Bereits seit 2011 tobt der Krieg in Syrien. Aufgrund der anhaltenden Kämpfe im Nordwesten Syriens waren zu Beginn 2018 tausende Familien gezwungen, ihr Zuhause in der Provinz Afrin zu verlassen, um ihr Leben zu retten. Sie flüchteten in andere, noch ruhigere Teile des Landes, kamen in Flüchtlingscamps und Notunterkünften unter, wo sie unter schwierigsten Bedingungen versuchten, ihre Situation zu meistern. In allen Landesteilen waren Güter des täglichen Bedarfs Mangelware und meist sehr teuer.
Angst vor der Kälte
Im Sommer 2018 erreichte uns ein Hilferuf unserer Partner-Organisation Oxfam: „Die Menschen haben Angst vor dem Winter. Sie haben keine warme Kleidung. Könnt Ihr ihnen helfen?“
Gemeinsam konnten wir helfen Die spontane und großzügige Unterstützung unserer Spender und Spenderinnen hat uns überwältigt: bis Jahresende 2018 wurden 109.136,- Euro aufgebracht. Damit war es möglich 2.110 Familien mit warmer Winterkleidung auszustatten. Die warmen Jacken waren für viele der einzige Schutz vor der Kälte und kamen zu einem Zeitpunkt großer Verzweiflung gerade rechtzeitig bei den Menschen an.
Schutz vor der Kälte
Um die lokale Wirtschaft zu fördern, wurden nur Winterjacken verteilt, die vor Ort hergestellt wurden. Die Verteilung erfolgte durch MitarbeiterInnen von drei lokalen Hilfsorganisationen.
Auf den folgenden Seiten teilen Betroffene ihre große Freude und Erleichterung über die warme Kleidung mit uns.
Fatima, 5 Kinder: Sie ist eine der Frauen, die ihr Winterpaket überglücklich in Emfpang nahm. Fatimas Leben ist seit den Kämpfen von Unsicherheit und Armut geprägt. Sie hat große Mühe, ihre fünf Kinder zu versorgen.
„Wir verloren unseren gesamten Besitz, als die Kämpfe schlimmer wurden. Das Geschäft meines Mannes wurde zerstört und es war schwierig für ihn, eine neue Arbeit zu finden. Unsere Enttäuschung nimmt an jedem Tag zu, weil wir weder nach Hause zurückkehren können, noch uns ein Leben in Aleppo leisten können.
Das Winterpaket war ein Lichtblick. Denn diese Jacken werden meine Kinder warm halten, besonders auf ihrem Weg zur Schule.“
Mohammad, 6 Kinder:
Mohammad ist 53 Jahre alt, blind und Vater von sechs Kindern. Als die Kämpfe zunahmen, mussten auch er und seine Familie eines Nachts fliehen und alles Hab und Gut zurücklassen. Nur einige Dokumente und das bisschen Geld, das sie hatten, konnten sie mitnehmen.
Gemeinsam mit seiner Frau holte er das Winterpaket von der Ausgabestelle ab.
„Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen, dass unsere Kinder diesen Winter frieren müssen. Wir hatten großes Glück. Die Winterjacken sind gerade rechtzeitig zu uns gekommen.“
Fadel, 67 Jahre: „Meine Familie und ich schafften es, zu fliehen, und den Kämpfen in unserer Heimat-stadt lebend zu entkommen. Das war vor einem Jahr. Inzwischen leben wir in einem kleinen Zimmer in Aleppo. Eine Arbeit zu bekommen ist schwierig. Meine Frau und meine Schwiegertochter verdienen ein wenig Geld mit Näharbeiten. Aber es ist nicht genug, um über die Runden zu kommen. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann wir das letzte Mal Winterkleidung für unsere Enkelkinder kaufen konnten. Ich bin so glücklich über das Winterpaket - drei warme Jacken für die Kinder und zwei für meine Frau und mich.“
Hayat, 4 Kinder: Das ist Hayat, Witwe und Mutter von vier Kindern. Gemeinsam mit den Kindern hatte sie ihr Heimatdorf Bulbol, im Bezirk Afrin fluchtartig verlassen.
„Es ist sehr schwer, vier Kinder zu versorgen, ohne regelmäßiges Einkommen. Ich verlor meinen Mann vor zwei Jahren, seitdem musste mein ältester Sohn die Schule abbrechen, um zu arbeiten und die Familie zu unterstützen. Was er verdient, reicht jedoch nur für einige grundlegende Dinge wie Essen und Medikamente. Ich kann mir die Freude meiner Kinder kaum ausmalen, wenn ich mit diesem Paket nach Hause komme“, berichtete Hayat, als sie das Winterpaket entgegennahm.
Abdulhannan, 3 Enkelkinder: Abdulhannan ist 70 Jahre alt. Auch er musste, wie so viele andere, sein Dorf in Afrin verlassen und lebt jetzt bei Verwandten im Norden von Aleppo.
„Ich habe drei Söhne im Krieg verloren und uss mich jetzt um ihre drei kleinen Kinder kümmern. Es ist sehr schwierig, da mein Bein verletzt wurde und ich mich nur mit Krücken fortbewegen kann. Wir sind in einem ziemlich zerstörten Haus untergekommen. Im Winter ist es sehr kalt hier. Heizmaterial können wir uns nicht leisten. Diese Winterjacken werden Freude in die Herzen meiner Enkel bringen, die schon so viel entbehren mussten.“
Geschenke sind besonders bei Kindern natürlich immer willkommen. So freuten sich die Kinder ganz besonders über die neuen Winterjacken.
Da der Winter in Syrien sehr kalt ist, hätten sich diese Kinder ohne die warme Kleidung wohl kaum unbeschwert im Freien aufhalten können, um zu spielen oder in die Schule zu gehen. Für die Eltern und Großeltern der betreuten Familien bedeuteten die Winterpakete aber vor allem eines: weniger Sorge vor den
kalten Wintermonaten. Dank der Winterpakete haben die betreuten Familien den Winter gut überstehen können.
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Herzlichen Dank, dass Sie das alles möglich gemacht haben!
Wir möchten die Menschen in Syrien auch langfristig unterstützen. Unser Projekt 335 „Den Frieden säen“ hilft kleinbäuerlichen Familien mit Saatgut, Geräten und Dünger, damit sie ihre Felder bewirtschaften können und von Ernährungshilfe unabhängig werden.