Projekt 382 Kenia: Bericht Juni 2024
Hilfe für von Gewalt betroffene Mütter und Kinder
Hilfe in akuter Not
Die Menschen im Elendsviertel Soweto der kenianischen Hauptstadt Nairobi leben in prekären Verhältnissen. Unter tristen Existenzbedingungen haben unzählige Familien weniger als einen Euro pro Tag zur Verfügung, fristen ein Dasein in extremer Armut, hungern. Unter diesem Druck und ohne Aussicht auf ein besseres Morgen entsteht Gewalt in nicht wenigen Familien – diese richtet sich vor allem gegen Frauen und Kinder. Wenn die Familie daran zerbricht, stehen die Frauen und Kinder plötzlich vor dem Nichts. Usikimye ist eine der Hilfsorganisationen, die im Rahmen des Women’s Rights Funds unserer Partner-Organisation Oxfam Hilfe anbieten. Die 13 MitarbeiterInnen und 10 ehrenamtlichen HelferInnen setzen eine breite Palette an Maßnahmen um. Darunter den Betrieb von Frauenhäusern, eine Telefon-Hotline für akute Notfälle und Ausgabe von warmem Essen für hungernde Kinder.
Viele Wege zu den Menschen
Unsere Partner berichten über verschiedene Aktivitätsbereiche, in denen sie im letzten Jahr neben der Führung der Frauenhäuser tätig waren und erfolgreich Hilfe für Frauen und Kinder bieten und umsetzen konnten. Der Entwicklungshilfeklub ist froh, durch Ihre Spenden seinen Teil dazu beigetragen zu haben:
Essensausgabe für Kinder
Mit 190.000 Essensportionen und 210.000 Bechern mit Haferbrei konnten sich innerhalb des Berichtszeitraums viele Mädchen und Buben zumindest einmal am Tag satt essen. Die Essensausgabe erfolgte an vier Tagen in der Woche. Darüber hinaus nahm das finanziellen Druck und Sorge von den Müttern. Die Versorgung der Kinder führte dazu, dass sie vermehrt in die Schule gingen anstatt kleine Gelegenheitsarbeiten zu suchen. Und schließlich wurde dadurch auch die Gefahr von Ausbeutung und Missbrauch vermindert, der hungernde Kinder tagtäglich auf den Straßen ausgesetzt sind.
Unterstützung für Frauen
500 Frauen, die von häuslicher Gewalt sowie physischem und psychischem Missbrauch betroffen waren, fanden bei den MitarbeiterInnen von Usikimye Beratung und Unterstützung. Dabei war es sehr hilfreich, dass auf eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung mit Spitälern, Polizei, Kinderschutzeinrichtungen und Frauenhäusern gebaut werden konnte.
Wissensvermittlung für Mädchen und junge Frauen
1.500 Mädchen und junge Frauen konnten Wissen über geschlechtsspezifische Gewalt, mentale, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Menstruationshygiene erwerben und erfuhren, wo sie Hilfe finden können. Ein wichtiges Ergebnis ist hier die Reduktion von ungewollten Schwangerschaften im Teenager-Alter, wodurch zudem Schulabbrüche verhindert werden konnten.
Mentale Gesundheit
Über 14.000 Menschen konnten über Informationskampagnen dahingehend erreicht werden, dass sie wissen, wie wichtig es ist, über psychische Probleme und Notlagen zu sprechen und im Anlassfall Hilfe zu suchen. Es wurden 1.000 Therapiegespräche durchgeführt, um schwere seelische Belastungen und Traumata zu lindern.
Lebensgrundlage absichern
Etwa 250 Personen mit Behinderungen oder mit unheilbaren Krankheiten, oft waren das ältere Frauen, wurden besonders unterstützt, um ihre Existenz abzusichern. Dabei ging es um Basisbedürfnisse wie Essen, warme Kleidung, Wohnen und medizinische Betreuung, die von den ProjektmitarbeiterInnen abgesichert wurden.
Unterstützung zuhause
Jeden Tag führten die MitarbeiterInnen von Usikimye im Schnitt zwei Hausbesuche bei Familien durch. Dabei wurde mit den Familienmitgliedern über die jeweils wichtigen Themen wie Gewalt, sexuelle Übergriffe und die jeweilige Einkommenssituation gesprochen, um Lösungen zu finden. In vielen Fällen gelang es, weitere Gewalt und ein Auseinanderbrechen der Familien zu verhindern.
Rettungsaktionen
Manche Fälle häuslicher Gewalt waren so massiv, dass sofort Einsatz- und Rettungskräfte gerufen werden mussten, um Lebensgefahr für Frauen und Kinder abzuwenden. Dann wurde Akuthilfe in Form von medizinischer Versorgung, Versorgung mit Lebensmitteln oder Unterbringung im Frauenhaus geleistet. Danach konnten durch längerfristige Maßnahmen wie berufsbildende Kurse oder Unterstützung bei der
Arbeitssuche die finanzielle Situation der Betroffenen stabilisiert werden.
Bildung und kindgerechte Normalität
Jeden Samstag können Kinder an verschiedenen Orten in Soweto bei mobilen Bibliotheken Bücher lesen, zeichnen, malen oder miteinander spielen. Rund 150 Kinder pro Woche nahmen dieses Angebot in Anspruch. So können sie Bildung erwerben und ihre Lesefähigkeiten erweitern, aber auch ihre Sorgen und Wünsche kreativ ausdrücken und ein Stück kindgerechte Normalität erleben.
Herzlichen Dank an die 192 Spenderinnen und Spender, die bis Mai 2024 insgesamt 66.661 Euro für das Projekt aufgebracht haben und somit all diese Aktivitäten ermöglicht und das Leben der Frauen und Kinder zum Besseren gewendet haben.
Wollen Sie dazu beitragen, dass weitere Frauen und Kinder, die von Gewalt und Armut betroffen sind, ihre Lebensumstände verbessern können? Dann unterstützen Sie bitte unser Projekt 382 "Geschützt groß werden". Mit 55 Euro erhält eine Mutter mit Kind Unterstützung für zwei Monate.