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„Inequality Kills“ …

… So lautete der Titel des diesjährig veröffentlichten Berichts unserer Partner-Organisation Oxfam zum Thema Ungleichheit in der Covid-19 Pandemie. Laut diesem haben es die zehn reichsten Männer der Welt seit Beginn der Pandemie geschafft, ihr Vermögen zu verdoppeln. Alle 26 Stunden wird jemand Neues zu einem Milliardär bzw. einer Milliardärin. Gleichzeitig sind über 160 Millionen Menschen in die Armut abgerutscht. Sehr oft ist Armut auch mit strukturellen  Ungleichheiten verbunden: So sind Menschen, die in Armut leben, meist aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit zusätzlich benachteiligt.

Alle 4 Sekunden stirbt ein Mensch in Folge von Benachteiligung

Um die grausamen Folgen zu verbildlichen, die diese zunehmende Ungleichheit mit sich bringt, gibt der Bericht an, dass durchschnittlich alle vier Sekunden ein Mensch durch die Auswirkungen von ökonomischer, geschlechtsspezifischer oder ethnischer Benachteiligung – also zum Beispiel durch Hunger, rassistische oder geschlechtsspezifische Gewalt – zu Tode kommt. Dies wurde durch die Pandemie noch weiter verschärft – unterfinanzierte Gesundheitssysteme, eine ungerechte Verteilung von Impfstoffen zwischen dem globalen Norden und dem Süden sowie eine fehlende Unterstützung durch den Staat in Krisenzeiten. Besonders betroffen sind Menschen mit geringem politischen Einfluss wie informelle ArbeiterInnen, Frauen oder andere sozial benachteiligte Gruppen. Solche extremen Ungleichheiten werden als eine Form von wirtschaftlicher Gewalt verstanden. Davon spricht man, wenn eine strukturelle und systemische Politik, welche zu Gunsten von wenigen einkommensstarken und mächtigen Menschen geführt wird, zu direktem Schaden für die weniger begünstige Mehrheit der Bevölkerung führt. Dieser Zusammenhang ist bezeichnend dafür, dass die weltweite Ungleichheit definitiv kein Zufall ist, sondern von Systemen aufrechterhalten wird.

Covid-19 verstärkt Ungleichheit

Die Pandemie hätte eine Chance sein sollen, die ungerechten Strukturen unseres Systems offenzulegen, jedoch ist das Gegenteil eingetreten. Laut Oxfam ist Einkommensungleichheit ein stärkerer Indikator dafür, ob man an Covid-19 sterben wird, als das Alter. Während mehr und mehr Menschen täglich um ihre Existenz kämpfen müssen, hat sich der Reichtum anderer nur noch weiter vergrößert.
Ein erschreckendes Beispiel hierfür ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos. Allein mit dem zusätzlichen Gewinn, den er während der Pandemie erwirtschaften konnte, wäre es möglich, Impfungen für alle Menschen weltweit zu finanzieren.
Abigail E. Disney ist Aktivistin und ein Mitglied der Patriotic Millionaires, einer Gruppe von einkommensstarken US-AmerikanerInnen, welche sich für ein gerechteres System stark machen. Laut ihr sind die nötigen finanziellen Mittel, die es brauchen würde, um das Problem der globalen Ungleichheit zu lösen, längst vorhanden: Die benötigten Mittel liegen bereits in den Händen von Millionären und Billionären, die  nicht ihren gerechten Anteil zahlen. Was von diesen extrem Reichen jedoch oft nicht bedacht wird, ist, dass die zunehmende globale Ungleichheit auf lange Sicht auch ihnen selbst schadet: eine voranschreitende Klimakrise, höhere Kriminalität, Mutationsvarianten des Covid-19 Virus durch eine fehlende faire Impfstoffverteilung. All dies sind Faktoren, welche auch einkommensstarke Menschen betreffen, und uns beweisen, dass wir alle gemeinsam daran arbeiten müssen, Ungleichheiten auszugleichen und zu überwinden.

Lösungsansätze

Oxfam sieht als Lösungsansatz unter anderem eine ausgeweitete Besteuerung der Reichen, das Investieren in öffentliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheit und die gerechtere Verteilung von Macht zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Allein eine 99%ige einmalige Sondersteuer auf die Covid-19-Vermögensgewinne der 10 reichsten Männer würde 812 Milliarden US-Dollar einbringen.
Mit unseren Gesundheits-Projekten z.B. 365 „Gesundheit ermöglichen“ wollen wir die Menschen im globalen Süden unterstützen, nachhaltige Gesundheitsstrukturen aufzubauen, um den Schutz vor Erkrankung zu verbessern und bessere medizinische Versorgung jetzt und in Zukunft zu sichern.

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