Zurück ins Leben

Heim und Schule für Straßenkinder

Gruppe von Straßenkindern

Auf der Straße gestrandet leben tausende Kinder in der südindischen Stadt Chennai in Elend und Verzweiflung. Sie wurden verkauft, verstoßen oder sind vor familiärer Gewalt und Armut geflohen.
Gelegenheitsarbeiten halten sie über Wasser, doch Hunger, Angst und Gewalt sind allgegenwärtig. Ein geschütztes Zuhause, täglich warme Mahlzeiten, ein Schulbesuch, medizinische Versorgung und liebevolle Betreuung lassen sie wieder Hoffnung schöpfen. Tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Straßenkinder ihren Weg ZURÜCK INS LEBEN finden und endlich wieder Kinder sein dürfen.

Wo
Indien | Bundesstaat Tamil Nadu, Stadt Chennai (ehemals Madras)
Wann
Projektstart: Februar 2015 (langfristiges Projekt)
Wieviel
Mikro:  278 Euro

Unterkunft, Ernährung, Betreuung, Schulbesuch, Kleidung, medizinische Versorgung und Freizeitgestaltung für ein Kind für ein Jahr

Anteilstein: 23 Euro

Für ein Kind für einen Monat

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Der Bahnhof ist mein Zuhause

Am großen Zentralbahnhof von Chennai sammle ich jeden Tag viele Stunden lang leere Plastikflaschen ein, die von den Fahrgästen aus den Fenstern der Züge geworfen werden. Ich bringe die Flaschen dann zu Händlern und bekomme dafür ein paar Rupien. Damit ich genug Flaschen sammeln kann, schlafe ich auch immer auf einem Bahnsteig. Meistens sind wir eine Gruppe von Kindern, die gemeinsam übernachten, denn so ist es sicherer für uns“, beschreibt der 9-jährige Raja sein Leben in der Großstadt Chennai. Raja bedeutet übersetzt König, doch wie ein König wurde er noch nie behandelt. Seine alkoholkranken Eltern haben ihn vernachlässigt und schließlich weggeschickt. Seither ist der Bahnhof sein Zuhause. Ein Zuhause, das er sich mit vielen anderen Straßenkindern mit ähnlichen Schicksalen teilt. Ein Zuhause, das gefährlich und keineswegs kindgerecht ist.

Die Armen der Städte

In der 4,7 Millionenstadt Chennai leben und arbeiten tausende Kinder auf der Straße. Da für die Kinder jede Rupie zählt um überleben zu können, gehen sie betteln, sammeln Müll, putzen Schuhe oder verkaufen Tee. Die rasant anwachsende Bevölkerung, die Abwanderung vom Land in die Stadt sowie das immer weitere Auseinanderklaffen von Arm und Reich sind der Nährboden dafür, dass es in den Großstädten Indiens immer mehr Straßenkinder gibt. Viele Bewohner der Städte ignorieren jedoch die Tatsache, dass Kinder vor ihren Augen hungern und ausgebeutet werden.

Endstation Straße

Wer als Kind auf der Straße lebt, hat keine Kindheit. Das Leben ist von einem täglichen Überlebenskampf geprägt: Gewalt, Hunger und Krankheiten werden zu ständigen Begleitern. Drogen, wie etwa billiger Klebstoff zum Schnüffeln, dämpfen Gefühle und lassen Sorgen vorübergehend in den Hintergrund treten – es lässt sie das harte Leben auf der Straße leichter ertragen.

Indiens vergessene Kinder

Bevor viele der Kinder auf der Straße landeten, wurden sie gezwungen hart zu arbeiten. Wie zum Beispiel in den großen Lagerhallen von Textilfabriken, in Fabriken zur Herstellung von Motoren sowie in der Metall- und Stahlindustrie Chennais. Nicht selten arbeiten sie jahrelang in den Fabriken – und geraten mit der Zeit in Vergessenheit. Eine Flucht auf eigene Faust führt sie direkt auf die Straße, so der Projektleiter:
Oft werden Kinder von armen, verzweifelten Familien an Fabriken oder Haushalte verkauft. Das bisschen Geld, das die Eltern dafür erhalten, wird meist in ihre Alkohol- oder Drogensucht investiert. Von ihren Kindern wollen die meisten Eltern dann nichts mehr wissen. Die Kinder schuften oft Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen in Fabriken, Restaurants oder in privaten Haushalten. Die Verzweiflung treibt viele der arbeitenden Kinder zu einem gefährlichen Ausbruch. Die Straßen Chennais werden zu ihrem Zufluchtsort, wo die brutalen Lebensbedingungen sie in voller Härte treffen.
Diese Kinder sind auf der Straße völlig auf sich gestellt. Ihr Elend wird obendrein von den meisten ihrer Mitmenschen überhaupt nicht wahrgenommen. Doch es gibt auch andere: Menschen, die mit offenen Augen durch die Straßen gehen und ihren Blick nicht von diesen Kindern abwenden. Ihnen im Gegenteil eine helfende Hand reichen und dafür sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.

