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Namaste – Eindrücke der Nepalreise

Zwei Wochen lang waren Brita Wilfling, Geschäftsführerin des Entwicklungshilfeklub, Projektbetreuerin Anna Schmidt sowie Jörg Hofstätter und Karl Kaiblinger, zwei Unterstützer des Entwicklungshilfeklubs (auf eigene Kosten) auf einer Projektreise in Nepal. Sie hatten die wertvolle Gelegenheit die vom Entwicklungshilfeklub unterstützten Projekte näher kennenzulernen und teilten diese Eindrücke mit den geladenen Gästen am 28. April in den Räumlichkeiten des Entwicklungshilfeklubs.

Der Klub war mit den über 30 Personen gut gefüllt und ein großes „aha“ ging durch den Raum, als zur Einstimmung jedem ein Stück „Momo“ gereicht wurde. „Momo“ sind nepalesische Teigtaschen, die man in Nepal überall findet. Was die kleine Reisegruppe jedoch in Nepal nicht gesehen hat, das waren die Berge – die Sicht auf die vielen 8.000er blieb ihnen die ganze Reise verwehrt. Das Wichtige an ihrer Reise war aber auch nicht das Panorama, sondern der Besuch unserer Projekte.

Nepal, ein Land der Vielfalt

Nepal ist ein Land mit 142 Ethnien und 120 Sprachgruppen und geprägt von Hinduismus, Buddhismus, Islam und indigenen Religionen. Seit April 2024 ist Nepal das Schwerpunktland des Entwicklungshilfeklubs. Die Projekte werden von unserer Partner-Organisation Oxfam und lokalen Partnern betreut und fußen auf fünf strategischen Säulen, die miteinander in Verbindung stehen: Frauen, Einkommen, Wasser, Klima und Katastrophenhilfe. Aktuell unterstützt der Klub fünf Projekte in Nepal, die auch von der Gruppe besucht wurden.

Frauen bei einem Workshop gegen häusliche Gewalt. Spenden auch Sie, damit die Frauen Hilfe erhalten und die Möglichkeit bekommen, sich über ihre Rechte zu informieren.

Stärkung von Frauen

Zu Beginn schilderte Brita Wilfling wie die Frauen in unseren Projekten dank der SpenderInnen des Entwicklungshilfeklubs gestärkt werden. Sie erzählte vom Besuch einer Frauengruppe, die sich regelmäßig trifft und wo sich die Frauen gegenseitig unterstützen. Es gab auch schon erste Erfolge: Eine Frau wehrte sich vor Gericht erfolgreich gegen einen sexuellen Übergriff. Eine andere überlegt für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren.

Einkommenschaffung

Aber auch durch Einkommenschaffung werden die Frauen gestärkt. Davon konnten sich Brita, Anna, Jörg und Karl auch ein Bild machen. Sie lernten Nitu Kumari Chaudhary kennen, die einen kleinen Kiosk betreibt. Die Erstausstattung an Waren erhielt sie durch die Spenden unserer Unterstützerinnen. Nun versorgt sie die Nachbarschaft mit Zucker, Reis, Öl und Snacks. Sehr beeindruckt hat die Gruppe auch Sanju Chaudhary, die eine kleine Schneiderei betreibt und durch unser Projekt Nähmaschinen bekommen hat. Pro Monat verdient sie in etwa 50 Euro. Ihre Söhne können so eine private Schule bzw. einen privaten Kindergarten besuchen und durch das eigene Einkommen, kann sie nun selbst Entscheidungen treffen.

Nachdem die Blatt-Teller (Duna Tapari) mit Bambusstäben zusammengesteckt wurden, werden sie anschließend getrocknet und wie auf dem Bild zu sehen in einer Maschine in Form gepresst.

