Zugang zu Trinkwasser für kleinbäuerliche Familien
Seitdem das Projekt im Juli 2017 erstmals vorgestellt wurde, konnte viel erreicht werden: In Zusammenarbeit mit den jeweiligen lokalen Gemeindemitgliedern wurden zunächst die konkreten Pläne für die neue Wasserversorgung beschlossen: wo kann ein Brunnen repariert werden, wo wird ein neuer gebohrt, wo wird ein Waschplatz angelegt … Damit entstand ein geografischer Plan, der hilft, die Wege zum Wasser möglichst kurz zu halten.
Bis März wurden fünf Brunnen in Bubi, Gutu und Masvingo repariert und mit Solarpaneelen und Zapfhähnen ausgestattet. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für das Bohren von vier neuen Brunnen. Für das zweite Projektjahr sind weitere sechs Brunnen geplant. Im September wurden für alle Brunnen Wasserkomitees gebildet. Diese bestehen zu 50 Prozent aus Frauen. Alle Mitglieder lernen seitdem, wie sie dafür sorgen können, dass eine Wasserstelle langfristig funktioniert. Die Themen reichen von der Wartung und allfälligen Reparaturen über das dafür notwendigen Einheben von Gebühren bis hin zu allgemeiner Sauberkeit rund um die Wasserstelle. Zentral ist hier, dass sich die Menschen selber für ihren Brunnen verantwortlich fühlen. Um den kräfte- und zeitraubenden Transport des Wassers zu erleichtern, wurden bisher 46 Schubkarren, 100 Kübel und 100 Kanister mit je 20 Litern Fassungsvermögen verteilt. Aber bei diesem Projekt geht es um noch viel mehr als nur die Beschaffung von Wasser, wie dieser Bericht auch zeigen soll.
Ulita und Muchineripi haben mit der Schubkarre, die man links unten sehen
kann, Wasser geholt - Wasser zum Waschen und auch zum Kochen.
Nachdem alle vorhandenen Informationen zum Thema Wasser zusammengetragen worden waren, wurde diese Landkarte erstellt. Sie zeigt die gesamte vorhandene Wasser-Infrastruktur und die vorhandenen Siedlungen. Auf dieser Basis wurden in Absprache mit der Bevölkerung und entsprechend den geologischen Gegebenheiten die Projektmaßnahmen geplant: Wo wird ein Brunnen saniert, wo ein neuer errichtet.
Die Mitglieder dieses Wasserkomitees erwerben das notwendige Wissen, ihre Wasserstelle langfristig benutzbar zu erhalten. So werden die Brunnen noch lange nach Beendigung dieses Projekts funktionieren und sauberes Wasser für die Familien liefern.
Ausbildung der sogenannten „care champions“. 26 Frauen und 14 Männer haben diese Ausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt sollen es 650 werden. Die care champions kümmern sich darum, dass die Arbeitsaufteilung zwischen Mann und Frau in Zukunft ausgeglichener wird, dass also nicht die Frauen alleine alle unbezahlten Arbeiten übernehmen. Die weiblichen care champions informieren und beraten die Frauen und Mädchen, die männlichen care champions informieren und beraten die Männer und Buben. So sollen neue Rollenbilder entstehen.
Bei insgesamt zehn Dorftreffen konnten 512 Personen, davon 339 Frauen und 173 Männer, viel Wissenwertes über die sozialen und kulturellen Wurzeln der traditionellen Aufteilung von unbezahlter Arbeit erfahren. Vor allem lernten sie, dass es nicht selbstverständlich ist, dass nur die Frauen die Arbeit des Wasserholens übernehmen, sondern diese und auch andere unbezahlte Arbeiten in Zukunft untereinander geteilt werden sollen.
Paulina Sibanda und Opheus Dube in ihrer Küche. Sie teilen sich die Arbeit des Kochens. Ihr neuer, Holz sparender Ofen wurde von einem anderen Projekt von Oxfam ermöglicht. Durch diese Tsotso-Öfen kann der Holzverbrauch um die Hälfte reduziert und die Abholzung der Umgebung stark verringert werden. Der Transport des Holzes lässt sich mit den neuen Schubkarren deutlich kräftesparender bewerkstelligen.
Ulita und ihr Mann Muchineripi. Die beiden haben zwei Kinder und waren eines der ersten Paare, die sich für dieses Projekt interessierten. Sie teilen sich nun die Arbeit auf - Wasserholen und Waschen, aber auch Kochen und Kindererziehung. Wenn dies gelingt, kann das sogar ein Weg aus der Armut sein - denn dann hat auch die Frau Zeit, Geld zu verdienen. Ulita verdient nun Geld als Gemüsehändlerin auf dem Markt. Dadurch sind nun, anders als früher, die Schulgebühren und die Schulbücher kein Problem mehr für die Familie.
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Dank der Unterstützung von 257 Spenderinnen und Spendern konnten zwischen Juni 2017 bis März 2019 € 88.057,- Euro aufgebracht und kleinbäuerlichen Familien der Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht werden.
Herzlichen Dank, dass Sie das alles möglich gemacht haben!