Das Haus der Liebe …

Für Kinder, die ihr Leben auf den Straßen Chennais fristen, gibt es einen Zufluchtsort, der die Hoffnung auf ein Leben fern der Straße wieder aufblühen lässt: ‚Anbu Illam –Haus der Liebe‘ wie es auf Tamil heißt. Ein Haus, in dem Kinder Wärme und Zuneigung erfahren. Ein Haus, das zu einem Rückzugsort und sicherem Zuhause wird.

… für die Kinder der Straßen

Das ‚Haus der Liebe‘ wird von der indischen Kinderrechtsorganisation DBAI (gegründet von Salesianern) geführt, die seit bald 30 Jahren Chennais Straßenkinder unterstützt und auf eine knapp 20-jährige Zusammenarbeit mit unserer Partner-Organisation Misereor zurückblickt. Ihr Ansatz, zum Straßenkinder-Milieu Kontakt aufzunehmen, ihnen ein kindgerechtes Umfeld zu bieten sowie eine praxisnahe Ausbildung zu vermitteln, hat sich bewährt:

  • Am Bahnhof vor Ort
    Täglich ist ein Team von DBAI auf den vielen Bahnsteigen unterwegs, wo die meisten Straßenkinder die Nacht verbringen. Sie beraten die dort lebenden und arbeitenden Kinder und bringen sie zu den Zentren der Organisation.
  • Ein neues Zuhause
    Insgesamt 120 Kinder finden in drei verschiedenen Zentren ein kindgerechtes Zuhause: jeweils 50 Mädchen unter 18 Jahren und 50 Buben unter 14 Jahren werden in den beiden Rehabilitationszentren Saranalaya und Bosco Illam mehrere Jahre lang betreut. 20 Buben zwischen 15 und 18 Jahren finden im Übergangszentrum Royapuram für einige Monate Zuflucht.
  • Endlich satt sein
    Die Kinder werden in den Zentren ausgewogen und gesund ernährt.
    „Für viele ist es ein bisher nicht gekanntes Gefühl satt zu sein.“
  • Gesund werden und bleiben
    In den Zentren erhalten die Kinder eine medizinische Grundversorgung.
    „Die meisten Neuankömmlinge sind unterernährt, haben Hautkrankheiten und infizierte Wunden. Viele sind schwer traumatisiert.“
  • In die Schule gehen
    „Lesen und Schreiben können die wenigsten der auf der Straße lebenden Kinder.“
    Endlich können auch sie die Schule besuchen. Die älteren Kinder haben zusätzlich die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zu absolvieren.
  • Spielen und lachen
    „Spielen und lachen ist wichtig für die Entwicklung eines jeden Kindes.“
    Eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung lässt die Kinder wieder Kind sein.

DBAI ist darüber hinaus mit anderen Organisationen vernetzt, um gemeinsam für die Rechte der Kinder zu kämpfen und das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen. DBAI ist auch Teil des nationalen Projekts Child Line - einer Telefonnothilfe für Kinder.

Unser Beitrag

Der Entwicklungshilfeklub möchte dazu beitragen, dass Kinder dem Sog der Straße entkommen und endlich ein sicheres Zuhause finden. Die Betreuungskosten für ein Straßenkind belaufen sich auf 278,– Euro (1 Mikro) für ein Jahr. Mit 23,– Euro (1 Anteilstein) kann ein Kind ein Monat lang betreut werden.
Kinder, die auf der Straße leben, sollen eine Kindheit haben und Zurück ins Leben finden können.

Partner

Partner-Organisation des Klubs: Misereor
Durchführung im Einsatzgebiet: DBAI (Don Bosco Anbu Illam)
Projektkoordinierung: Fr. Johnson Bashyam
Download Projektbeschreibung 290 - zum Ausdrucken (pdf)
Download Fotoserie Projekt 290 (pdf)

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Heim und Schule für Straßenkinder

Projekt 290 | Bildung Kinder + Jugendliche
Indien | Bundesstaat Tamil Nadu, Stadt Chennai (ehemals Madras) 

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