„Es ist jedes Mal wie ein kleines Wunder, wenn wir beobachten, wie ein Mädchen, das vorher auf der Straße lebte, ziellos umherstreifte und keinen Platz in der Gesellschaft fand, als gefestigte junge Frau hinaus ins Leben geht“, schreibt uns die Projektleiterin Olivia Umoh. Seitdem das Projekt im Jahr 2016 erstmals vorgestellt wurde, konnten insgesamt 438 Mädchen umfassend betreut, begleitet und ausgebildet werden. Für sie begann ein neuer Lebensabschnitt voll Hoffnung und Perspektiven.
Die jungen Frauen präsentieren stolz ihre Näharbeiten vor dem Ausbildungszentrum. Nach Abschluss ihrer Ausbildung sind sie als Schneiderinnen sehr gefragt.
Die Ausbildung zur Schneiderin oder Friseurin dauert zwei Jahre. Die Mädchen leben währenddessen direkt im Ausbildungszentrum der Daughters of Charity. Sie erhalten alle notwendigen Unterrichtsmaterialien und werden zudem umfassend betreut und begleitet. Die jungen Frauen finden endlich einen geschützten Ort an dem sie gemeinsam lernen und leben können.
Diese Mädchen lernen im Grundkurs Lesen, Schreiben und die Grundrechnungsarten. Dies bildet die Basis, um sich später selbständig machen zu können und als Näherin oder Friseurin Arbeit zu finden.
Nach Absolvierung der Ausbildung haben die jungen Frauen gute Aussichten auf bezahlte Arbeit. Mit einem regelmäßigen Einkommen können sich die Frauen ein Leben abseits der Straße aufbauen und somit auch die Zukunft ihrer Familie positiv gestalten.
Ein wesentlicher Grundpfeiler in der Arbeit mit Straßenkindern ist Bewusstseinsarbeit. Regelmäßig werden Informationsveranstaltungen in Schulen und Institutionen abgehalten zudem werden Aufklärungskampagnen im Fernsehen und Radio ausgestrahlt. Am Internationalen Tag der Straßenkinder wird das ganze Team mobilisiert, um im öffentlichen Raum auf die Thematik aufmerksam zu machen.
Ein weiterer Teil des Gesamtprogrammes ist die Unterstützung von Straßenkindern: Jedes Jahr können etwa 200 Kinder an Schulen vermittelt werden. Zudem erhalten sie Unterstützung für Schulgebühren, Schulmaterialien und Schuluniformen. Sie werden begleitet und regelmäßig besucht, um sie bei Problemen unterstützen zu können.
Damit die jungen Frauen ihrer Arbeit nachgehen können, werden ihre Kinder in der Kinderkrippe betreut. Über 100 Kleinkinder im Alter von ein bis fünf Jahren finden hier tagsüber einen sicheren Raum zum Spielen und Lernen. Die Kinder werden zudem frühkindlich gefördert und erhalten eine warme Mahlzeit. Für die Mütter bedeutet dies eine wesentliche Entlastung.
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Gute Aussichten
In der zweijährigen Ausbildung erlernten sie das Handwerk der Schneiderei. Da die Nachfrage im größer wurde, gibt es seit 2018 für die Mädchen nun auch die Möglichkeit einer Ausbildung zur Friseurin. Alleine im letzten Halbjahr konnten 56 Mädchen die Ausbildung beginnen. 15 Mädchen bereiteten sich auf ihren Abschluss vor. Zudem erhielten 50 junge Frauen anschließend Unterstützung beim Aufbau ihres eigenen kleinen Betriebs. Die Mädchen haben sowohl als Schneiderinnen als auch als Friseurinnen gute Berufsaussichten. Denn Kunden gibt es viele. Und für diese sind geschneiderte Waren in den Geschäften der Stadt zu teuer. Vor allem die für Kinder verpflichtende Schuluniform wird gerne direkt bei den Frauen in Auftrag gegeben. Dies ermöglicht den jungen Frauen, sich eine selbständige und unabhängige Zukunft aufbauen zu können.
Dank der Unterstützung von 379 SpenderInnen konnten seit Jänner 2016 € 106.336,06 aufgebracht und Mädchen Ausbildungen und damit Zukunftschancen ermöglicht werden.
Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung!
Wir möchten auch weiterhin dazu beitragen, dass sich ehemalige Straßenkinder ein unabhängiges Leben abseits der Straße aufbauen können. Bitte unterstützen Sie uns dabei! Projekt 301 „Wieder Hoffnung schöpfen“