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Namaste – Eindrücke der Nepalreise

Im Rahmen einer privaten Reise hatten Brita Wilfling, Geschäftsführerin des Entwicklungshilfeklubs, Projektbetreuerin Anna Schmidt sowie Jörg Hofstätter und Karl Kaiblinger, zwei Unterstützer des Entwicklungshilfeklubs, die wertvolle Gelegenheit, die vom Entwicklungshilfeklub unterstützten Projekte näher kennenzulernen. Im Rahmen eines Teamabends teilten sie diese Eindrücke mit KollegInnen und Projekt-UnterstützerInnen in den Räumlichkeiten des Entwicklungshilfeklubs.

Rund 35 Personen waren gekommen, um den Ausführungen zu lauschen. Ein erfreutes „mmmhh“ ging durch den Raum, als zur Einstimmung jedem vorweg ein Stück „Momo“ gereicht wurde. „Momo“ sind nepalesische Teigtaschen, die man in Nepal in jedem Restaurant auf der Speisekarte findet. Was die kleine Reisegruppe in Nepal jedoch nicht gesehen hat, das waren die Berge – die Sicht auf die vielen 8.000er blieb ihnen die ganze Reise lang verwehrt. Das Wichtigste an ihrer Zeit in Nepal war aber auch nicht das Panorama, sondern der Besuch unserer Projekte.

Nepal, ein Land der Vielfalt

Nepal ist ein Land mit 142 Ethnien und 120 Sprachgruppen und geprägt von Hinduismus, Buddhismus, Islam und indigenen Religionen. Seit April 2024 ist Nepal Schwerpunktland des Entwicklungshilfeklubs. Die Projekte werden von unserer Partner-Organisation Oxfam in Nepal und lokalen Partnern betreut und fußen auf fünf strategischen Säulen, die einander sinnvoll ergänzen: Frauen, Einkommen, Wasser, Klima und Katastrophenhilfe. Aktuell unterstützt der Klub vier Projekte in Nepal, die auch von der Gruppe besucht wurden, ein weiteres Projekt folgt im Mai.

Stärkung von Frauen

Zu Beginn schilderte Brita Wilfling wie die Frauen in unseren Projekten dank der SpenderInnen des Entwicklungshilfeklubs gestärkt werden. Sie erzählte vom Besuch bei einer Frauengruppe, die sich regelmäßig trifft und deren Mitglieder sich gegenseitig unterstützen. Es gibt auch schon erste Erfolge: Eine Frau wehrte sich vor Gericht erfolgreich gegen einen sexuellen Übergriff. Eine andere überlegt für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren.

Einkommenschaffung

Aber auch durch Einkommenschaffung werden die Frauen gestärkt. Davon konnten sich Brita, Anna, Jörg und Karl ebenfalls ein Bild machen. Sie lernten Nitu Kumari Chaudhary kennen, die einen kleinen Kiosk betreibt. Die Erstausstattung an Waren erhielt sie von unserem Projektpartner. Nun versorgt sie die Nachbarschaft mit Zucker, Reis, Öl und Snacks. Sehr beeindruckt hat die Gruppe auch Sanju Chaudhary, die eine kleine Schneiderei betreibt und durch das Projekt Nähmaschinen erhalten hat. Pro Monat verdient sie in etwa 50 Euro. Ihre Söhne können so eine private Schule bzw. einen privaten Kindergarten besuchen und durch das eigene Einkommen kann sie selbstbestimmte Entscheidungen zum Wohl ihrer Familie treffen.

Der Mitreisende Jörg Hofstätter war sehr von der Herstellung der Blatt-Teller (Duna Tapari) beeindruckt, von denen er dem Publikum begeistert erzählte: Durch das Projekt des Entwicklungshilfeklubs 395 „Das Blatt wenden“ können sich die Frauen ebenfalls ein Einkommen erwirtschaften. Arbeitsteilig sammeln einige von ihnen Blätter des Sal– Baumes, andere nähen Rohlinge oder pressen Teller und Schüsselchen. Die Arbeit machen die Frauen in ihrer Freizeit, nachdem die Felder bestellt, die Hausarbeit gemacht und alle Familienmitglieder versorgt sind. Dringend brauchen sie ein Lager für die Rohlinge und fertigen Produkte. Der Klub versucht mit Ihrer Hilfe, einen Teil dazu beizutragen.

