Projekt 315 Äthiopien: Bericht Mai 2022
Bildung und Einkommen für Frauen und deren Töchter
Große Herausforderungen
Frauen haben es im traditionell männerdominierten Äthiopien schwer. Ohne Bildung und Ausbildung bleiben sie abhängig und arm. Und im vergangenen Jahr ist alles noch schwieriger geworden. Die Lebensmittelpreise sind drastisch gestiegen und steigen weiter. Umso wichtiger ist dieses Projekt. In Dorftreffen wurden zuerst die Probleme der Menschen besprochen und die Projektmaßnahmen als langfristig wirksame Lösungen vorgestellt. In vier Seminaren konnten sich 250 Mütter und Väter informieren, wie wichtig Bildung für ihre Kinder und im Speziellen auch für ihre Töchter ist. Die Kindergärten waren mit 517 Kindern sehr gut besucht, die warme Mahlzeit war ein großer Anreiz. Um auch den Jugendlichen bessere Jobchancen zu ermöglichen, wurden Kurse in Englisch und Computerkenntnisse aufgebaut, Räumlichkeiten organisiert und Computer angeschafft.
Bessere Chancen für Frauen
Die Bildung von Selbsthilfegruppen von Frauen als Kern des Projekts fand im vergangenen Jahr großen Zuspruch. Es bildeten sich 13 neue Gruppen. Die Frauen lernten hier, wie sie eine Selbsthilfegruppe organisieren und wie Einkommen schaffende Tätigkeiten umgesetzt werden können. In den Gruppentreffen wurden aber auch viele alltägliche Themenbereiche, von Frauenrechten bis zu Gesundheit, besprochen und Problemlösungen gefunden. Die Frauen begannen, sich aus Armut und Abhängigkeit zu befreien.
Weitere 400 Kinder
400 Vorschulkinder aus entlegenen Dörfern ohne Kindergärten erhielten drei Monate lang Förderunterricht, um den Schuleintritt erfolgreich bewältigen zu können.
Die Eltern dieser Kinder, 160 Väter und 127 Mütter wurden über die Wichtigkeit von Bildung für Buben wie Mädchen informiert.
Dorftreffen
Eines der vielen Dorftreffen, in denen Frauen und Männer gemeinsam besprachen, welche Probleme es gibt – von Bildung über Gesundheit bis zu Einkommensmöglichkeiten – und welche Lösungen sie sich vorstellen können. Die ProjektmitarbeiterInnen stellten dann als zentralen Ausgangspunkt für positive Veränderungen die Frauen-Selbsthilfegruppen vor.
Jugend
Junge Frauen und Mädchen sind entscheidend, wenn sich die Lebensumstände positiv verändern sollen. Ihre Kraft und Kreativität ist wichtig für den Erfolg dieses Projekts. Sie lernten, wie sie Gruppen leiten, wie man ein kleines Geschäft oder einen Handel aufbaut. Fünf besonders arme Mädchen erhielten Nähmaschinen, um ein Einkommen erwirtschaften zu können.
Spargruppen
Jede Selbsthilfegruppe erhält eine Sparkassa (rechts im Bild), ein Heft für die Dokumentation der Treffen und ein Heft für Einnahmen und Ausgaben. Die Gruppe spart gemeinsam. Sobald ein gewisser Betrag beisammen ist, beginnt eine von ihnen oder alle miteinander eine kleine, Einkommen schaffende Aktivität, meist in Produktion oder Handel.
Wissenserwerb
Damit Selbsthilfegruppen funktionieren, braucht es klare Strukturen. Es gibt eine Leiterin, eine Kassierin, eine Sekretärin. Alle besprechen gemeinsam, wovon sie glauben, dass es wirtschaftlichen Erfolg haben könnte und setzen es dann um. Daneben erwerben sie in Kursen zusätzliches Wissen zu den Themen Frauenrechte, Erziehung, Gesundheit, Dorfentwicklung …
Erfolg
Diese Frauen haben sich entschlossen, einen kleinen Handel aufzubauen. In den Säcken sind Chilis, die sie mit Gewinn weiterverkaufen wollen.
Der Aufbau einer Tierzucht mit Kleinvieh ist vielversprechend. Mit Ziegen oder Hühnern kann die Ernährung verbessert und ein Einkommen erwirtschaftet werden.
Herzlichen Dank an die 324 SpenderInnen, durch deren großzügige Unterstützung bis Mai 2022 insgesamt 112.080 Euro aufgebracht werden konnten. Seit 2017 konnten jährlich bereits 295 Frauen unterstützt werden.
Wollen Sie auch anderen Frauen und Mädchen eine Chance auf Bildung und ein höheres Einkommen ermöglichen und ihnen dadurch eine positive Zukunftsperspektive bieten? Dann bitten wir um Ihre (weitere) Unterstützung unseres Projektes 315 „Stärker durch Bildung“.
Download Projektbericht 315 Äthiopien – zum Ausdrucken (pdf)