Schulbildung für geflüchtete Kinder

- Wo
- Libanon | Baalbek und Jbeil
- Wann
- Projektstart: Oktober 2021
- Wieviel
- Super-Mikro:
112 Euro
für Schul- und Förderunterricht,
Vorschulbetreuung,
Frühstück und
Lernmaterialien
für ein Kind
pro Jahr

Flucht vor dem Krieg
„Mehr als die Hälfte der syrischen geflüchteten Familien, die Krieg und Tod entkommen konnten, lebt seit Jahren unverändert in extremer Armut. Die humanitäre Krise ist gewaltig und wurde durch Corona noch verschärft. Drei von zehn Flüchtlingskindern gehen nicht in die Schule. Ein Hauptgrund dafür: ihre Eltern können sich den Schulbesuch einfach nicht leisten. Diese Kinder bleiben Analphabeten. Es sind Kinder ohne Zukunft”,
berichtet Fr. Nawras Sammour, der Projektleiter unseres Projektpartners Jesuit Refugee Service Lebanon (JRS) aus der Stadt Baalbek.
Familien unterhalb der Armutsgrenze
Seit dem Krieg leben geschätzte 1,5 Millionen Geflüchtete aus Syrien im Libanon, einem Land, dessen Bevölkerung auf knappe 6 Millionen geschätzt wird. Die Familien haben kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung, Sozialleistungen und Bildung. Sie müssen sich mit schlecht bezahlten Jobs irgendwie über Wasser halten. Drei von vier Familien leben unterhalb der Armutsgrenze.
Kinder in Not
Für die Kinder ist die Lage besonders schlimm. Durch die Armut ihrer Familien fehlt es an vielem, was ihnen gute Entwicklung ermöglichen würde. Aber besonders dramatisch ist, dass so viele nicht zur Schule gehen können. Einige der Gründe sind fehlendes Geld für Schulmaterialien, zu wenige und zu weit entfernt liegende Schulen und die ablehnende Haltung der Behörden Geflüchteten gegenüber. All das vergiftet ihre Zuversicht und ihr Vertrauen ins Leben. Und wer nicht zur Schule gehen und einen Schulabschluss erreichen kann, hat wenig Chancen in der Zukunft.
Lokale Initiativen und der Friedenslauf
Der Entwicklungshilfeklub unterstützt die Bildungsarbeit für geflüchtete Kinder seit dem Jahr 2017, vor allem im Rahmen des Friedenslaufs. Seitdem konnten die finanziellen Mittel für den Schulbesuch hunderter Kinder aufgebracht werden. Aufgrund der Not und des großen Bedarfs möchten wir diese Hilfe fortführen.
Kinder und Jugendliche
Im Zentrum der Bemühungen steht Schulbildung:
– 1.280 Kinder und Jugendliche finden in den vier Schulen der JRS einen Platz zum Lernen. Drei Schulen sind in Baalbek, eine in Jbeil (Byblos).
– Die Kinder sind zwischen 5 und 16 Jahren alt, wobei die Fünfjährigen im Vorschulunterricht betreut werden.
– Neben dem regulären Schulunterricht erhalten die lernschwächeren Kinder und Jugendlichen Förderunterricht, um Defizite aufzuholen und den Erfolg zu sichern.
– Da viele Kinder in Außenbezirken wohnen, wird ein Schultransport organisiert.
– Alle erhalten jeden Tag ein nahrhaftes Frühstück. Das ist enorm wichtig, da sich ja viele Familien selbst Nahrungsmittel kaum leisten können.
– Die Kinder aus den extrem armen Familien erhalten die Schulmaterialien gratis.
Chance für die Zukunft
Mit einem Kostenbeitrag von durchschnittlich 112,- Euro kann ein Kind bzw. eine Jugendliche oder ein Jugendlicher ein Jahr lang die Schule besuchen. Der Weg nach vorne beginnt auch für geflüchtete Kinder mit der Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Geben wir ihnen diese Chance.
Partner
Misereor (Projektträger)
Jesuit Refugee Service Lebanon (Durchführung im Einsatzgebiet)
Fr. Nawras Sammour (Projektkoordinierung)
Weitere Materialien
- Der Artikel "Syrian refugees in Lebanon need help and protection, not more pressure to leave" aus The New Humanitarian, einem Online-Portal für guten und kritischen Journalismus zu Humanitarian and Development Aid, schildert die ganze Problematik rund um die syrischen Geflüchteten im Libanon und insbesondere auch die Misere der Kinder, die nicht in die Schule gehen können.
- Karin Uckrow, die Leiterin der Dialog- und Verbindungsstelle von Misereor in Nahost, gab bei unserem Projektabend Einblicke in die derzeitige Situation der Geflüchteten im Libanon sowie in die Projektarbeit unseres gemeinsamen Schulprojektes: Präsentation Schulbildung für Geflüchtete syrische Kinder im Libanon
- Unser Projektpartner Misereor stellt die 23-jährige Alvera vor, die vor fünf Jahren als Geflüchtete aus dem Irak nach Beirut kam und jetzt selbst geflüchteten Kindern im Libanon zur Seite steht: Alvera. Mit unerschütterlicher Kraft gegen die Gewalt
- Projektbericht zum Ausdrucken (pdf)