten Preis verkauft, eines wird sie als Muttersau behalten. „Nur durch den Reisanbau alleine konnten wir unsere täglichen Ausgaben nicht decken. Aber durch die Schweinezucht haben wir jetzt endlich wieder genug Einkommen“ freut sich Darlea. Sie ist den Schulden entkommen und kann die Fruchtbarkeit ihres Landes durch ökologische Landwirtschaft für kommende Generationen wieder herstellen und erhalten. 

Vielen Dank an all unsere Spenderinnen und Spender, durch deren Unterstützung Saatgut, Vieh und Geräte für 30 Kleinbauernfamilien im Wert von 5.110,- Euro angeschafft werden konnte.

Projektbericht 3129 (pdf)

Impressum

Datenschutz

© 2023 Entwicklungshilfeklub

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
Registrierungsnummer: SO 1207

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
Registrierungsnummer: SO 1207