Lernen und Wachsen

Ohne Bildung keine Chancen

„Kinder von Dalits haben aufgrund ihrer sozialen Ausgrenzung kaum Aussicht auf Bildung. Dazu kommt, dass die in extremer Armut lebenden Familien rund sechs Monate im Jahr auf der Suche nach landwirtschaftlicher Arbeit durch das Land ziehen und somit ein regelmäßiger Schulbesuch für die Kinder unmöglich ist. Mit der Gründung des Internatszentrums St. Xavier’s Hostel konnte eine Lösung gefunden werden: Nur Bildung kann den Kindern einen Ausweg aus diesem Elend verschaffen. Für Mädchen ist die Situation besonders schwierig, daher legen wir großen Wert darauf sie zu fördern. Ich freue mich, als neuer Leiter des Zentrums dazu beitragen zu dürfen“,
so der Projektverantwortliche und Leiter des St. Xavier’s Hostel, Father B. Balakumar, SJ.

Ausgegrenzt und diskriminiert

Dalits (ehemals „Unberührbare“ genannt) leben nach wie vor am Rand der indischen Gesellschaft. Obwohl die Diskriminierung von Dalits verboten und das Kastensystem offiziell abgeschafft ist, zählen sie nach wie vor zu den Ärmsten der Armen und haben die schlechtesten Chancen auf Bildung. Ihre Kinder müssen früh zum Familieneinkommen beitragen und dabei oft körperlich schwere Arbeiten in der Landwirtschaft oder in Fabriken verrichten.
Besonders schwierig ist die Situation der Dalits während der Monate Oktober bis Mai, in der sie hunderte Kilometer weit durch das Land ziehen, in der Hoffnung, Arbeit auf dem Feld zu finden. Ihren Kindern bleibt nichts anderes übrig, als ihre Eltern auf der Arbeitssuche zu begleiten und selbst auf den Feldern mitzuarbeiten. Ein regelmäßiger Schulbesuch bleibt den meisten verwehrt, so ist ein Leben als AnalphabetIn vorgezeichnet. Ohne Bildung ist ein Ausweg aus der Armutsspirale für die Wanderarbeiterfamilien nicht möglich.

Schule statt Arbeit

Damit Kinder nicht arbeiten müssen, sondern zur Schule gehen und in einem kindgerechten Umfeld aufwachsen können, gründete die Jesuitenmission in Darsi 1992 das Zentrum St. Xavier’s Hostel, welches vom Entwicklungshilfeklub bereits seit 2011 unterstützt wird.
Mittlerweile leben 790 Mädchen und Buben im Internat, besuchen die Schule, werden ausgewogen ernährt, medizinisch versorgt und liebevoll betreut. Großer Wert wird auch auf eine kreative und sportliche Freizeitgestaltung gelegt, die die Gemeinschaft stärkt und dazu führt, dass die Kinder endlich wieder Kind sein können. Damit die Eltern erkennen, dass nur Bildung einen Ausweg aus Armut darstellt, leisten die LehrerInnen des Zentrums wichtige Aufklärungsarbeit. Immer mehr Eltern nehmen ihre Kinder daher nicht mehr auf die Arbeitssuche mit, sondern sorgen dafür, dass sie im Zentrum untergebracht werden. Dies entlastet die Familien enorm und führt gleichzeitig zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensumstände der Kinder.

Unser Beitrag

Der Entwicklungshilfeklub hat zugesagt, die Mittel für Unterbringung und Schulbildung für 100 sieben- bis 15-jährige Buben und Mädchen für ein Jahr aufzubringen. Insgesamt werden pro Kind und Jahr 129 Euro benötigt. Tragen wir gemeinsam dazu bei, dass Kinder nicht in Kinderarbeit enden, sondern spielen, lernen und in Geborgenheit wachsen dürfen.

Partner

Jesuit Province Society (Projektträger)
Fr. B. Balakumar, SJ (Projektleiter)

Download Projektbeschreibung - zum Ausdrucken (pdf)