Tiefe Wunden heilen

Friedens- und Versöhnungsarbeit mit Betroffenen des Genozid

Frau und Mann in Ruanda bei der Versöhnungsarbeit. Überlebende des Genozids an den Tutsi.

Der grausame Völkermord an den Tutsi, dem mehr als 800.000 Menschen zum Opfer fielen, liegt bereits drei Jahrzehnte zurück. Aber die Zeit heilt keine tiefen Wunden. Die Menschen sind immer noch traumatisiert, alte Wunden werden durch die Entlassung verurteilter Häftlinge und deren Wiedereingliederung in die Dorfgemeinschaften wieder aufgerissen. Angst, Misstrauen und schmerzhafte Konfrontationen gefährden das Zusammenleben.

Der Dialog zwischen ehemaligen TäterInnen und Opfern ist die einzige Möglichkeit, einen Weg nach vorne zu eröffnen. Dialog schon in den Gefängnissen, psychologische und psychiatrische Betreuung von schwer Traumatisierten, Arbeit mit den Familien von TäterInnen und Opfern sowie der ganzen Dorfgemeinschaft und mit Jugendgruppen ebnet den Weg in eine friedliche Gesellschaft und lässt die tiefen Wunden langsam heilen.

Wo
Ruanda | 4 Distrikte im Süden: Huye, Nyanza, Nyamagabe, Nyabihu
Wann
Projektstart: Jänner 2024
Wieviel
Mikro:  210 Euro

Friedens- und Versöhnungsarbeit für drei Jahre:
für zehn Personen
 

Anteilstein: 21 Euro

Friedens- und Versöhnungsarbeit für drei Jahre:
für eine Person

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Schatten der Vergangenheit

„Das Erbe des Genozids an den Tutsi wiegt auch nach 30 Jahren schwer. Jeder Dritte in Ruanda ist traumatisiert – das zieht sich durch die Generationen“, so der Projektleiter Jean-Baptiste Bizimana unseres ruandischen Projektpartners. Der grausame Völkermord an der Tutsi-Minderheit sowie an gemäßigten und oppositionellen Hutu, von Anfang April bis Mitte Juli 1994 durch radikalisierte Hutu forderte mehr als 800.000 Menschenleben. Der Genozid hatte verheerende Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander. Trotz zahlreicher Bemühungen wie der Einrichtung traditioneller Versammlungsgerichte „Gacaca“, arbeitet Ruanda immer noch am Wiederaufbau eines friedlichen sozialen Gefüges. Was am 7. April 1994 begann, wirkt auch heute, 30 Jahre später, nach. Opfer und TäterInnen gibt es in jeder Familie des Landes. Seit die verurteilten Häftlinge zunehmend aus den Gefängnissen entlassen werden und in ihre Gemeinden und Familien zurückkehren, kommt es zur schmerzhaften Konfrontation mit der Vergangenheit. Ein Leben in den Dörfern als NachbarInnen ist eine große Herausforderung.

Friedens- und Versöhnungsarbeit

Gemeinsam mit unserer Partner-Organisation Misereor setzen sich die erfahrenen MitarbeiterInnen der lokalen Organisation Association Modeste et Innocent (AMI) in enger Zusammenarbeit mit ExpertInnen für Versöhnung und Konfliktlösung sowie für Heilung von Traumata ein. Ein Dialog zwischen Überlebenden und TäterInnen ist die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung gewaltfreier familiärer und nachbarschaftlicher Beziehungen. AMI arbeitet mit ihren Friedens- und Versöhnungsinitiativen direkt mit den betroffenen Menschen zusammen.

Zentral ist ein offener Dialog zwischen Opfern und TäterInnen, der schon vor der Entlassung aus der Haft, direkt in den Gefängnissen beginnt. Schwer traumatisierte Überlebende, die vereinsamt und in extremer Armut leben, erhalten psychiatrische Hilfe, Betreuung und Unterstützung, damit sie ihren Alltag bewältigen und Perspektiven entwickeln können. Die Familien der TäterInnen werden psychologisch betreut, um anschließend die Wiedereingliederung ehemaliger Häftlinge in die Familien und Gemeinden zu erleichtern. Die intensive Zusammenarbeit mit Jugendgruppen soll zudem zu einer Überwindung generationsübergreifender Traumata führen.



Zukunft braucht Versöhnung

Kern der Projektmaßnahmen ist es, das Individuum zu stärken und mit ihm die Gemeinschaft. Dazu zählt auch die wirtschaftliche Situation der Menschen zu verbessern und wichtige Zukunftsperspektiven zu schaffen. Mit seiner Trauma- und Heilungsarbeit gelingt es unserem Projektpartner, eine Grundlage für ein zukünftiges friedliches Zusammenleben für tausende direkt vom Genozid betroffene Menschen im Süden Ruandas zu schaffen. Auch wenn der Prozess schmerzlich ist, ist er unumgänglich, damit ein Leben Haus an Haus und ein gemeinsamer Blick nach vorne möglich ist.

Bitte helfen Sie mit, dass die tiefen Wunden der Menschen in Ruanda heilen können und der Weg zu einer friedlichen Gesellschaft geebnet wird.

Partner

Misereor
Partner-Organisation des Klubs
Association Modeste et Innocent (AMI)
Durchführung im Einsatzgebiet
Projektleitung: Jean-Baptiste Bizimana

Weiterführende Materialien

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Projekt 392 | Katastrophenhilfe/Flucht Rechte
Ruanda | 4 Distrikte im Süden: Huye, Nyanza, Nyamagabe, Nyabihu 

Mikro:  210 Euro

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für zehn Personen
 

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