Ein Leben lang Reis

Existenzsicherung für extrem arme Familien

WO: Bangladesch
WAS: Einkommen 
Projekt: 298

Sie sind die Ärmsten der Armen. Sie führen ein Leben, in dem Hunger ständiger Begleiter und Hoffnungslosigkeit allgegenwärtig ist. Sie arbeiten als Tagelöhner, müssen betteln und haben meist nicht mehr als eine Mahlzeit am Tag. Ihre Kinder sind chronisch unterernährt und geschwächt, viele von ihnen sterben früh. Und dann kamen auch noch die Covid-19-Pandemie und der Lockdown. Eine kleine Starthilfe ermöglicht, dass sich diese Familien selbst eine Existenzgrundlage aufbauen können: Sie erhalten die erforderlichen finanziellen Mittel, um Kleinvieh zu züchten, eine Milchkuh zu halten, ein kleines Feld zu bewirtschaften, einen Kleinhandel zu betreiben …
EIN LEBEN LANG REIS statt Hunger, auch für die ärmsten Familien – gemeinsam können wir dazu beitragen.

Wo
Bangladesch | In abgelegenen Dörfern der Distrikte Kurigram, Rangpur, Dinajpur, Naogaon, Rajshahi und Chapai Nawabgonj
Wann
Projektstart: November 2015 (langfristiges Projekt)
Wieviel
Mikro:  135 Euro

Starthilfe für eine Familie

Anteilstein: 27 Euro

Anteilige Starthilfe
für ein Familienmitglied

Eine Chance geben

Wenn mein Mann und ich keine Arbeit auf den Feldern fanden, gab es nichts zu essen. Eine Handvoll Reis, manchmal aber auch nur etwas Tee mit Salz, musste reichen. An dem Tag, an dem wir Teil des Programms wurden, ist alles anders geworden. Wir erhielten eine Starthilfe, um ein kleines Stück Land zu pachten, und um uns Saatgut und ein paar Hühner kaufen zu können. Hunger gehört nun der Vergangenheit an. Meine Kinder gehen jetzt sogar zur Schule“, strahlt die zweifache Mutter Purnima Ekha, die wie alle Familien ihrer Siedlung zur benachteiligten Volksgruppe der Oraon gehört, einer ethnischen Minderheit im Nordwesten des Landes. Zeit ihres Lebens waren Hunger und Hoffnungslosigkeit ständige Begleiter. Bis zu jenem Tag, an dem sie eine Chance bekam.

Extreme Armut

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung von Bangladesch leben in extremer Armut. Sie haben kaum mehr als eine Mahlzeit pro Tag und müssen tagein und tagaus gegen den Hunger ankämpfen. Alleinerziehende Mütter, Witwen, Tagelöhner, Menschen mit Behinderung, Angehörige ethnischer Minderheiten und Familien ohne festen Wohnsitz sind am stärksten betroffen. Sie alle sind Landlose. Sie alle haben nie die Schule besuchen können. Und sie alle kämpfen ums Überleben. Die meisten arbeiten auf den Feldern der reicheren Bauern und sind von deren Wohlwollen abhängig. Diese Abhängigkeit kann auch Schuldenknechtschaft bedeuten, ein Art Versklavung bis ans Lebensende. Hinzu kommt die Abhängigkeit von Wetterkapriolen, den jährlichen Überflutungen durch die Flüsse, von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit. Und nun auch noch der Lockdown durch Covid-19, der es ihnen verwehrt, auf Arbeitssuche zu gehen. Keine Arbeit bedeutet kein Essen, keine Bildung, keine Kleidung und keine Medikamente. Globale Entwicklungen wie das Ansteigen der Nahrungsmittelpreise, vor allem des Grundnahrungsmittels Reis verschlechtern die Situation zunehmend – die Ärmsten der Armen leiden am meisten darunter.

Ausgeschlossen

In Bangladesch wurde ein erfolgreiches Instrument zur Armutsbekämpfung entwickelt, die „Bank der Armen“ mit ihrem Konzept der Mikrokredite: Die Vergabe von kleinen, niedrig verzinsten Krediten an Mitglieder kleiner Gruppen, mit denen verschiedene wirtschaftliche Tätigkeiten begonnen werden können. Millionen von Menschen konnten sich dadurch aus ihrer Armut befreien. Ausgeschlossen von dieser positiven Entwicklung sind die extrem Armen. Weil sie gar nichts besitzen, will sie niemand als Gruppenmitglieder aufnehmen, da ja die Gruppe für jedes einzelne Mitglied haftet. Es wird überdies befürchtet, dass sie das verdiente Geld sofort zum Kauf von Nahrungsmitteln anstatt zur Kreditrückzahlung verwenden. Viele Hilfsorganisationen scheuen auch den höheren Betreuungsaufwand.

