Projekt 3139 Indien: Bericht Juli 2020
Unterstützung für Frauen und Schulkinder
Für ein Leben in Würde
Wie die ProjektleiterInnen berichten, konnten entscheidende Schritte gesetzt werden, damit die 435 Frauen und Kinder aus den 15 kleinen Dörfern die Chance haben, dem Hunger und der Armut zu entfliehen.
Einkommen für 350 Frauen
Zehn neue Selbsthilfegruppen für Frauen wurden aufgebaut, die bestehenden weiterbetreut. Durch Kurse wie Gemüseanbau, Ziegen- und Geflügelzucht, Herstellung von Kerzen und Räucherstäbchen usw. können die Frauen nun die Armut in ihren Familien beenden. Sie lernten Wichtiges über Einnahmen-Ausgaben-Rechnung und die Eröffnung eines Bankkontos. 25 junge Frauen erwarben die Grundlagen des Schneidereihandwerks.
Darüber hinaus gab es zahlreiche Kurse zu Themen wie der Wichtigkeit von Bildung und der Teilnahme an Dorfräten, die Gefahren von Mädchenhandel, Behördenkontakte, Hygiene und Vermeidung von Krankheiten uvm.
85 Grundschulkinder
Die Kinder lernten und übten in vier Lernzentren vor oder nach der regulären Unterrichtszeit, vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen. Das wurde ergänzt durch Spiele, Geschichten, Zeichnen und kleine Ausflüge. Die LehrerInnen berichten, dass die Kinder mit Begeisterung an den Aktivitäten teilnahmen und die Prüfungen bestanden. Die aus den ärmsten Familien stammenden Kinder genossen die außergewöhnliche Zuwendung und Abwechslung .
Selbsthilfegruppen für Frauen
Da die Frauen einer Selbsthilfegruppe immer aus einem Dorf stammen, ist der Zusammenhalt groß und sie unterstützen sich gegenseitig. Tiere werden gemeinsam gezüchtet, Räucherstäbchen gemeinsam produziert und auch beim Verkauf vermarkten sie ihre Produkte gemeinsam. Die Selbsthilfegruppen sind zu einer Dachorganisation zusammengeschlossen. Gemeinsam können sie dadurch ihre Anliegen stärker nach außen vertreten. So können sogar der Bau von Brunnen oder eine verbesserte Verkehrsanbindung erreicht werden.
Wissenserwerb und Bewusstseinsbildung finden in den Kleingruppen oder bei größeren Zusammenkünften statt. Die SozialarbeiterInnen und eingeladene ExpertInnen informieren die Frauen ua. zu Themen wie Geflügelzucht, Vermarktung und Rechtslage.
Kindern eine Zukunft geben
Für die Zukunft der Kinder ist entscheidend, dass sie Schulbildung haben. Zu oft kam es vor, dass die Kinder der Dalits, der unteren Kasten und der ethnischen Minderheiten auch in der Schule ausgegrenzt werden. Ihr Schulerfolg wird durch den täglichen Förderunterricht sichergestellt. Durch Spiel und Spaß werden die Kinder zusätzlich für den Unterricht motiviert und auch ihre sozialen Kompetenzen gefördert.
Mädchenhandel
Immer wieder versuchen Menschenhändler in den kleinen Dörfern ihr Glück. Sie versprechen den armen Familien Geld und eine bessere Zukunft für ihre Kinder, verschleppen diese aber in sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse und Prostitution. Dagegen helfen Aufklärungsveranstaltungen.
Gesichertes Einkommen für Frauen
Für die Tierzucht sind vor allem Ziegen und Geflügel beliebt, da sie leicht zu halten sind und das Futter oft im Überfluss vorhanden ist. Nach relativ kurzer Zeit können die Frauen dadurch oft schon ein sicheres Einkommen erzielen, von dem sie und ihre Familien früher nur träumen konnten. Landwirtschaftliche Produkte werden auf dem nächsten Markt oder auch auf größeren landwirtschaftlichen Messen verkauft. Die Dachorganisation unterstützt bei der Vermarktung.
Vor allem junge Frauen machen gerne eine Ausbildung als Schneiderin. Eine für selbständiges Arbeiten notwendige Nähmaschine kann dann aus einem Eigenkredit der Selbsthilfegruppe angeschafft werden. Damit ist der entscheidende Schritt aus der Armut geschafft.
Ihre Spende machte es möglich!
Durch die Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender konnten die benötigten 2.755 Euro aufgebracht werden und als Zuschuss zur Finanzierung der Gehälter der LehrerInnen und SozialarbeiterInnen sowie für Seminar und Projektkoordination an unsere Partner-Organisationen übergeben werden.
Im Namen der Frauen und Kinder in 15 Dörfern der Distrikte Chandrapur und Sindhudurg in Maharashtra sagen wir herzlichen Dank!
Fotos (c) Dilasagram