Der Mitreisende Jörg Hofstätter war sehr von der Herstellung von Blatt-Tellern (Duna Tapari) beeindruckt, von denen er dem Publikum begeistert erzählte: Durch das Projekt des Entwicklungshilfeklubs 395 „Das Blatt wenden“ können sich die Frauen ebenfalls ein Einkommen erwirtschaften. Arbeitsteilig sammeln die Frauen Blätter des Sal– Baumes, nähen Rohlinge und pressen Teller und Schüsselchen. Die Arbeit machen die Frauen in ihrer Freizeit, nachdem die Felder bestellt, die Hausarbeit gemacht und alle Familienmitglieder versorgt sind. Dringend brauchen sie ein Lager für die Rohlinge und fertigen Produkte. Der Klub versucht mit Ihrer Hilfe einen Teil dazu beizutragen.

Klima-Resilienz

Der zweite Reisebegleiter, Karl Kaiblinger, erzählte von dem besuchten Projekt zur Klima-Resilienz. Nachdem Nepal stark vom Klimawandel betroffen ist, unterstützt unsere Partner-Organisation Oxfam die KleinbäuerInnen mit klimaangepassten Anbaumethoden. Im Projekt 399 „Neue Wege gehen“ erhalten sie eine Schulung, nach der sie selbst entscheiden, welche Methode am besten zu ihnen passt. Sie können sich zum Beispiel für den Bau eines nachhaltigen Folientunnels entscheiden, wodurch Feuchtigkeit bewahrt wird und die Pflanzen vor Dürre und Regenfluten geschützt sind. Tröpfchenbewässerung sorgt für sparsamen Wassereinsatz.

Wasser

Last but not least berichtete Brita Wilfling über das Thema Wasser und wie sauberes Trinkwasser das Leben der Familien und vor allem der Kinder nachhaltig beeinflusst. Das Trinkwasser wird in vielen Gemeinden noch mit einer Handpumpe aus dem Boden gepumpt. Das Wasser ist jedoch verseucht mit Keimen, Eisen, Mangan, Pestiziden etc. Daher wurde dank den Spenderinnen für unser Projekt 387 „Sichere Quellen schaffen“, am Standort Fatuwa eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage und ein kleines Labor geschaffen, wodurch die Menschen, die an diese Anlage angeschlossen sind, sauberes Trinkwasser erhalten. Die Investitionen in das Leitungsnetz trägt (meist) die lokale Verwaltung. Der Verbrauch wird je nach Menge abgerechnet. Dazu kommt ein Mitarbeiter des Water Management Boards und liest den Wasserzähler ab.

Einen ersten großen Erfolg gab es bereits: Als im Sommer 2024 in der Projektregion viele Menschen an Cholera erkrankten, blieben jene davon verschont, die an unser Wasserleitungsnetz angeschlossen waren.

Doch nicht nur die Trinkwasserqualität steigt, sondern auch die Lebensqualität der Frauen, die traditionell für das Wasserholen verantwortlich sind. Eine sichere Wasserquelle vor dem Haus bedeutet für sie: bessere Gesundheit (der ganzen Familie) kürzere Wege und so mehr Zeit für Arbeit, Bildung, für ihre Kinder und sich selbst sowie mehr Chancen auf Bildung und Einkommen und kein kilometerweites Schleppen der schweren Gagris (Wasserbehälter) und ein wenig mehr Schlaf.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung nahm das Interesse nicht ab und so wurde noch einige Zeit über die positiven Seiten, aber auch über die Herausforderungen unserer Projekte in Nepal gesprochen.

Wir freuen uns sehr, dass so viele Interessierte unserer Einladung gefolgt sind und bedanken uns sehr herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, dass sie all diese Errungenschaften für die Menschen in Nepal ermöglicht haben. Wir bitten Sie herzlich um Ihre Spende, damit auch das Leben weiterer Frauen, Kinder und Kleinbäuerinnen gestärkt werden kann und sie ihr Leben zum Positiven verändern können. Dhanyabaad - danke!

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