Vor über zwei Jahren, im April 2015, erschütterte ein starkes Erdbeben Nepal und stürzte das Land in eine tiefe Krise: etwa 9.000 Tote, mehr als 22.000 Verletzte, fast 900.000 Häuser beschädigt oder zerstört. Dank der großzügigen Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender konnten wir unserer Partner-Organisation Oxfam dabei helfen, innerhalb kürzester Zeit lebensrettende Hilfsmaßnahmen durchzuführen: Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser sowie Errichtung von Notunterkünften und Latrinen.
Zurück ins Leben begleiten
Doch unmittelbare Katastrophenhilfe ist nicht genug, um der Bevölkerung eine Rückkehr in ihr altes Leben zu ermöglichen. Aus diesem Grund arbeitete Oxfam in Zusammenarbeit mit der nepalesischen Organisation Women Skills Creation Centre ein breites Unterstützungsprogramm für kleinbäuerliche Familien in den am stärksten betroffenen Gebieten aus, um ihnen den Wiederaufbau ihrer Existenz nach dem Erdbeben zu erleichtern. Der Entwicklungshilfeklub wurde eingeladen, sich an diesem wichtigen Programm zu beteiligen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Fotobericht:
In den drei abgelegenen Dörfern sind die Familien von der Landwirtschaft abhängig. Sie leben von dem, was ihre Felder und Tiere geben. Um den Opfern des Erbebens eine Rückkehr in ihr früheres Leben zu ermöglichen, war viel zu tun.
Insgesamt erhielten 276 KleinbäuerInnen Saatgut für Karfiol, Kraut, Erbsen, Zwiebeln, Bohnen etc., um mit den Ernteerträgen ihre Familien ernähren und den Überschuss verkaufen zu können.
Aliza Sapkota, eine Kleinbäuerin, pflanzte Kraut und Karfiol. Die Ernte konnte sie um umgerechnet rund 100 Euro verkaufen. Durchschnittlich stieg das Einkommen der unterstützten KleinbäuerInnen um 20 bis 30 Prozent.
Tierärzte versorgten die Nutztiere der kleinbäuerlichen Familien und gaben Medikamente aus. Insgesamt wurden während der Projektlaufzeit 4.843 Ziegen, Büffel, Kühe und Hühner geimpft.
Darüber hinaus erhielten zwölf Bäuerinnengruppen unterschiedliche landwirtschaftliche Geräte, damit die anstrengende Arbeit auf dem Feld für die Frauen leichter wird.
Damit die Familien auch in Zukunft Zugang zu Saatgut, Geräten etc. haben, wurde in jeder Gemeinde ein kleines Geschäft, geführt von einer Kooperative, eingerichtet.
Rund 400 KleinbäuerInnen nahmen an Schulungen zu landwirtschaftlichen Themen teil. Um den Unterricht praxisnah und anschaulich gestalten zu können, wurde in jeder Gemeinde ein Demonstrationsgarten errichtet.
Die TeilnehmerInnen, 360 Frauen sowie 40 Männer, lernten neben effektiven Anbaumethoden, dem Ziehen von Jungpflanzen und adäquater Viehhaltung auch die Herstellung von organischem Düngemittel.
„In der Schulung lernte ich, wie ich bestimmte Pflanzen mit Kuhurin mischen und einige Wochen fermentieren lassen muss, damit ich ein Pflanzenschutzmittel für meinen Gemüsegarten bekomme“, erzählt stolz Chanamati Moktan.
Darüber hinaus lernten die KleinbäuerInnen mit einfachen Mitteln die richtige Aufbewahrung ihrer Ernteerträge, hier zum Beispiel die richtige Lagerung von Ingwer.
Um die Felder der KleinbäuerInnen ausreichend bewässern zu können, setzten die KleinbäuerInnen in Gemeinschaftsarbeit vier Bewässerungssysteme wieder in Stand. 36 Hektar Land können nun wieder bewirtschaftet werden.
„Das Bewässerungssystem in Kalikata besitzt sogar eine kleine Mühle, die Strom erzeugt. Nun haben 81 von unseren Familien endlich wieder Strom im Haus“, freut sich Sukra Bahadur Syangtan, ein Bewohner.
DANKE – an die vielen Spenderinnen und Spender, die von Mai 2016 bis März 2017 insgesamt 44.667,- Euro aufgebracht haben.
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Bereit für die Zukunft
Von Mai 2016 bis März 2017 haben unzählige engagierte Spenderinnen und Spender insgesamt 44.667,- Euro für das Projekt „Rückkehr ins Leben“ in Nepal aufgebracht. Damit konnte rund 830 kleinbäuerlichen Familien aus den drei Gemeinden Namatar, Bharata und Kalikatar im Distrikt Makwanpur dabei geholfen werden, ihre Lebensgrundlage schrittweise wieder aufzubauen. Herzlichen Dank dafür!