Der Hunger ist gegangen

Aber es ist möglich: Frauen wie Purnima, die keinen Mikrokredit erhalten würden, haben sich mit Hilfe von Sachetan, einer unserer fünf lokalen Partner-Organisationen, zusammengeschlossen. Die Frauen trafen sich viele Male und überlegten gemeinsam, was sie tun könnten. Für sie war es etwas völlig Neues, dass sie ihre Meinung äußern konnten, dass jemand auf sie hörte und bereit war, ihnen bei der Umsetzung ihrer Ideen zu helfen. Mit unglaublichem Einsatz machten sie sich an die Arbeit und dürfen jetzt auf ihre ersten Erfolge stolz sein. Der Hunger ist gegangen. Die Lebensfreude ist zurückgekehrt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Gemeinsam mit unserer langjährigen Partner-Organisation Netz haben wir bereits im Jahr 2004 das Programm „Ein Leben lang genug Reis“ zur Existenzsicherung für arme Familien gestartet. Frauen stehen dabei gezielt im Mittelpunkt, dies stärkt ihre gesellschaftliche Position und mit ihrem Einkommen kann sie in Folge einen großen Teil des Unterhalts der Familie sichern. Durch intensive Betreuung der Familien und insbesondere der Frauen, gewannen diese an Selbstvertrauen und begannen nach konkreten Möglichkeiten zu suchen, selbst ein Einkommen zu erwirtschaften. Ein kleines Startkapital versetzte sie in die Lage, das anzuschaffen, was in Folge zum Familieneinkommen beitragen sollte:
Enten, Hühner, Ziegen oder Milchkühe für den Aufbau einer kleinen Tierzucht, Ausstattung eines Verkaufsstandes, Saatgut und Pacht für ein Feld, Bambus für Korbflechterei … Auch Nahrungsmittelknappheit und Krisen wie die Pandemie können sie dann aus eigener Kraft leichter überwinden.

Eine Erfolgsgeschichte

Im Vorgängerprojekt „Der Armut entkommen“ haben Spenderinnen und Spender des Entwicklungshilfeklubs dazu beigetragen, dass sich insgesamt etwa 1.500 Familien eine eigene Existenz aufbauen und damit dem Hunger entkommen konnten. Eine von Netz durchgeführte Evaluierung des Projekts zeigte eine erfreuliche Bilanz: Die Einkünfte der Familien stiegen innerhalb von drei Jahren um etwa ein Drittel. Die Familien konnten durch ihre Arbeit sogar Ersparnisse für Notzeiten zurücklegen, die in Zeiten der Pandemie lebensnotwendig sind. Hunger gehört für diese Familien der Vergangenheit an.

Armut endlich hinter sich lassen

In den Dörfern sind die Erfolge deutlich spürbar. Immer mehr Familien wollen nun auch Teil des Programms werden, um die Armut endlich hinter sich zu lassen. Angesichts der noch größer gewordenen Not haben wir zugesagt, auch weiteren Familien in abgelegenen Dörfern der Distrikte Kurigram, Rangpur, Dinajpur, Naogaon, Rajshahi und Chapai Nawabgonj im Norden von Bangladesch, die Chance auf ein Leben ohne Hunger zu ermöglichen.

Das Programm konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
• Vorrangig werden Familien mit schwer unterernährten Kindern, ohne eigenes Land und mit sehr geringem Einkommen ausgewählt.
• Die Frauen treffen sich regelmäßig in Dorfgruppen und überlegen, wie sie ein Einkommen erwirtschaften können. Jedes Gruppenmitglied entscheidet sich
für eine bestimmte Initiative.
• Jede Familie erhält ihr Startkapital, mit dem sie ihre Einkommen schaffende Maßnahme umsetzt. Da sie das, was sie mit dem Startkapital erwirtschaftet,
zum Überleben braucht, wird von einer Rückzahlung abgesehen.
• Die Frauen werden regelmäßig betreut, erhalten fachliche Schulungen sowie Rechtsberatung und Hilfe bei der Inanspruchnahme von Grundrechten wie Zugang zum Gesundheitssystem, Schulbildung für Kinder …

Unser Projekt

Für eine Familie werden durchschnittlich 135,- Euro (1 Mikro) als Startkapital vergeben bzw. 27,– Euro (1 Anteilstein) für ein Familienmitglied einer fünfköpfigen Familie. Die Kosten für Schulungen, Betreuung und Rechtsberatung werden von Netz getragen.

Tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Hunger der Vergangenheit angehört und Ein Leben lang Reis für Familien zur Realität wird.

Partner

Partner-Organisation des Klubs: Netz
Durchführung im Einsatzgebiet: Netz und fünf lokale Partner-Organisationen
Projektleiter: Habibur Rahman Chowdhury

Download Projektbeschreibung 298 - zum Ausdrucken (pdf)
Download Fotoserie Projekt 298 (pdf)

Projektspende
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Weihnachtsbillet

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