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Projektbericht Peru: „Chancen auf Zukunft“

Projekt 300 Peru: Bericht August 2025

Bildung, Handwerk und Zuflucht für Straßenkinder

Schulbildung und Zuwendung

In der peruanischen Stadt Cajamarca leben über 200.000 Menschen, die Hälfte davon in großer Armut. Während ihre Eltern arbeiten oder Arbeit suchen, bleiben viele Kinder und Jugendliche unversorgt. Sie führen ein Leben als Straßenkinder, sind täglich Gewalt, Drogen, Diebstahl, Prostitution ausgesetzt und brechen die Schule allzu oft ab.
Damit das nicht passiert, bietet die Casa de Acogida (Casa) der lokalen Hilfsorganisation Asociación Civil Chibolito, mit Unterstützung unserer Partner-Organisation Entraide et Fraternité, Kindern und Jugendlichen Schutz und Hilfe.
Dabei hat sich die Arbeit von Chibolito im Lauf der Zeit gewandelt. Auf dringenden Wunsch der Eltern, sehr oft sind das allein erziehende Mütter, wurde der Schwerpunkt der Unterstützung auf zwei Bereiche gelegt: auf Schulbildung und auf positive soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien. Notübernachtungen in der Casa sind weiter möglich, der Handwerksbereich allerdings kann aus Kostengründen keine Ausbildungen mehr anbieten.
Die Kinder selbst legen unverändert großen Enthusiasmus an den Tag. Sie wissen, wie wichtig Schulbildung für ihre Zukunft ist, und sie genießen die Zuwendung im sozialen Miteinander und ein warmes Mittagessen.

Perspektiven für die Zukunft

Der ökonomische Stress und die Abwesenheit der Eltern, aber auch die Gewöhnung der Kinder daran, eigene Entscheidungen zu treffen, führen oft zu problematischen Situationen in den Familien bis hin zu Gewalt, was die innerfamilären Beziehungen schwer belastet.
In verschiedensten Workshops für Eltern und Kinder wurde deshalb an der positiven sozialen Entwicklung der Kinder und der Verbesserung der familiären Strukturen gearbeitet. “Wie kontrolliere ich meine Emotionen?”, “Was sind meine Rechte?”, “Erziehung ohne Gewalt”, “Wie ermutige ich zum Schulbesuch?”, “Die Gefahren der Straße” u.v.m. waren hier wichtige Themenbereiche.
Das führte in vielen Familien zu starken Verbesserungen. Nach Überforderung und Verzweiflung kehrten wieder Ruhe und Zuneigung ein. Probleme konnten angegangen, Perspektiven für die Zukunft entwickelt werden.

Ein Ort der Geborgenheit

Viele Straßenkinder in Cajamarca haben eine Familie, wohnen zuhause, gehen in die Schule. Und doch führen sie ein oft fast unerträglich hartes Leben mit nagendem Hunger, Gewalterfahrungen und Demütigungen. Sie kämpfen darum, den Tag unbeschadet zu überstehen.
Es ist eine Wohltat für diese Kinder, in der Casa einen Ort der Geborgenheit zu finden.
Drei Mal in der Woche gab es ein warmes Mittagessen für die ausgehungerten Kinder. Bei Spielen konnten sie sich von ihrem harten Leben auf der Straße erholen.
Durch die intensive Zuwendung der BetreuerInnen lernten sie mit der Zeit, ihre Emotionen besser zu kontrollieren, ihr Selbstvertrauen erhöhte sich, sie konnten sich beim Lernen besser konzentrieren.
Durch diese Zuwendung konnten so davor geschützt werden, den Gefahren der Straße zu erliegen.

Große Schulerfolge

Jeden Nachmittag fand der Förderunterricht in der Casa statt. Mit dieser Unterstützung schafften es alle Kinder, dem Unterricht in der Schule zu folgen, ihre Klassenziele zu erreichen und in die nächste Schulstufe aufzusteigen. Alle waren sehr froh darüber und stolz darauf.
Jene Familien, die sich die Schulmaterialien nicht leisten konnten, erhielten diese kostenlos als “Schulpakete”.
In einem eigenen Raum stehen einige Computer, auf denen die SchülerInnen den Umgang mit Office- Programmen lernten, die ihnen in der Schule und im späteren Leben sehr zugute kommen werden.
In der Casa gibt es auch eine Menge Bücher mit spannenden Geschichten, mit deren Hilfe die Kinder wie spielerisch Fortschritte im Sprachgebrauch machten.

Kreativität und Selbstwert

Die Anstellung von WerkstättenlehrerInnen zum Erlernen eines Handwerks war aus Kostengründen leider nicht mehr möglich.
Aber die Kinder und Jugendlichen konnten die bestehenden Räumlichkeiten mit der tatkräftigen Hilfe der BetreuerInnen nutzen, um kleine Werkstücke zu Haushalts- und Dekorationszwecken anzufertigen. Die Mädchen und Buben konnten hier ihrer Kreativität und ihrem künstlerischen Talent freien Lauf lassen, und gleichzeitig erhöhte das ihr Selbstwertgefühl.
Auch wurden 200 Stofftaschen genäht, um im Rahmen der Beschäftigung mit den Themen Umwelt und Ressourcenverbrauch eine Alternative zu den allgegenwärtigen Plastiksackerln zu schaffen. Sie wurden und werden eines nach dem anderen von den Kindern bunt bemalt.

Das Leben in neuen Bahnen

Alle Straßenkinder sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, ihrem täglichen Elend ein Stück weit zu entkommen. Diejenigen, die in die Casa de Acogida fanden, haben Glück gehabt.
Die Unterstützung mit schulischem Förderunterricht, die Hilfe bei familiären Problemen, ein warmes Mittagessen und die Erholung bei Spiel und Spaß hatten für die Straßenkinder neben der ganz konkreten Unterstützung eine weitere entscheidende Bedeutung: hier fanden sie die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die jedes Kind braucht, um sich gut entwickeln zu können.
Schritt für Schritt konnten die Kinder und ihre Familien beginnen, sich neu zu orientieren und ihr Leben in positive Bahnen zu lenken.

Dank der großzügigen Unterstützung von 234 SpenderInnen wurden von 2021 bis 2025 insgesamt 140.500 Euro aufgebracht. Durch diese Spenden konnten 422 Kinder ein Jahr lang betreut werden.

Download Projektbericht 379 – zum Ausdrucken

Unsere Unterstützung für die Straßenkinder in Cajamarca geht weiter.

Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Entraide et Fraternité und der lokalen Organisation Asociación Civil Chibolito möchten wir die Mädchen und Buben in Peru weiterhin unterstützen. So können Sie dazu beitragen:

Schulbildung und Betreuung für ein Straßenkind:
Für ein Jahr 336 Euro
Für einen Monat 28 Euro

Jeder Beitrag zählt!
Danke für Ihre Unterstützung der Kinder und ihrer Familien.

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