Klima-Resilienz

Der zweite Reisebegleiter, Karl Kaiblinger, erzählte vom besuchten Projekt zur Klima-Resilienz. Nachdem Nepal stark vom Klimawandel betroffen ist, unterstützt unsere Partner-Organisation Oxfam die KleinbäuerInnen mit klimaangepassten Anbaumethoden. Im Projekt 399 „Neue Wege gehen“ erhalten sie eine Schulung, nach der sie selbst entscheiden, welche Methode am besten für sie passt. Sie können sich zum Beispiel für den Bau eines Folientunnels entscheiden, der den Pflanzen ein gleichmäßig feuchtes Klima bietet und sie vor Dürre und Regenfluten schützt. Tröpfchenbewässerung sorgt zusätzlich für einen sparsamen Wassereinsatz.

Wasser

Last but not least berichtete Brita Wilfling über das Thema Wasser und wie sauberes Trinkwasser das Leben der Familien und vor allem der Kinder nachhaltig beeinflusst. Trinkwasser wird von vielen Familien noch mit einer Handpumpe aus dem Hausbrunnen gepumpt. Das Wasser ist jedoch meist mit Keimen, Eisen, Mangan, oder Pestiziden belastet. Daher wurde dank der SpenderInnen für unser Projekt 387 „Sichere Quellen schaffen“ am Standort Fatuwa eine Trinkwasseraufbereitungsanlage und ein kleines Labor geschaffen, wodurch die Menschen, die an diese Anlage angeschlossen sind, sauberes Trinkwasser erhalten. Größere Investitionen in die Wasserversorgung trägt meist die lokale Verwaltung. Der Verbrauch wird je nach Menge mit den angeschlossenen Haushalten abgerechnet und trägt so zur Abdeckung der Kosten des laufenden Betriebs bei. Ein Mitarbeiter des vom Projekt finanzierten Water Management Boards kommt monatlich zu den Familien, um den Wasserzähler abzulesen. Wenn mit Hilfe des Projektes noch mehr Familien an die Wasserversorgung angeschlossen werden können, kann sich das Projekt selbst tragen.

Einen ersten großen Erfolg gab es bereits: Als im Sommer 2024 in der Projektregion viele Menschen an Cholera erkrankten, blieben jene davon verschont, die an unser Wasserleitungsnetz angeschlossen waren.

Doch nicht nur die Trinkwasserqualität steigt, sondern auch die Lebensqualität der Frauen, die traditionell für das Wasserholen verantwortlich sind. Eine sichere Wasserquelle vor dem Haus bedeutet für sie: bessere Gesundheit (der ganzen Familie), kürzere Wege und somit mehr Zeit für Arbeit, für ihre Kinder und auch für sich selbst. Außerdem haben die Frauen so mehr Chancen auf Bildung und Einkommen, müssen die schweren Gagris (Wasserbehälter) nicht mehr kilometerweit schleppen und bekommen dadurch auch ein wenig mehr Schlaf.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung hielt das Interesse am Thema beim informellen Teil an. Es wurde noch einige Zeit über die positiven Seiten, aber auch über die Herausforderungen in unseren Projekten in Nepal gesprochen.

Wir freuen uns sehr, dass so viele Interessierte unserer Einladung gefolgt sind und bedanken uns sehr herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, dass sie all diese Errungenschaften für die Menschen in Nepal ermöglicht haben. Wir bitten Sie herzlich um Ihre Spende, damit auch das Leben weiterer Frauen, Kinder und Kleinbäuerinnen gestärkt werden kann und sie ihr Leben zum Positiven verändern können. Dhanyabaad - danke!

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