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Bericht Indien: "Zurück ins Leben"

Projekt 290 Indien: Bericht Dezember 2021

Heim und Schule für Straßenkinder

Herausholen und begleiten

Die MitarbeiterInnen von Don Bosco Anbu Illam (DBAI) sind täglich auf den Straßen Chennais unterwegs, um Kindern zu helfen, die vor Hunger, häuslicher Gewalt und Ausbeutung geflohen sind und nun auf der Straße leben. Dabei braucht es Geduld, denn viele haben so Schlimmes durchgemacht, dass sie jegliches Vertrauen verloren haben. Wenn sie Hilfe annehmen, kommen sie in ein Aufnahmezentrum, wo geklärt wird, wie es in ihrem Leben weitergehen kann. Bei etwa einem Viertel der Mädchen und Buben gelingt es, sie wieder in die Familie zu integrieren. Die Familie wird so lange begleitet, bis sicher ist, dass sie wieder halbwegs auf sicheren Beinen steht.

Indien, Straßenkinder, Bildung, Zukunft, Hunger, Gesundheit
Diese Kinder bekommen endlich die Chance auf ein kindgerechtes Leben.

Da eine Reintegration in die Herkunftsfamilie aber oft nicht möglich ist, haben 120 Kinder die Möglichkeit, mehrere Jahre in einem von zwei Straßenkinderzentren zu verbringen. In dem einem Zentrum leben die Mädchen, im anderen die Buben. Hier werden sie versorgt und liebevoll betreut. Von ihrem neuen Zuhause aus besuchen die Jüngeren eine der naheliegenden Schulen und erhalten zudem Förderunterricht, um Versäumtes aufzuholen. Die Älteren haben die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu absolvieren.

Hier bekomme ich alles, was ich brauche, und es ist immer jemand für mich da. Dafür bin ich unglaublich dankbar.

Sagt die 12-jährige Sheela

Liebevolle Betreuung

An allen Orten Kinder
Die Kinder haben Schreckliches hinter sich. Ihre Familien konnten oder wollten nicht für sie sorgen. Darum sind sie weggelaufen oder wurden zurückgelassen. Die Covid-19-Pandemie hat hier noch zusätzliches Elend verursacht, da viele Familien buchstäblich vor dem Verhungern standen. Die MitarbeiterInnen von DBAI treffen sie in der Stadt an – auf einem Gehsteig, in einer Busstation, auf einem Marktplatz.

In einer Gemeinschaft
In den Straßenkinderzentren werden sie Teil einer Gemeinschaft, die sie hält und trägt. Sie lernen hier, was nützlich für ihr Leben ist – z.B. in den Themenbereichen Gesundheit, Ernährung und Sozialverhalten. Mit der Zeit beginnen sie durch die liebevolle Betreuung anderen wieder zu vertrauen und können sich öffnen. Wenn das gelungen ist, können sie beginnen, über ihre Zukunft nachzudenken und eigene Schritte setzen.

Lesen, Schreiben, Rechnen
Die Kinder besuchen eine Schule und werden in ihren Lernfortschritten unterstützt. Bald können alle Lesen, Schreiben und Rechnen. Rund ein Drittel von ihnen schafft sogar die in Indien wichtige 12. Schulstufe und ist damit berechtigt, eine weiterführende Schule zu besuchen. Die NachhilfelehrerInnen Pradeep, Rajarathinam, Babu und Poucy helfen ihnen nach Kräften.

Spiel und Spaß
Aber auch Spiel und Spaß dürfen nicht zu kurz kommen. Das ist für Kinder, deren Leben bisher fast ausschließlich aus einem Kampf ums Überleben bestand, eine enorme Freude und höchster Genuss. Sie können hier einen Teil ihrer verlorenen Kindheit nachholen. Die Buben spielen gerne und oft Fußball, die Mädchen tanzen gerne und lernen traditionelle indische Tänze.
 

Gesundheit
Viele Kinder kommen mit Krankheiten ins Straßenkinderzentrum, deren Ursachen Unterernährung, Fehlernährung und fehlende ärztliche Versorgung sind. Ganz zu Beginn werden sie daher immer erst einmal untersucht und behandelt. Und natürlich werden alle Kinder weiterhin regelmäßig medizinisch betreut. Eine zahnärztliche Untersuchung und Behandlung haben die wenigsten in ihrem Leben schon gehabt.

Eine Zukunft haben
Aus Kindern, die schwer arbeiten, betteln und stehlen müssen, um zu überleben und die nur eine kurze Lebensspanne voller Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch zu erwarten hatten, werden Kinder, die wieder eine Zukunft haben. Durch liebevolle Betreuung, Bildung und Ausbildung finden sie zurück ins Leben. Sie beginnen, sich zu entfalten und können einen selbstgewählten Lebensweg beginnen.

Durch die großzügige Unterstützung von 757 unserer Spenderinnen und Spender wurden seit Jänner 2015 insgesamt 259.138 Euro aufgebracht. Damit konnten seither jedes Jahr alle 120 Plätze zur umfassenden Betreuung der Straßenkinder finanziert werden. Vielen Dank an alle, die dies ermöglicht haben!
Wollen Sie auch (weiterhin) dazu beitragen, dass Kinder dem Sog der Straße entkommen und endlich ein sicheres Zuhause finden? Unser Projekt 290 „Zurück ins Leben“ ist auch weiterhin aktiv, damit noch mehr Sraßenkinder betreut werden können.
Download Projektbericht 290 – zum Ausdrucken (pdf)
 

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