Zeit für Veränderung

Bessere Arbeitsbedingungen für Textilarbeiterinnen

Schuften für einen Hungerlohn, unter unerträglichen Bedingungen – für immer billigere Kleidung in Europa zahlen tausende junge Frauen in Kambodscha, die die Kleidung herstellen, einen hohen Preis. Neben täglicher harter Arbeit in überfüllten, viel zu heißen Fabriken, haben die meisten Textilarbeiterinnen noch nicht  einmal Zugang zu einer Krankenversicherung, Alterspension oder anderen grundlegenden Sozialleistungen.

Doch es ist höchste Zeit für Veränderung. In diesem Projekt unterstützen wir Textilarbeiterinnen dabei, sich zusammenzuschließen und gemeinsam einen positiven Wandel in den Fabriken einzuleiten. Durch Informationsarbeit und Schulungen zu ihren Rechten und Möglichkeiten sowie Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit erhalten sie das nötige Wissen und eine gemeinsame Stimme, um langfristig ihr Recht auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne durchzusetzen.

Wo
Kambodscha | Phnom Penh, Siem Reap, Sihanoukville
Wann
Projektstart: August 2022
Wieviel
Mikro:  380 Euro

Information, Schulungen und Kampagnen
für 5 Textilarbeiterinnen

Anteilstein: 76 Euro

Information, Schulungen und Kampagnen
für eine Textilarbeiterinnen

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Der Preis der billigen Kleidung

„Ich stamme vom Land, aus einer sehr armen Bauernfamilie. Um sie zu unterstützen, ging ich mit 17 nach Phnom Penh und begann, in einer Textilfabrik zu arbeiten. Seitdem stehe ich jeden Tag um fünf Uhr auf und nähe T-Shirts, Hosen und Kleider bis spät am Abend. Sechs Tage die Woche, manchmal auch sonntags“,

erzählt die heute 33-jährige Textilarbeiterin Im Sopheap. Für einen derart harten Arbeitstag verdienen die meisten Textilarbeiterinnen nur einen Hungerlohn – nur so können die T-Shirts in Europa so billig verkauft werden.
In vielen Fabriken ist es zudem unerträglich heiß und oft gefährden giftige Chemikalien die Gesundheit der Arbeiterinnen. Wer einmal nicht arbeiten kann, erhält keinen Lohn und kann sofort seine Stelle verlieren. Wenn die Frauen erkranken, ein Kind bekommen oder die alten Eltern pflegen müssen, stehen sie vor dem Nichts. Einen Notgroschen zurücklegen können sie bei derart niedrigen Löhnen auch nicht. Im Gegenteil: damit die Familien überhaupt über die Runden kommen, müssen oft auch die Kinder zum Einkommen beitragen, statt zur Schule zu gehen. Ein Teufelskreis, aus dem viele Familien über Generationen nicht herausfinden.

Faire Bedingungen für Textilarbeiterinnen

Zwar gibt es in Kambodscha eine rudimentäre staatliche Sozialversicherung, aber diese deckt kaum das Nötigste ab. Zudem ersparen sich viele Unternehmen die Sozialabgaben, indem sie die MitarbeiterInnen nicht offiziell anstellen. Dann gibt es für sie keine Krankenversicherung, Alterspension oder andere Sozialleistungen.
Alle Menschen haben ein Recht auf menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen. Damit Textilarbeiterinnen Zugang zu diesem Recht erhalten, schafft unsere Partner-Organisation Oxfam Möglichkeiten für sie, sich auszutauschen und zusammenzuschließen, vermittelt zwischen ihnen und ihren ArbeitgeberInnen und übt Druck auf politische EntscheidungsträgerInnen aus.
Die eigenen Rechte kennen: Textilarbeiterinnen erhalten Information, Beratung und Hilfsangebote.
Mit einer Stimme sprechen: Oxfam bringt Arbeiterinnen zusammen und hilft, ihre Anliegen zu formulieren und vor ihren ArbeitgeberInnen zu vertreten.
Faire Bedingungen schaffen: Durch Verhandlungen mit Behörden, Kampagnen, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit setzt sich Oxfam gemeinsam mit den Textilarbeiterinnen dafür ein, langfristig die Grundvoraussetzungen für gerechtere Arbeitsbedingungen und faire Löhne zu schaffen.

