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Bericht Indien: „Stein auf Stein“

Projekt 345 Indien: Bericht Mai 2023

Bau des neuen Dorfs Vellaturu

Mehr als nur ein Haus

„Bei unseren Dorfbauprojekten geht es um viel mehr als nur die Errichtung von Häusern: Ein sicheres, stabiles Haus bedeutet für die Menschen Schutz vor Unwetter, Zugang zu sauberem Trinkwasser und elektrisches Licht, damit die Kinder ihre Hausaufgaben machen können. Den Familien wird so erst ermöglicht, sich selbst aus der Armutsfalle zu befreien“, berichtet Peter Daniel SJ, Leiter unseres langjährigen Projektpartners in Indien, der Village Reconstruction Organisation (VRO).

Das gilt auch für die Familien aus dem Dorf Vellaturu, die dank Ihrer großzügigen Unterstützung und der Einnahmen aus den Benefizveranstaltungen Zum Tod Lachen und  Das Theaterhotel über einen Zeitraum von 13 Monaten ihr neues Dorf mit stabilen, gemauerten Häusern errichten konnten. Unser Projektpartner VRO hat das Bauvorhaben betreut und alle DorfbewohnerInnen, die mithelfen konnten, haben ihren Teil beigetragen.

Platz zum Leben

Für die Familien der ethnischen Minderheit der Yanadi ist das neue Dorf mit den festen Häusern ein Segen: Hier sind sie geschützt vor den starken Monsunregen der Region. Jedes kleine Haus besitzt einen Wasser- und Abwasseranschluss. Die Kinder können nun abends bei elektrischem Licht in den Häusern lernen und tagsüber draußen spielen. Lebten in den alten Hütten die Familien noch gedrängt auf kleinstem Raum, hat nun jede Familie ihr eigenes kleines Haus.

Ein Leben abseits

In der Vergangenheit litten die Familien unter katastrophalen Zuständen: Die Yanadi-Familien mussten abseits des Hauptdorfes in Hütten aus Lehm, Stroh und Wellblech wohnen, oft drängten sich mehrere Familien in einer Hütte auf engstem Raum zusammen. Die Hütten hielten den starken Monsunregen der Region kaum stand und waren dadurch regelmäßig beschädigt.

Das VRO-Modell

Mit den neu gebauten Häusern wird damit nun Schluss sein: Sie haben ein festes Fundament und gemauerte Wände. Daher sind sie stabil und bieten Schutz vor Regen und Stürmen. Das Hausmodell ist standardisiert und wurde von der VRO über die Jahrzehnte perfekt an die lokalen Verhältnisse angepasst. Die Häuser verfügen über fließendes Wasser, eine eigene Latrine und elektrischen Strom.

Jeder hilft mit

Das besondere am VRO-Dorfbauprogramm ist, dass die DorfbewohnerInnen beim Bau ihrer neuen Häuser fest eingebunden sind. Alle die können, helfen bei der Planung und Errichtung der Häuser tatkräftig mit. Durch diese Arbeit erlernen die Familien wichtige handwerkliche Fähigkeiten, mit denen sie sich in Zukunft auf anderen Baustellen in der Region ein eigenes Einkommen erwirtschaften können.

Ein neues Zuhause

Durch die Beteiligung der Dorfgemeinschaft kann sichergestellt werden, dass die Häuser im neuen Dorf nach Abschluss der Bauarbeiten in gutem Zustand gehalten werden. Der Dorfrat organisiert regelmäßige Wartungsarbeiten und nötige Reparaturen an den Häusern. Jede Yanadi-Familie ist stolz auf ihr neues, selbstgebautes Heim.

Gemeinsam entscheiden

Ein weiteres bewährtes Prinzip, um die DorfbewohnerInnen in das Dorfbauprogramm einzubeziehen und Verantwortungsgefühl zu fördern, ist die Gründung eines Dorfrates. Die 111 Familien aus Vellaturu wählten aus ihrer Mitte zwölf VertreterInnen, die den Dorfrat bildeten und an dem Dorfbauprogramm aktiv mitwirkten, so zum Beispiel entschieden, welche Familien im Dorf nebeneinander wohnen werden.

Platz und Licht

„Wir freuen uns, dass wir unser neues Dorf mit mehr als 100 Häusern in so kurzer Zeit gebaut haben. Nun sind wir geschützt vor dem Monsun und müssen nicht immer wieder unser Geld für die Reparatur unserer Hütten verbrauchen. Endlich haben unsere Kinder Platz und Licht, um für die Schule zu lernen“, erzählt uns Tumma Jayalakshmi, eine Dorfbewohnerin.

Herzlichen Dank an unsere Spenderinnen und Spender sowie an die Initiatoren und Gäste der Benefizveranstaltungen „Das Theaterhotel“ und „Zum Todlachen“, durch deren Unterstützung 187.146 Euro aufgebracht und dadurch für 111 Familien Häuser im Dorf Vellaturu gebaut werden konnten.

Um weiteren Familien, die in extremer Armut leben, Hoffnung auf eine positive Zukunft zu ermöglichen, führen wir das Projekt 379 „Stein auf Stein“ im neuen Dorf Arundhathi Nagar weiter und freuen uns im Namen der Yanadi-Familien über jede Spende.

Download Projektbericht 345 – zum Ausdrucken (pdf)

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