Neue Wege gehen

Unsichere Zeiten

Familien im Süden Nepals, die seit Generationen die fruchtbare Tiefebene bestellen, sehen sich mit nie dagewesenen Wetterextremen konfrontiert – mal versengt die Sonne ihre Ernten mit einer unerbittlichen Dürre, mal drängen sich heftige Sturmwolken über ihren Feldern und Regen spült die fruchtbare Erde weg. 

Überschwemmungen während der Monsunzeit gab es zwar schon immer, doch nie in einem solchen Ausmaß.  Früher konnten sich die Familien auf ein bestimmtes Muster von Regen- und Trockenzeiten verlassen, aber jetzt scheint alles unvorhersehbar zu sein. Langanhaltende Dürren, sintflutartige Regenfälle, extreme Hagelschauer und ungewöhnliche Kältewellen. Die Folgen:  Ernteausfälle, brach liegende Felder und Hunger.

Im ohnehin von Armut geprägten Distrikt Rautahat spüren die Menschen die Klimakrise hautnah. Die Familien, die von ihren Gemüsefeldern leben, stehen vor großen Herausforderungen. Der unaufhaltsam fortschreitende Klimawandel bedroht die Lebensgrundlage und Ernährungssicherheit. Menschen, die keine Ersparnisse zur Seite legen können, müssen sich Geld leihen, um Nahrung zu kaufen. Viele geraten in die Schuldenfalle. 

Klimaangepasste Landwirtschaft 

Um die Existenz der kleinbäuerlichen Familien zu sichern, ist eine Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen unumgänglich. Unsere Partner-Organisation Oxfam unterstützt besonders betroffene Familien, die rund um die Kleinstadt Chandrapur leben, beim Aufbau einer klimafitten Landwirtschaft: 

• Tröpfchenbewässerung: Umstellung auf eine effiziente und nachhaltige Bewässerungsmethode, die Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen in kleinen, genau dosierten Mengen liefert und den Wasserverbrauch erheblich reduziert. 
• Folientunnelanbau: Mit einfachen, kostengünstigen Materialien werden Gewächshäuser errichtet, um ein kontrolliertes Mikroklima für den Anbau von Gemüse zu schaffen und den Pflanzen Schutz vor extremen Wetterbedingungen zu bieten. 
• Flussbettbewirtschaftung: In der Trockenzeit kaum Wasser führende Flussbetten werden für den Anbau von Obst und Gemüse genützt. So kann auch in der trockenen Jahreszeit geerntet werden, wenn andere landwirtschaftliche Flächen brach liegen. 
• Organischer Dünger: Umstellung auf Wurmkompost-Dünger führt zu mehr Bodenfruchtbarkeit und einer Einsparung teurer chemischer Düngemittel.

Lebensgrundlagen schützen 

In Schulungen lernen die Familien, wie sie sich gegen die Folgen des Klimawandels wappnen können und erhalten praktische Unterstützung bei der Umstellung auf innovative Anbaumethoden. Oxfam in Nepal greift dabei auf umfassende Erfahrungen aus erfolgreich umgesetzten Projekten mit klimafitter Landwirtschaft zurück. Familien konnten ihre Erträge erhöhen, das Risiko von Ernteausfällen verringern und so den Kreislauf des Hungers durchbrechen. Nun soll das für viele weitere Familien möglich werden. 

Der Klimawandel bringt große Herausforderungen mit sich, denen wir nur gemeinsam begegnen können.  Bitte unterstützen Sie kleinbäuerliche Familien dabei, neue Wege zu gehen, damit sie auch in Zukunft ihre Lebensgrundlage schützen können.   

Weiterführende Materialien

• Bericht zur Flussbettbewirtschaftung unserer Partner-Organisation Oxfam: Sustainable Income through Riverbank Farming - Sanu Thapa, Himalaya Conservation Group Nepal (engl.)
• Download Projektbeschreibung 399 - zum Ausdrucken (pdf)
• Download Fotoserie 399 - zum Ausdrucken (pdf)