Schulbildung für Flüchtlingskinder im Libanon

DRINGENDES UPDATE AUGUST 2020
Die Zerstörungen durch die schwere Explosion in Beirut beeinträchtigen auch die Arbeit unserer Partner-Organisation CNEWA enorm. Die MitarbeiterInnen unseres Projekts bitten um dringende Unterstützung, damit sie die Flüchtlingsfamilien mit dem Notwendigsten versorgen können und gerade unter diesen schwierigen Bedingungen die Betreuung und Schulbildung der Flüchtlingskinder aufrechterhalten bzw. durchführen können.
Viele tausende syrische und irakische Familien flohen aus ihrer Heimat und suchten Schutz im Nachbarland Libanon. Hier angekommen, leben sie seitdem unter schwierigen Bedingungen.
Mehr als die Hälfte aller Flüchtlingskinder geht nicht zur Schule. Aber ohne Bildung haben sie kaum Chancen für die Zukunft.
Auch Flüchtlingskinder sollen Schulbildung erhalten:
Unterricht und Förderkurse eröffnen ihnen die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu erreichen. Jugendliche, welche die Schule abschließen, erhalten Unterstützung für ihre weitere Zukunft. Denn Bildung und Betreuung sind für Flüchtlingskinder der Weg nach vorne.
- Wo
- Libanon | Beirut und Sidon
- Wann
- Projektstart: Februar 2020
- Wieviel
- Super-Mikro:
112 Euro
für Schul- und Förderunterricht, Prüfungsvorbereitung, Schulmaterialien und Betreuung für 1 Kind für 1 Jahr

Flucht vor dem Krieg
"Früher lebten wir in Aleppo, in Syrien. Es ging uns gut. Doch dann kam der Krieg. Wir haben viel Schreckliches erlebt. Wir haben kein Geld, mein Mann findet kaum Arbeit. Wir können es uns nicht leisten, unsere Kinder in die Schule zu schicken. Wie können sie diesem Elend entkommen, wenn sie keine Bildung haben? Wir sind verzweifelt”, berichtet Angella, die heute mit ihrer Familie in einem kleinen Zimmer in einem Vorort von Beirut lebt, der Hauptstadt des Libanon.





Familie unterhalb der Armutsgrenze
Seit Beginn des Syrienkriegs leben geschätzte 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien im Land, dazu kommen noch hunderttausende weitere aus dem Irak. Die Familien haben kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung, Sozialleistungen und Bildung. Sie müssen sich mit schlecht bezahlten Jobs irgendwie über Wasser halten. Drei von vier Flüchtlingsfamilien leben unterhalb der Armutsgrenze.
Kinder in Not
Für die Kinder ist die Lage besonders schlimm. Durch die Armut ihrer Familien fehlt es an vielem, was ihnen gute Entwicklung ermöglichen würde. Aber besonders dramatisch ist, dass nicht einmal jedes zweite Flüchtlingskind zur Schule gehen kann. Einige der Gründe sind fehlendes Geld für Schulbücher, fehlende Sprachkenntnisse in den Schulsprachen Englisch und Französisch, ablehnende Haltung der Behörden. All das vergiftet ihre Zuversicht und ihr Vertrauen ins Leben. Aber wer nicht zur Schule gehen und einen Schulabschluss erreichen kann, hat wenig Chancen in der Zukunft.
Lokale Initiativen und der Friedenslauf
Der Entwicklungshilfeklub unterstützt die Bildungsarbeit und Betreuung für Flüchtlingskinder seit dem Jahr 2017. Dadurch konnten die finanziellen Mittel für 690 Kinder aufgebracht werden. Aufgrund des großen Bedarfs möchten wir diese Hilfe fortführen.
Kinder und Jugendliche
Im Zentrum der Bemühungen steht Schulbildung:
– In der „Friedensengel-Schule“ im Osten Beiruts sollen 244 Kinder die Grundschule besuchen können,
– In der Stadt Sidon sollen 180 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren die Schule besuchen können,
– Neben dem regulären Schulunterricht erhalten die lernschwächeren Kinder und Jugendlichen Förderunterricht, um Defizite aufzuholen und den Erfolg zu sichern,
– Die Jugendlichen, welche die Schule abschließen werden, besuchen Kurse zur Prüfungsvorbereitung und werden hinsichtlich ihrer weiteren Zukunft von SozialarbeiterInnen unterstützt,
– Kinder aus besonders armen Familien erhalten die Schulmaterialien gratis.
Chance für die Zukunft
Mit einem Kostenbeitrag von durchschnittlich 112,- Euro kann ein Kind bzw. eine Jugendliche oder ein Jugendlicher ein Jahr lang die Schule besuchen und betreut werden. Der Weg nach vorne beginnt auch für Flüchtlingskinder mit der Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Geben wir ihnen diese Chance.
Partner
Misereor (Projektträger)
CNEWA - Catholic Near East Welfare Association (Durchführung im Einsatzgebiet)
Michel Constantin (Projektkoordinierung)