Projekt 323 Indien: Bericht Dezember 2020
Bildung für Kinder armer Tagelöhnerfamilien
Zugang zu Bildung
Ihre Unterstützung macht es möglich, dass rund 700 Kinder sehr armer Familien aus 20 Dörfern rund um die Kleinstadt Jaggampeta an dem umfassenden Bildungsprogramm unserer Partner- Organisation Village Reconstruction Organisation (VRO) teilnehmen können.
„In den Dörfern gibt es Schulen, diese sind jedoch sehr schlecht ausgestattet. Die Familien können sich keine Schulmaterialien leisten und ihre Kinder demnach nicht in die Schule schicken. Ein Teufelskreis, denn ohne Bildung können sich auch ihre Kinder nicht aus Armut und Elend befreien. Doch es ist bereits viel geschehen: Die Eltern wurden umfassend bei der Einschulung ihrer Kinder unterstützt, Schulmaterial wurde zur Verfügung gestellt, der Nachhilfeunterricht wird gerne besucht und die Bildung von Elternkomitees bindet die Eltern in den Schulfortschritt der Kinder ein. Es ist zudem ein deutlicher Rückgang der Schulabbruchsquote zu verzeichnen – wirklich ein toller Erfolg“,
so der Projektleiter Peter Daniel.
Momentan müssen die Schulen aufgrund der Corona-Pandemie noch geschlossen bleiben. Die Familien wurden jedoch von der VRO mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten ausgestattet, um diese schwere Zeit überbrücken zu können.
Eine Tasche voll Chancen
Damit auch Kinder aus extrem armen Familien Zugang zu Bildung erhalten, werden ihnen von der VRO Schulmaterialien, bestehend aus einer Schultasche, Stiften, Heften und Schulbüchern, zur Verfügung gestellt. Die Kinder gewinnen dadurch nicht nur an Selbstbewusstsein sondern haben darüber hinaus endlich die Möglichkeit, den Teufelskreis der Armut mit Bildung zu durchbrechen. Sie sind nun ausgerüstet um einen neuen Weg einzuschlagen, auf dem sie die MitarbeiterInnen der VRO umfassend begleiten und betreuen.
Einbindung der Eltern
Ein wesentlicher Schritt ist es, die Eltern der Kinder an Bord zu holen. Denn nur durch Aufklärung wird den Eltern die Wichtigkeit der Bildung bewusst und sie schicken ihre Kinder in Folge regelmäßiger zur Schule. Damit die Eltern auch laufend in den Schulfortschritt ihrer Kinder eingebunden sind, wurden mit Hilfe der VRO Elternkomitees gegründet. Dabei werden sie auch über ihre Rechte aufgeklärt und erhalten Informationen zum indischen Schulsystem und staatlichen Förderprogrammen.
Gemeinsam lernen
Pro Dorf besuchen rund 35 Mädchen und Buben den nachmittäglichen Förderunterricht. Dieser findet von Montag bis Samstag von 16.30 bis 18 Uhr statt. Meistens können die Räumlichkeiten der öffentlichen Schulen genutzt werden, manchmal finden die Treffen aber auch vor einem Tempel oder anderen öffentlichen Gebäuden des Dorfes statt. Da der Andrang auf den Förderunterricht in manchen Dörfern sehr groß ist, haben die Elternkomitees die Einführung zusätzlicher Gruppen bewirkt (so zum Beispiel im Dorf Kalijolla).
Selbstbewusst in die Zukunft
Die beiden Mädchen Leeladurga und Mahalaxmi nahmen an einem nationalen Schreibwettbewerb teil und haben dabei beide den ersten Platz erzielt. Sie erhielten einen Preis für ihre Leistung, welcher ihnen von älteren SchülerInnen übergeben wurde. Für die beiden Mädchen bedeutet dies eine enorme Verbesserung ihres Selbstwertgefühls und für die anderen SchülerInnen einen Ansporn. Auch die Eltern der beiden Mädchen sind sehr stolz und freuen sich über die Anerkennung ihrer Töchter.
Auch ich darf lernen
Dank der Betreuung durch VRO MitarbeiterInnen ist es gelungen, auch Pavan, der körperlich beeinträchtigt ist, den Bildungsweg zu ermöglichen. Durch gezielte Nachhilfe konnte Pavan in die vierte Schulstufe eingestuft werden und ist nun ein selbstbewusster junger Schüler geworden.
„Ich hätte nicht gedacht dass ich jemals in die Schule gehen kann. Mir macht es großen Spaß, mit meinen Schulkollegen gemeinsam zu lernen und nach der Schule zu spielen“,
erzählt Pavan stolz.
Eine Zukunft haben
Mulki, der als Waise bei seinen Großeltern lebt, kann trotz seines HIV positiven Status ein unbeschwertes Leben führen. Denn die MitarbeiterInnen der VRO unterstützen ihn bei seiner antiviralen Therapie und ermöglichten ihm den Zugang zu Bildung. Gleichzeitig wurden seine MitschülerInnen und LehrerInnen über das Thema Aids/HIV sensibilisiert und aufgeklärt.
„Wir freuen uns sehr, dass nun auch Mulki eine Chance auf eine Zukunft abseits von Armut hat und endlich die Schule besuchen kann und auch von seinen Mitschülern unterstützt wird“,
so Peter Daniel glücklich.
Herzlichen Dank und helfen wir weiterhin Türen zu öffnen
Dank Ihrer großzügigen Unterstützung seit Projektbeginn im Jänner 2018 konnten bereits mehr als 87.000,- Euro aufgebracht werden und hunderten Kindern zu Bildung verholfen werden.
Um eine langfristige Verbesserung der Lebensumstände zu erreichen, bitten wir auch weiterhin um Ihre Unterstützung, dass möglichst viele weitere Kinder in unserem Projekt „Türen öffnen“ zukünftig Bildung erhalten. 215,– Euro für fünf Kinder für ein Jahr oder 43,– Euro für ein Kind für ein Jahr können Türen in eine bessere Zukunft öffnen.
Projektbericht 323 (.pdf)