Warum wir in der Selbstbesteuerungsgruppe sind
Wir haben das Glück, in eine privilegierte Situation hineingeboren worden zu sein. Wir profitieren von ungerechten Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen. Deswegen haben wir das Bedürfnis, solidarisch zu handeln und einen kleinen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Zukunftschancen benachteiligter Menschen zu leisten. In der Selbstbesteuerungsgruppe haben wir die Möglichkeit zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit Projekten und deren Veränderungspotenzialen; die gemeinsamen Entscheidungen sind durchdachter und zielführender, als jeweils individuelle Entscheidungen sein könnten. Darüber hinaus haben wir einander in langjährigen Treffen kennen gelernt, haben zueinander Vertrauen entwickelt und fühlen uns wohl miteinander.
Die Gruppe Tatenda
Unsere Selbstbesteuerungsgruppe ging Mitte der 1980er Jahre aus der Gruppe 44 von Amnesty International Österreich hervor. Wir wollten uns nicht nur für Bürgerrechte einsetzen, sondern uns stärker mit den Lebensgrundlagen speziell in Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ und mit strukturellen Veränderungsmöglichkeiten beschäftigen.
Zu Beginn waren wir bis zu 20 Leute, die sich regelmäßig trafen und Projekte diskutierten und beschlossen. Aktuell sind wir sechs (davon noch vier Gründungsmitglieder aus der Amnesty International-Zeit). Wir nennen uns „Tatenda“ (für „Danke“ in der afrikanischen Sprache Shona). Unsere Treffen finden abwechselnd in den Wohnungen der Mitglieder statt.
„Selbstbesteuerung“ heißt, dass jede/r für sich einen Anteil am Einkommen definiert, der für Projekte verwendet wird. Richtwert war ursprünglich 3-4 % vom Bruttoeinkommen. Wir wissen aber voneinander nicht, wieviel jede/r tatsächlich bezahlt.
Wir unterstützen großteils Projekte des Entwicklungshilfeklubs, aber auch andere Projekte, zu deren Projektträgern wir oft einen persönlichen Bezug haben. Die einzelnen Projekte werden in der Gruppe intensiv diskutiert – unsere wichtigsten Entscheidungsgrundlagen sind
– Nachhaltigkeit (nicht nur kurzfristige, karitative Hilfe)
– Hilfe zur Selbsthilfe (also dass Projekte möglichst auch unabhängig von externen Geldgebern bzw. externer Expertise werden)
– Nachvollziehbarer und demokratisch regulierter Zugang zu den Projektangeboten.
Schwerpunktmäßig unterstützen wir Projekte in Afrika.
Mitglieder von Tatenda
Bertram Barth
Christine Kickert
Gerhard Nagel
Ingrid Podhajsky
Hilde Wipfel
Reinhold Wipfel
Kontakt: christinekickert@yahoo.com