Veränderung gelingt gemeinsam

Im Sopheap und ihre Kolleginnen wollten die ungerechten Arbeitsbedingungen nicht länger hinnehmen. In den Schulungen von Oxfam lernten sie ihre Rechte und Möglichkeiten kennen, ein Verhandlungsgepräch mit Vorgesetzten zu führen und sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Zusammen konnten sie bereits einige wichtige Erfolge erzielen, zum Beispiel acht Tage längeren Mutterschutz für alle Arbeiterinnen.
Aber bis wirklich faire Bedingungen herrschen, gibt es noch viel zu tun. Mit diesem Projekt möchten wir dazu beitragen, dass Textilarbeiterinnen das Wissen und die Möglichkeiten erhalten, ihre Rechte durchzusetzen und sich langfristig aus Armut und Abhängigkeit zu befreien.

Partner

Partner-Organisation des Klubs
Oxfam
Durchführung im Einsatzgebiet
Oxfam in Cambodia
C.CAWDU, CENTRAL, CATU, CLC

Weitere Materialien

  • Am 22. September 2022 lud der Entwicklungshilfeklub zum Infoabend „Der hohe Preis der billigen Kleidung“ mit Fair Fashion-Expertin Lisa Muhr. Den Bericht zur Veranstaltung finden Sie hier.
  • "Mindestens zehn-Stunden-Tage, sechs Tage pro Woche und dafür wenig Lohn" - auch der Deutschlandfunk berichtet in dem Artikel "Der hohe Preis der Billig-T-Shirts" von der misslichen Lage der NäherInnen in Kambodscha.
  • Der Artikel "Keine Macht dem Proletariat" von suedostasien.net zeigt auf, dass die ArbeiterInnen in Kambodscha am Papier zwar Gewerkschaften gründen dürfen, dass die Realität aber anders aussieht und Unternehmen darauf oft mit Belästigung, Diskriminierung und Kündigung reagieren.
  • In dem Bericht der Phnom Penh Post über das Projekt in der kambodschanischen Presse erzählt eine Textilarbeiterin ihre persönliche Geschichte. Was es für die Arbeiterinnen bedeutet, keinen Zugang zu Rechten und grundlegender sozialer Sicherung zu haben, wird hier sehr deutlich: „Stellen Sie sich eine Gesellschaft vor, in der Mütter schon wenige Tage nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten müssen; Kinder müssen die Schule abbrechen und arbeiten, um ihre Eltern zu unterstützen; […] ältere Menschen müssen bis zu ihrem letzten Atemzug arbeiten. Bis vor kurzer Zeit noch war Kambodscha genauso. Und viele Benachteiligte kämpfen noch immer täglich mit solchen unerträglichen Bedingungen.“ Artikel „Inclusive social protection critical to achieving gender equity in Cambodia” (Phnom Penh Post, 29.06. 2022)
  • Der Dokumentarfilm „The True Cost – der wahre Preis der Mode“ beleuchtet die Arbeitsbedingungen und Produktionsverhältnisse in der Modeindustrie und zeigt die Auswirkungen von „Fast Fashion“ auf Menschen und Umwelt, vor allem in den Produktionsländern
  • Sorgt ein Gütesiegel wirklich für faire Arbeitsbedingungen? Die Clean Clothes Kampagne, ein internationales Netzwerk, das sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt, hat verschiedene Gütesiegel für öko-faire Kleidung überprüft: Label-Check der Clean Clothes Kampagne
  • Tipps der Umweltberatung Wien für den bewussteren Umgang mit Kleidung
  • Liste von Second-Hand-Geschäften in Österreich sowie Online-Tauschplattformen
  • Download Projektbeschreibung (pdf) zum Ausdrucken
  • Download Fotoserie (pdf) zum Ausdrucken


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Projekt 372 | Einkommen Frauen Rechte
Kambodscha | Phnom Penh, Siem Reap, Sihanoukville 

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